Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenjäger

Schattenjäger

Titel: Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
Vom Netzwerk:
Bewunderung zollen, obwohl sie eine Ketzerin war und, schlimmer noch, eine Närrin. Die Khala war für die Protoss der Weg zum Überleben. In der Geschlossenheit lag die Kraft. In der Geschlossenheit gab es Mitgefühl. Für etwas anderes einzutreten oder gar etwas anderes als dies zu glauben, wäre gleichbedeutend damit gewesen, der ganzen Rasse den Untergang zu wünschen.
    Ging es also darum? Handelte es sich hier um eine Art… fremde Organisation, die Trost in dem Gedanken suchte, die Rasse auszulöschen? Danach musste er Adun fragen, wenn dieser sein Gespräch mit dem Mädchen beendet hatte.
    Adun hob beide Arme, die Handflächen nach außen gedreht. Das Mädchen bewegte sich für eine ganze Weile nicht, doch dann, endlich, ahmte sie die Geste des Exekutors langsam nach. Zwischen den Händen der beiden baute sich ein Leuchten auf, und sie standen überraschend lange reglos da. Schließlich senkte Adun die Arme und nickte. Einer der Wächter kam und brachte das Mädchen schweigend fort. Sie verließ den großen, einschüchternden Raum auf dieselbe Weise, wie sie ihn betreten hatte – hoch erhobenen Hauptes und mit unangetasteter Würde.
    » Jetzt versteht Ihr das volle Ausmaß der Gefahren, denen wir gegenüberstehen, Exekutor « , sagte Kortanul.
    Adun nickte. Seine Gedanken verbarg er, sogar vor Jake.
    » Was diese Frevler verfechten, darf sich nicht ausbreiten « , sagte Adun.
    Die Mitglieder des Konklaves sahen einander an, und Jake wusste, dass sie rasch und privat miteinander kommunizierten.
    Kortanul wandte sich wieder an Adun. » Unsere Vergangenheit ist in vielerlei Hinsicht reichhaltig und schön. Es gibt vieles, worauf man stolz sein darf. Und vieles… auf das man weniger stolz sein kann « , sagte er leise. » Durch die Einigkeit in der Khala, die uns auf dem Weg bleiben lässt, den Khas uns wies, haben wir eine ebenso schöne und reichhaltige Zukunft vor uns. Wir dürfen nichts zulassen, was dem Schaden könnte. Auch dann nicht, wenn andere Protoss dahinterstehen. «
    Adun wartete ab.
    » Dies ist eine Bedrohung, wie es noch keine gab. Was sie noch schlimmer macht, ist die Tatsache, dass keine hungrige Omhara oder ein fremdes, feindliches Wesen dahintersteckt, sondern einer der unsrigen, den ich Euch zu bekämpfen bitte. Aber Ideen sind mitunter gefährlicher als Klingen. Diese Idee ist eine Krankheit, die rigoros ausgemerzt werden muss, damit sie sich nicht auf das Ganze ausbreiten kann. Es gibt mehr als nur eine Handvoll, die so empfinden, aber bislang wissen nur wir, in diesem Raum, von ihrer Existenz. Dabei muss es bleiben. Eure Aufgabe, Exekutor, ist es, sie mithilfe Eurer Templer zu finden. Und wenn Ihr sie gefunden habt… « Er zögerte. » Wenn Ihr sie gefunden habt, müsst Ihr sie vernichten. «
    Einen Augenblick lang war Jake wie betäubt, dann ergriff er das Wort. » Andere Protoss töten? Judikator, das haben wir nicht mehr getan, seit Khas uns die Khala schenkte! Wir wissen, dass es der falsche Weg ist. Es war Khas, der uns lehrte, dass einander zu hassen oder umzubringen gleichbedeutend damit ist, uns selbst zu hassen und umzubringen. «
     
    *
     
    »Genau!«, rief Jake Zamara gegenüber aus. »Gut gesprochen, Vetraas. Genau das ist es, was die Khala ausmacht. Auch wenn sie keine Bewahrer sind, auch wenn sie nicht über die Erinnerung daran verfügen, wie furchtbar das Äon des Haderns war, müssen sie doch begreifen, dass sie drauf und dran waren, sich selbst umzubringen. Und… ich habe es gespürt. Selbst mit Menschen. Diese Nähe… wie können sie Adun um so etwas bitten? Er ist ein guter Protoss. Er wird sich weigern. Nicht wahr?«
    Die Vorstellung, dass er im Körper des besten Freundes undBeraters eines Massenmörders lebte, behagte Jake ganz und gar nicht.
    »Still, Jacob. Es wird alles geschehen, wie es geschehen muss.«
     
    *
     
    » Das ist eine Wahrheit, der ich nicht zustimme « , sagte Kortanul. » Aber sie haben der Khala abgeschworen. Sie haben sich ihrer Regeln entledigt, ihrer Führung, ihres Schutzes. Mehr noch, sie trachten danach, sie bewusst zu zerstören. Sie haben beschlossen, sich dem zu entziehen, was es heißt, ein Protoss zu sein. Sie sind der Feind, und sie wollen alles untergraben, was uns zu dem macht, was und wer wir sind. Sie müssen vernichtet werden. «
    Adun nickte. » Ich muss mein Volk schützen « , sagte er. » Ihr dürft darauf vertrauen, dass ich alles tun werde, was in meiner Macht steht, um dem ein Ende zu setzen, Judikator. Aber wie soll

Weitere Kostenlose Bücher