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Schattenkampf

Titel: Schattenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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grinsend. »Aber genau so war es, Abe. Jede Wette, dass du in einem ihrer Flugzeuge DNS-Spuren von ihm finden wirst.«
    »Sobald ich einen Blick in eins von ihnen werfen darf.« Glitsky setzte sich wieder zurück und legte die Hände in seinem Schoß aneinander. »Ich will dir ja glauben, Diz, das will ich wirklich. Und ich werde mich auch sofort voll darauf stürzen, sobald ich von einem Richter einen Durchsuchungsbeschluss bekomme. Oder einen anderen Grund finde, Bracco diesem Kerl auf den Zahn fühlen zu lassen. Aber bis ich das tue …« Er zuckte mit den Schultern, »warte ich erst mal ab,
ob Bracco etwas findet oder nicht. Wenn es etwas gibt, tut er das nämlich normalerweise.«
    »Schon, aber in der Zwischenzeit kann mein Mandant jederzeit einem weiteren Anschlag zum Opfer fallen.«
    Glitsky warf einen Blick auf die Wanduhr. »Diz. Das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Wirklich. Und wenn doch, kommt es deiner eigenen Berechnung zufolge frühestens in sechs Wochen zum nächsten Anschlag.«

    Glitsky meinte das halb im Spaß, aber Hardy hatte das Gefühl, dass der nächste Anschlag wesentlich rascher erfolgen würde.
    Nachdem er voller Tatendrang in die Kanzlei zurückgekehrt war, sagte er Phyllis wieder, keine Anrufe durchzustellen, und arbeitete die nächsten zwei Stunden an seinem Schriftsatz. Eine Sache, die er als Anwalt tun konnte, war, seinen Berufungsantrag einzureichen und die Sache ins Rollen zu bringen. Auch er hatte darauf gewartet, dass Bracco konkrete Beweise dafür beschaffte, dass einer der Bowens bei Allstrong angerufen hatte, aber es gab eine andere - und wesentlich direktere - Möglichkeit, sich diesbezüglich Klarheit zu verschaffen. Er brauchte nur nach dem Hörer zu greifen und zu fragen.
    Glitsky konnte das natürlich nicht, und in seinem Eifer, einfach durch Schlussfolgerungen herauszufinden, was passiert war, hatte sich Hardy ganz auf diese Methode versteift. Glitsky versuchte allerdings, zwei Morde in seinem Zuständigkeitsbereich aufzuklären und einen Mörder seiner gerechten Strafe zu überführen. Dagegen Hardy hatte nur eine einzige Aufgabe: seinen Mandanten frei zu bekommen.
    Das war ein entscheidender Unterschied, und infolge des
Anschlags auf Evan Scholler hatte sein Vorhaben zusätzliche Dringlichkeit erfahren. Hardy hatte gehofft, es verliehe seinem Berufungsantrag mehr Gewicht, wenn es der Polizei irgendwie gelänge, einen Zusammenhang zwischen Allstrong und Bowen zu beweisen. Aber das musste er nicht unbedingt in seinen Antrag einarbeiten - früher oder später würden das FBI und die Khalils auf jeden Fall zu Allstrong und Nolan führen, wobei die eigentliche Frage, ob die ursprünglichen Vernehmungen in die Offenlegungsakte der Anklage Eingang hätten finden müssen, inzwischen eigentlich nur noch mit einem Ja beantwortet werden konnte.
    So leicht es auch sein mochte, einfach bei Allstrong anzurufen, galt es dabei dennoch einen Punkt zu berücksichtigen, den Hardy nur auf eigene Gefahr außer Acht lassen konnte. Diese Leute hatten sich als enorm proaktiv gezeigt, wenn jemand ihre Geschäftsinteressen zu gefährden drohte. Wenn Hardys Theorie richtig war - und inzwischen war er sicher, dass sie es war -, hatten sie beide Bowens ermordet und Evan Scholler zum Schweigen zu bringen versucht. Und das alles, ohne auch nur den Hauch einer Spur zu hinterlassen, die sie mit diesen Straftaten in Verbindung brachte.
    Hardy war sich sehr deutlich bewusst, dass der Bedrohungslevel in seinem Leben deutlich anstiege, sobald er diesen einen simplen Anruf machte. Er würde sich genau in die Position bringen, in der sich Charlie Bowen befunden hatte, bevor er für immer verschwunden war.
    Aber er brauchte diese Information. Er musste sich Klarheit verschaffen; solange er diesbezüglich keine Gewissheit hatte, konnte er den Berufungsantrag nicht einreichen.
    Belohnung; Risiko.
    Hardy hatte sich die Nummer von Allstrong Security am
Vorabend im Zuge seiner Recherchen notiert. Nachdem er den mit DRINGEND gekennzeichneten Entwurf seines Schriftsatzes gespeichert hatte, schloss er die Tür seines Büros, ging hinter seinen Schreibtisch, setzte sich, holte seine Notizen heraus und zog das Telefon zu sich heran, um die Nummer mit gestähltem Vorsatz zu wählen.

38
    »Könnte ich bitte Mister Allstrong sprechen.«
    »Ich sehe mal, ob er hier ist. Wen darf ich melden?«
    »Entschuldigung, aber wie wollen Sie ihm melden, wer anruft, wenn er nicht hier ist?«
    »Wie bitte?«
    »Sie sagten, Sie

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