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SchattenHaut

SchattenHaut

Titel: SchattenHaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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ihn auch in sich eingelassen, doch das gelang ihnen nicht. Sie versuchten es mehrmals, doch der Weg war zu eng und Stefan wollte ihr nicht wehtun. Es kam auch so zur Befriedigung, weil beide längst über den Punkt hinweg waren, an dem sie hätten aufhören können. Er ergoss sich in ihrer Hand, während sie sich an seinem Bein zum Höhepunkt rieb.
    Mit einem Mal war alles vorbei. Die Nacht kam zurück. Sie war heller, als sie gedacht hatten. Und sie waren nackt. Schnell zogen sie sich wieder an. Die Rücken zueinander gedreht. Der Rausch war vorbei. Sie schämten sich dessen fast ein bisschen, was passiert war, und lächelten sich unsicher an.
    „Wann sehen wir uns wieder?“, hauchte Susi in die Nachtluft.
    „Ich muss morgen erst mal für drei Wochen mit meinen Eltern nach Dänemark fahren. Aber ich werde an dich denken. Jeden Tag.“
    „Ich auch an dich“, antwortete Susi und küsste ihn zum Abschied. Sie hielten sich fest umschlungen, bis er sich sanft löste und durch die Gärten davonging.

Die Axt
    Hetzer war soeben wieder aus einem unruhigen Schlummer erwacht, als sein Handy klingelte.
    Seppi!
    „Hör mal, Wolf, ich weiß du bist krank. Aber ich habe etwas Wichtiges. Sonst würde ich dich nicht stören.“
    „Ist schon in Ordnung. Mir fällt hier eh die Decke auf den Kopf. Ich bin froh, wenn ich mal was anderes höre als Fuchs und Hase.“
    „Auf der Axt, die wir gefunden haben, sind die Fingerabdrücke von zwei rechten Händen. Die einen Spuren sind deutlicher als die anderen. Vielleicht älter. Und es sind definitiv Abdrücke von zwei unterschiedlichen rechten Händen.“
    „Ja, und was ist daran nun so besonders? Es sollte mehrere Menschen mit rechten Händen geben.“
    „Das schon, aber hierbei handelt es sich um zwei unterschiedliche Fingerabdrücke mit demselben genetischen Material. Also so, als ob die Person zwei rechte Hände hätte.“
    Hetzer setzte sich im Bett auf.
    „Was hast du gesagt? Ich glaube, ich bin im Kopf noch nicht ganz klar.“
    „Zweimal eine unterschiedliche rechte Hand an ein und demselben Menschen. Kapiert?“
    „Wir suchen also jemanden mit zwei rechten Händen?“, fragte Hetzer amüsiert.
    „Ganz genau, du hast es! Und jetzt kommt das Beste. Die DNA stimmt mit der am Topfgriff und mit der an deiner Hundeklappe überein.“
    „Wahnsinn!“, entfuhr es Hetzer, und er musste so doll husten, dass er erst einmal das Mobiltelefon zur Seite legen musste.
    „Geht es jetzt wieder?“
    „Ja, geht so. Mensch, das ist ja der Hammer. Wir sind ihm auf der Spur. Was hattest du damals gesagt? Eher nicht schwarz, eher nicht asiatisch oder so?“
    „Genau.“
    „Jetzt müssen wir nur noch rausfinden, wie die Fälle zusammenhängen. Dann kommen wir ihm näher. Das spüre ich.“
    „Und wir müssen noch rauskriegen, warum er zwei rechte Hände hat. Dafür habe ich nämlich überhaupt keine Erklärung. Das Blut vom Keil der Axt stammt übrigens vom Opfer. War ja klar, aber ich wollte es der Vollständigkeit halber noch erwähnen. Die Axt war noch ziemlich neu, ist wahrscheinlich extra dafür gekauft worden. Billige Supermarktware, aber für den einmaligen Einsatz scharf genug. Ich wundere mich nur, warum der Täter sie nicht weiter ins Wasser geworfen hat. Wir haben uns nämlich erkundigt. Der Teich ist bis an die elf Meter tief. Am Grund siehst du fast nichts, weil der aufgewirbelte Ton wie dichter Nebel wirkt.“
    „Ja, das ist merkwürdig. Man könnte fast meinen, die Axt sollte gefunden werden“, sagte Hetzer grübelnd mehr zu sich selbst als zu Seppi.
    „Das könnte die Lösung sein. Wenn du mir jetzt noch verrätst, was es mit den zwei rechten Händen auf sich hat, kröne ich dich zum Ermittler des Jahres.“
    „Gib mir ein bisschen Bedenkzeit!“, lachte Wolf. „Ich rufe dich dann an, wenn ich’s raushab.“
    „Ok, Zeit hast du ja im Moment genug. Gute Besserung. Ich soll dich noch von Mica grüßen. Sie fragt, was du Weihnachten vorhast.“
    „Ich rufe sie die Tage an. Grüß mal zurück. Die anderen auch. Hast du sie eigentlich schon informiert?“
    „Na klar, Hetzer, was denkst du denn. Bis dann.“
    Hetzer legte auf und streckte sich im Bett aus. Mensch, das waren doch mal tolle Neuigkeiten. Sie konnten jetzt sicher sein, dass es ein Mann war und dass er zumindest mit den letzten beiden Morden etwas zu tun hatte.
    Er musste Kruse anrufen. Mit Schwung wollte er aus dem Bett aufstehen, setzte sich aber gleich wieder. Dieser blöde Infekt – ausgerechnet

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