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Schattenjäger

Schattenjäger

Titel: Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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schüttelte den Kopf. »Selbst wenn sie nicht in der Überzahl wären, Rosemary, würden wir so etwas nie tun. Seit langer, langer Zeit griff kein Protoss einen anderen Protoss mehr an.«
    Jake dachte an Temlaa, geschmeidig, wild und stark rannte er durch die prähistorischen Wälder dieser Welt. Und er dachte an Adun, dem man befohlen hatte, jeden Dunklen Templer, auf den er traf, zu töten, und der sich gegen diesen Befehl sträubte, obgleich er damit einverstanden schien.
    Es war offensichtlich, dass Ladranix glaubte, was er sagte. Und ebenso offensichtlich war es, dass die Protossgeschichte der vergangenen tausend Jahre zwar nicht ganz so blutig gewesen sein mochte wie die terranische, aber sie war auch nicht so idealistisch, wie der Templer es gern glauben wollte.
    Dieses Wissen muss eine schwere Last für dich sein, Zamara… für dich und die anderen Bewahrer.
    So ist es. Aber wir tragen sie, weil es unsere Pflicht ist. Es gibt viele Dinge, die wir tun müssen, weil es unsere Pflicht ist.
    »Lassen sie mit sich reden?«, fragte Jake, Zamaras Sorgeals seine eigene empfindend, auch wenn er sie nicht ganz verstand.
    Ladranix schüttelte den Kopf. »Nein. Wir haben es versucht. Ich hatte gehofft, einen unserer früheren Templerfreunde zu erreichen, aber… sie verschließen ihre Gedanken vor uns und wenden sich ab. Sie sind unerreichbar, entschlossen, von ihren Brüdern und Schwestern getrennt zu bleiben. Manchmal klingen sie sogar wütend, wenn sie mentale Angriffe auf uns unternehmen und von neuer Macht und geheimnisvollen Gönnern sprechen. Sie möchten sich der Gemeinde nicht wieder anschließen.«
    »Warum schließt ihr euch nicht ihnen an?«, fragte Rosemary.
    »Undenkbar.« Ladranix’ geistige Stimme klang unbeugsam. In dieser Sache war er nicht zu beeinflussen, und, ehrlich gesagt, war Jake ganz seiner Meinung.
    »Dann stecken wir wohl in einer Sackgasse«, meinte R.M. »Wir werden nie dort hinunterkommen, wenn die Höhlen so streng bewacht werden, wie du sagst.«
    Jake blinzelte. Warum hatten sie daran nicht schon vorher gedacht?
    Zamara kannte seine Gedanken in dem Moment, da sie ihm kamen, und sie stimmte zu.
    »Es sei denn«, sagte er langsam, »wir wissen genau, worauf wir uns einlassen.«
     
    KAPITEL ZEHN
     
    Rosemary brauchte nur eine Nanosekunde, um zu verstehen, was Jake vorhatte. Sie lachte. »Sie werden mich schon von Weitem kommen spüren. Und warum willst du außerdem einen Menschen schicken? Kann das nicht einer von euch Protoss machen?«
    Sie können ihre Gedanken abschirmen, und sie können sich leise bewegen, sagte Zamara. Aber es handelt sich hier um einen Ort, der meinem Volk lange verboten war. Es steht zu bezweifeln, dass es ihnen gelänge, sich ganz auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren.
    Jake gab Zamaras Anmerkungen weiter. Rosemary schaute ihn an, unübersehbar in der Erwartung, dass er noch etwas sagen würde. Er fühlte Hitze in sich aufsteigen. »Äh… und, na ja, Sie haben irgendwie mehr Erfahrung in solchen Dingen als die Protoss.«
    »Im Einbrechen und Herumschnüffeln? Da haben Sie nicht unrecht. Ihr alle habt euch bereit erklärt, nicht in meinen Gedanken zu lesen, obwohl ihr das problemlos tun könntet.« Sie wirkte ein wenig unbehaglich. »Das, äh… begrüße ich. Aber was soll die Tafdarim daran hindern, mich zu entdecken? Ihr könnt mir nicht weismachen, dass sie auf einen Menschen nicht aufmerksam werden würden.«
    Wenn sie mich lässt, kann ich eine Abschirmung errichten, sagte Zamara zu Jake.
    »Zamara kann eine Abschirmung errichten, um Ihre Anwesenheit vor ihnen zu verbergen.«
    Rosemarys blaue Augen wurden hart. Jake hatte geglaubt, sie sei in den vergangenen Tagen etwas nachgiebiger geworden, den Eindruck gehabt, als habe sich die schöne Killerin ein wenig geöffnet, als finge sie an, ihm zu vertrauen… vielleicht sogar, ihn zu mögen. Aber jetzt wirkte sie ganz wie die Frau, die keine Skrupel gezeigt hatte, das tödliche Ende eines Gewehrs auf ihn zu richten.
    »Vergesst es«, sagte sie.
    Wieder sprach Zamara in Jakes Geist, und er gab die erhaltene Information weiter. »Zamara muss Sie dazu nicht… neu verdrahten. Und es würde nicht lange anhalten… nur ein paar Stunden. Gerade lange genug, um reinzugehen, sich umzuschauen und zu uns zurückzukommen.«
    Sie antwortete nicht gleich darauf. Jake wertete das als gutes Zeichen und fuhr fort. »Zamara hat ein eidetisches Gedächtnis. Wir können eine detaillierte Karte vom Inneren der Höhlen

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