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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Himmel und nickte. Der Wind hatte sich gelegt, aber die Wolken am Himmel nahmen schon jetzt eine bedrohlich dunkle Farbe an. »Habt Ihr Kheeta gesehen?«
    »Er ist noch mal wegen irgendwas zurück in sein Zimmer gegangen und bittet Euch, hier auf ihn zu warten.«
    Der Klang von Stimmen lockte Alec in den Stall, wo er eine von Mercalles Meldereiterinnen und ihren Akhendi-Führer in eine zweisprachige Diskussion verstrickt vorfand.
    »Unterwegs nach Norden?«, fragte er Ileah.
    Sie klopfte auf eine große Tasche, die sie an einem Riemen um die Schulter trug. »Vielleicht kann ich unterwegs auch ein paar von diesen Drachenmalen ergattern, wie Ihr eines tragt. Irgendwelche Briefe für Rhíminee?«
    »Heute nicht. Wie lange, schätzt Ihr, wird es dauern, eine Botschaft nach Hause zu schicken?«
    »Nicht so lange, wie wir gebraucht haben, um herzukommen. Wir werden über die freien Bereiche des Passes schneller reiten, und wir werden unterwegs mehrfach die Pferde wechseln können, Dank unserer Freunde, der Akhendi.«
    »Guten Morgen, Alec í Amasa!«, rief Kheeta. Die Fransen an den Enden seines Sen’gais flatterten ihm über die Schultern, als er herbeieilte. »Mir wurde gesagt, ich soll Euch herumführen.«
    »Berichtet uns, wenn Ihr irgendeine anständige Taverne in dieser Geisterstadt entdecken könnt«, flehte Ileah ihn an.
    »Ich hätte auch nichts dagegen, auf einen solchen Ort zu stoßen«, gestand Alec. »Wo fangen wir an, Kheeta?«
    Der Bôkthersa grinste. »Na, am Vhadäsoori natürlich.«
     
    Wolkenschatten huschten über den Boden, als sie sich auf der mit Rasensoden bedeckten Straße, die zum Stadtzentrum führte, auf den Weg machten.
    An diesem Tag machte die Stadt einen weniger verlassenen Eindruck. Unterwegs begegneten ihnen andere Reiter, und die Straßen waren belebt. An Kreuzungen waren Märkte aufgebaut, an denen Waren auf Decken oder Wagen feilgeboten wurden. Die meisten Leute, die Alec begegneten, sahen aus wie Diener oder andere Bedienstete. Offensichtlich brauchte es eine beachtliche Zahl an Einwohnern hinter den Kulissen, um Bankette und Badehäuser zu unterhalten, die wiederum ihren Teil dazu beitrugen, die eine oder andere Allianz zu schmieden.
    »Es ist schwer vorstellbar, dass eine Stadt wie diese den größten Teil der Zeit leer steht«, stellte Alec fest.
    »Nicht wirklich leer«, erwiderte Kheeta. »Da sind noch die Bash’wai und die Rhui’auros. Aber Ihr habt durchaus richtig erkannt, dass Sarikali im allgemeinen nur sich selbst und seinen Geistern überlassen bleibt. Wir sind nur gelegentlich Gäste der Stadt, wenn wir uns zu Festen versammeln oder Streitigkeiten zwischen den Clans auf neutralem Boden beilegen wollen.«
    Er deutete auf den rot bemalten Schädel eines Hirsches mit versilberten Hörnern auf einem Pfahl am Rand der Straße. »Da, seht. Das ist eine Grenzmarkierung der Tupa der Bôkthersa. Und die weiße Hand mit dem schwarzen Symbol in der Handfläche an der Mauer auf der anderen Straßenseite markiert die Tupa der Akhendi.«
    »Wird hier viel Wert auf getrennte Territorien gelegt?« Für den Fall, dass er hier früher oder später doch einen nächtlichen Ausflug wagen musste, war es gewiss gut, über die hiesigen Gepflogenheiten informiert zu sein.
    »Das kommt darauf an, wer betroffen ist, nehme ich an. Die Anwendung von Gewalt ist verboten, aber es kommt durchaus vor, dass Durchreisenden der Aufenthalt sehr unangenehm gemacht wird. Ich halte mich von der Tupa der Haman fern, und Ihr und die Euren tut gut daran, Euch ebenso zu verhalten, ganz besonders, wenn Ihr allein unterwegs seid. Auch die Khatme sind über Besucher nicht sonderlich erfreut.«
    Am Vhadäsoori ließen sie ihre Pferde außerhalb des Steinkreises zurück und gingen zu Fuß weiter. Neben einer der monolithenähnlichen Figuren blieb Alec stehen und legte die Handfläche auf die grobe Steinoberfläche. Beinahe erwartete er, eine Art magischer Vibration zu fühlen, doch der Stein schwieg unter der feuchten Schicht kühlen Morgentaus.
    »Ihr wurdet nicht passend empfangen, als Ihr angekommen seid«, sagte Kheeta, während er zu dem halbmondförmigen Kelch ging, der noch immer auf seinem Pfeiler ruhte. »Jeder, der nach Sarikali kommt, trinkt aus der Schale Auras.«
    »Sie bleibt immer hier?«, fragte Alec verblüfft.
    »Natürlich.« Kheeta schöpfte Wasser aus dem See und bot es ihm an.
    Alec ergriff die Schale mit beiden Händen. Das schmale Alabastergefäß war vollkommen ebenmäßig, der silberne

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