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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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wenig von dem erzählt, was Ihr für sie und für Skala getan habt«, sagte Korathan. »Den Rest überlasse ich euch beiden.«
    Er wechselte einen Blick mit Mydri, und sie zog sich zurück.
    »Ich danke Euch, Mylord.« Mit Alecs Unterstützung erklärte er Klia, was geschehen war, seit sie sich von Beka getrennt hatten. Dann zeigte er der Prinzessin den Akhendi-Sen’gai und die versiegelte Flasche. Tränen glitzerten in ihren Augen, als sie ihr ihren Verdacht gegen den Khirnari und seine Gemahlin erläuterten.
    Wieder betrogen, dachte Seregil betrübt.
    »Ich kann die Flasche jetzt nicht öffnen, denn ich möchte vermeiden, dass Rhaish auf irgendeine Weise gewarnt wird. Aber bevor ich vor den Iia’sidra trete, brauche ich eine Auskunft, Klia. Wies der Talisman, den Amali Euch gab, irgendwelche Schäden oder Risse auf?«
    Langsam schüttelte Klia den Kopf.
    »Gut. Eine andere Frage: Hat der Haman, Emiel, Euch während der Jagd angegriffen?«
    Sie sah ihn nur ausdruckslos an.
    »Sie kann sich an den Tag kaum erinnern«, erklärte Thero. »Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits ziemlich krank.«
    »Die Nacht des Banketts bei den Virésse. Erinnert Ihr Euch, einen Stich oder etwas Ähnliches an der Hand verspürt zu haben?«, fragte Seregil nun. »Nein? Zu irgendeinem anderen Zeitpunkt? Habt Ihr eine Vorstellung davon, wann Ihr vergiftet wurdet?«
    Wieder nichts.
    »Nyal sagte, der Schlangenbiss sei schmerzlos«, erinnerte ihn Alec. »Das Gift muss den Schmerz betäuben. Außerdem ist der Dorn an dem Ring sehr klein.«
    »Der Ring! Thero, konntest du durch ihn irgendetwas herausfinden?«
    »Nein. Wer auch immer ihn benutzt hat, hat seine Spuren gut verwischt«, entgegnete der Zauberer.
    »Genau wie bei dem Talisman«, überlegte Seregil. »Und trotzdem konnten sie die Erinnerung an Emiel in ihm wahren und ihn wieder weiß werden lassen, ohne diese Erinnerung zu beschädigen.«
    »Darüber haben wir gerade gesprochen«, sagte Thero, der sich offensichtlich bereits ein wenig für den älteren Zauberer erwärmt hatte. »Laut Wydonis, der sich mit diesen Dingen weit besser auskennt als ich, ist es durchaus möglich, die Essenz einer Person zu verbergen, wie es offensichtlich bei diesem Ring geschehen ist. Aber es ist praktisch unmöglich, die Essenz zu verfälschen oder nachträglich einzubringen, es sei denn, man würde sich nekromantischer Magie bedienen.«
    Wydonis nickte. »Wer auch immer Alecs Talisman hatte, er hat sich selbst sorgfältig getarnt und nur Emiels Essenz zurückgelassen, auf dass sie gefunden werden konnte, nachdem der Talisman sich ein zweites Mal verändert hatte«, erklärte Wydonis. »Ein überaus schwieriges Unterfangen, das kann ich euch sagen.«
    »Aber warum sollte er sich wieder schwarz verfärben, wenn Emiel sie nicht angegriffen hat?«, fragte Alec.
    »Möglicherweise allein durch seine Anwesenheit«, erwiderte der ältere der Zauberer. »Wie Thero schon vermutet hat, ist dies das Werk einer Person, die über wirklich außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt.«
    Thero reichte dem älteren Zauberer den Ring. »Vielleicht könnt Ihr mehr daraus lesen, als ich es vermag. Wir können es uns nicht leisten, irgendetwas zu übersehen.«
    Wydonis legte das Schmuckstück in seine Handfläche, hauchte es an und schloss dann die Faust darum. Nach einem Augenblick der Konzentration nickte er zögernd. »Wie Ihr selbst schon sagtet, der Ring offenbart nichts über den Mörder. Dennoch kann ich Euch etwas über ihn sagen – er wurde in Plenimar gefertigt, wie Ihr schon richtig vermutet habt. In Riga, nehme ich an. Der Hersteller war ein einarmiger Schmied, der seine Arbeit mit dem Urin von Ziegen zu löschen pflegt. Eine Weile wurde der Ring von einer Frau getragen, ihr Name …« Er unterbrach sich, die Stirn in tiefe Falten gelegt. »Sie stammt aus dem Hause Ashnazai, glaube ich, und sie hat ihn benutzt, um sechs Personen umzubringen, vier Männer, eine Frau und ein kleines Mädchen – alles Verwandte des derzeitigen Herrschers – und dann hat sie sich selbst mit seiner Hilfe umgebracht. In jüngerer Zeit wurde er dazu benutzt, einige Kälber zu töten. Er enthält auch ein wenig von Prinzessin Klias Essenz – möglicherweise Blut – und von Torsins.« Er versuchte es noch ein letztes Mal, ehe er Seregil mit hochgezogenen Brauen anblickte. »Ich fühle auch etwas wie einen Fisch, aber wer auch immer ihn dazu benutzt hat, die Prinzessin zu vergiften, hat keinerlei Spuren hinterlassen.«
    »Könnte ein

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