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Schattengreifer - Die Zeitenfestung

Schattengreifer - Die Zeitenfestung

Titel: Schattengreifer - Die Zeitenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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bestärkt. Der Anblick eines Segelschiffes mit einem riesigen Krähenkopf als Bugfigur und brennenden Flammen auf den Mastspitzen.
     
    Simon und die Zeitenkrieger wurden durch den Saal geschleudert. Das Meer wütete in der riesigen Halle und zog die Freunde in einem mächtigen Wirbelstrom mit sich.
    Es gelang Simon kaum, sich zu orientieren. Alles drehte sich. Es brauchte einige Augenblicke, bis die Wassermassen den Raum vollständig gefüllt hatten und langsam zur Ruhe kamen, sodass Simon gegen die verbleibende Strömung antauchen konnte.
    Hektisch blickte er sich um und suchte seine Freunde. Zuerst entdeckte er Caspar, der bereits dabei war, sich mit angehaltenem Atem nach oben zu kämpfen. Mit beiden Händen bedeutete er Simon, es ihm gleichzutun. Dann zeigte er unter sich: Auch Nin-Si tauchte schon der zerstörten Hallendecke entgegen.
    Simon drehte sich um die eigene Achse. Er konnte noch nicht hinaufschwimmen. Erst musste er Moon, Neferti und die kleine Krähe sehen.
    Die Ägypterin konnte Simon zu seiner Linken entdecken. Aber warum tauchte Neferti nach unten, statt zur Meeresoberfläche? Hatte der gewaltige Wasserstrudel sie verwirrt?
    Simon wollte ihr schon zu Hilfe eilen, als Neferti sich umdrehte und mit der kleinen Krähe im Arm nach oben schwamm.Sie gab Simon ein Zeichen und bedeutete ihm, ebenfalls nach oben zu tauchen.
    Simons Luft wurde inzwischen knapp, doch er konnte auf keinen Fall ohne Moon …
    Da! Jetzt hatte er ihn entdeckt. Er war noch in einem der stärkeren Wasserstrudel gefangen, die weiter unten wüteten, am Boden der Halle. Es gelang Moon wohl nicht, dem Strudel zu entkommen.
    Simon zögerte keine Sekunde. Mit kräftigen Stößen kämpfte er sich nach unten. Näher an Moon heran. Als er ihn beinahe erreicht hatte und ihn gerade packen wollte, wurde Moon von einem weiteren Wirbel erfasst, der ihn mit einem gewaltigen Ruck in einen der Gänge zog. Im Bruchteil einer Sekunde war Moon vor den Augen Simons verschwunden.
    Simon wollte schreien, doch seine Stimme wurde von dem Wasser erstickt. Mit gewaltigen Stößen tauchte er auf den Gang zu, als sich darin plötzlich ein Rückstoß entwickelte. Eine gewaltige Fontäne schoss aus dem Gang heraus. Sie griff sich Simon und riss ihn mit sich in die Höhe.
    Simon streckte beide Arme aus. Er versuchte, der Fontäne zu entkommen, doch er hatte keine Chance. Das Wasser trieb ihn mit gewaltiger Kraft nach oben, ohne dass Simon noch ein Lebenszeichen von Moon hätte entdecken können.
     
    Wieder ein Geräusch.
    Christian hatte es genau vernommen.
    Wasserrauschen. Ein gewaltiges Rauschen. Es musste eine riesenhafte Flutwelle sein.
    Er vernahm dieses Geräusch zwar nur aus weiter Ferne. Doch er war sich ganz sicher, dass es sich um gigantische Wellen handeln musste.
    Wie weit mochte er unter der Erde sein? Befand er sich gar unter Wasser?
    Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Er hielt es in seiner Zelle nicht mehr aus. Er brauchte Gewissheit. Er brauchte Antworten. Er brauchte …
    Licht!
    Ein Lichtschimmer. Direkt vor ihm, jedoch weit entfernt. Es musste das Licht einer Fackel sein.
    Jetzt wurde Christian die Länge des Gangs vor seiner Zelle erst bewusst. Er konnte zwar den Schein der Flammen sehen, doch er konnte nicht ausmachen, wer mit dem Licht auf ihn zukam.
    Das Licht wurde heller. Schon zeichneten sich die Schatten seines Besuchers auf den Wänden der Höhle ab. Eine hagere Gestalt. Ein blanker Schädel.
    Der Schattengreifer kam auf ihn zu.
    Christian stellte sich an die Eisenstäbe.
    »Was willst du?«, schrie er den Magier an.
    Doch aus dem Gang kam keine Antwort. Schweigend kam der Magier näher.
    Christian spannte jeden Muskel an und blickte dem Magier besorgt und zugleich erwartungsvoll entgegen.
     
    Simon donnerte mit dem Kopf hart gegen Holz. Im nächsten Moment wurde er gegriffen und nach oben gezerrt. Endlichkonnte er einatmen. Mit einem gewaltigen Atemzug füllte er sich die Lungen mit Luft.
    Er blickte über sich und sah, wie Caspar und Neferti am Ende der Strickleiter des Seelensammlers hingen und sich mühten, ihn über Wasser zu halten. Nin-Si klammerte sich an die Sprossen über ihnen und hielt auf dem Meer Ausschau.
    »Moon!«, keuchte Simon. »Verloren. Wir müssen …!« Der Rest seiner Worte ging im Husten unter. Das Wasser, das in seine Lungen geströmt war, suchte sich einen Weg hinaus.
    »Moon?«, schrie Nin-Si. »Hast du ihn gesehen?«
    »Unten«, keuchte Simon. »In einem der Gänge. Schnell …«
    Nin-Si

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