Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
Vom Netzwerk:
geboten?«
    Seregil zog eine Braue hoch. »Ich würde Täanil ganz sicher nicht als zweitklassig bezeichnen. Was ich meinte, war, dass sie zumindest keinen zukünftigen Khirnari verlieren würden, wenn er den Clan verließe.«
    Klia kicherte vergnügt. »Ich denke nicht, dass ich mir in diesem Zusammenhang allzu viele Sorgen machen muss, aber ich nehme an, dass ich seine Gesellschaft werde ertragen können, solange wir hier sind.« Sie zwinkerte kurz mit den Augen. »Schließlich brauchen wir die Pferde.«

 
13
Auf Erkundungstour
     
     
    Als Alec am nächsten Morgen erwachte, stand Seregil von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet vor ihm; schwarze Lederkniehosen, ein langer Mantel aus schwarzem Samt, abgesetzt mit schwarzer Seide. Über seinem goldglänzenden Dienstabzeichen funkelte Corruths Rubinring an einer silbernen Kette. Alles in allem verlieh ihm diese Aufmachung eine bedrohliche Ausstrahlung. Seregil selbst sah grimmig und müde aus.
    »Du hast nicht gut geschlafen«, stellte Alec fest.
    »Ich hatte wieder diesen Traum, den, den ich schon in den Bergen hatte.«
    »Darüber, nach Hause zu gehen?«
    »Wenn man das so nennen kann.« Er setzte sich auf die Bettkante und schloss die Hände um ein angezogenes Bein.
    Alec streckte die Hand nach dem Akhendi-Talisman aus, der immer noch in Seregils Haar eingeflochten war. »Da du diesen Traumhüter trägst, muss es ein Wahrtraum sein.«
    Seregil zuckte nur die Achseln. »Ich denke, du solltest dich heute lieber im Hintergrund halten.«
    Wieder mal das Thema gewechselt, was, dachte Alec resignierend, ehe er für den Augenblick aufgab und sich an das Kissen lehnte. »Was soll ich dann anfangen?«
    »Sieh dich in der Stadt um. Ich habe Kheeta gebeten, dich ein wenig herumzuführen, bis du dich gut genug auskennst. Solange die Stadt so leer ist wie jetzt, kann man sich leicht verirren.«
    »Wie taktvoll, Lord Seregil.« Alecs Orientierungssinn hatte die verstörende Eigenschaft, ihn in Städten grundsätzlich im Stich zu lassen.
    »Mach dich mit der Stadt vertraut, schließ ein paar Freundschaften und halte die Ohren offen.« Seregil beugte sich zu ihm herab und zerzauste ihm das so oder so ungekämmte Haar noch weiter. »Gib dich so schlicht und harmlos wie möglich, auch im Kreise unserer Verbündeten. Früher oder später wird irgendjemand die eine oder andere interessante Information fallen lassen.«
    Alec setzte eine Miene glubschäugiger Unschuld auf, und Seregil lachte.
    »Perfekt! Wenn man bedenkt, dass du immer gesagt hast, ich würde es nie schaffen, einen Schauspieler aus dir zu machen.«
    »Was ist damit?«, fragte Alec, und deutete auf den Ring.
    Überrascht sah Seregil an sich herab, stopfte den Ring in seinen Kragen und eilte zu Tür.
    »Idrilain hätte ihn dir nicht gegeben, wenn sie nicht glaubte, dass du es verdient hast, ihn zu tragen«, rief ihm Alec nach.
    Seregil bedachte ihn mit einem letzten, nachdenklichen Blick und schüttelte den Kopf. »Viel Erfolg, Talí. Kheeta wartet.«
    Alec legte sich noch einmal auf das Bett, dachte über den Ring nach und fragte sich, um wessen Anerkennung Seregil buhlen mochte. Die des Iia’sidra? Adzriels? Die der Haman?
    »Oh Mann«, murrte er, während er sich endlich aus dem Bett rollte. »Wenigstens habe ich heute etwas zu tun.«
    Er wusch sich mit dem kalten Wasser aus dem Waschkrug und schlüpfte in seine Reitkleider. Seinen Schwertgurt ließ er neben Seregils über dem Bettpfosten hängen. Die meisten Aurënfaie, die ihm begegnet waren, waren bis auf ein Gürtelmesser unbewaffnet. Und sollte er in Schwierigkeiten geraten, hatte er immer noch das Stilett in seinem Stiefel. Bisher hielten sie auch ihre Werkzeugrollen versteckt. Laut Seregil gab es in Sarikali nur wenige Schlösser und die waren überdies magischer Natur. Von dieser Tatsache abgesehen, würde es gewiss kein gutes Licht auf ihre diplomatische Mission werfen, wenn zwei der Abgesandten mit einer so umfassenden Sammlung Einbruchswerkzeug erwischt würden.
    Also schlang er sich lediglich Bogen und Köcher über die Schulter und ging nach unten, um sich ein Frühstück einzuverleiben.
     
    Der Koch packte ihm etwas zu essen zusammen und berichtete ihm, dass Klia und die anderen sich bereits auf den Weg zum Iia’sidra begeben hatten. Im Innenhof fand er Windläufer gesattelt neben einem anderen aurënfaiischen Ross vor.
    »Sieht aus, als würde es heute noch regnen«, stellte Rhylin fest, der im Hof Wachdienst schob.
    Alec betrachtete den verhangenen

Weitere Kostenlose Bücher