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Schattenkinder - im Zentrum der Macht

Schattenkinder - im Zentrum der Macht

Titel: Schattenkinder - im Zentrum der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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sich.
    »Hört mal«, schaffte er es gerade noch zu sagen, »Lee kann alles aufklären. Sagt ihm einfach, er soll herauskommen, dann kann er es erklären.«
    Smits setzte sich auf. Der Mond musste kurz zuvor aufgegangen sein und etwas von seinem Licht fiel auf Smits’ Gesicht. Selbst in diesem schwachen Schein konnte Trey erkennen, dass er völlig verblüfft aussah.
    »Aber Trey«, sagte Smits, »ich dachte, Lee wäre bei dir. Gleich am ersten Tag ist der Chauffeur gekommen und hat ihn abgeholt.«

9.   Kapitel
    T rey fühlte sich, als habe ihm Mark tatsächlich einen zweiten Schlag versetzt. Er sank auf den harten Erdboden zurück und begann zu stöhnen.
    »O neieieiein . . .«
    »Was hat er denn?«, fragte Mark.
    »Keine Ahnung«, sagte Smits. »Hör auf damit, Trey! Du machst mir Angst.«
    Trey kümmerte sich nicht darum. Warum sollten die anderen nicht ebenso viel Angst haben wie er? Erst als Mark ihm eine Ohrfeige gab, verstummte er überrascht.
    »He!«, staunte Mark. »Das funktioniert ja wirklich, wenn jemand hysterisch ist. Ich hab das schon immer mal ausprobieren wollen.«
    Er klang so fröhlich, dass Trey am liebsten zurückgeschla gen hätte.
    »Ist dort draußen alles in Ordnung?«, rief eine Männer stimme aus dem kleinen Haus.
    »Alles klar, Dad«, brüllte Mark zurück. »Wir albern nur ein bisschen rum. Wir verziehen uns jetzt in die Scheune, dann wirst du nicht mehr gestört.«
    Er schob Smits und Trey zu einer Tür und Trey fragte sich, ob er sich nicht lieber wehren sollte – vielleicht war dieser Mark sogar gefährlich?   –, doch seine Energie reichte nicht aus, um Widerstand zu leisten.
    »Mutter und Vater sind im Moment völlig neben der Spur wegen der Nachrichten«, erklärte Mark. »Und gegen Fremde haben sie sowieso was. Besser, sie wissen nix von dir.«
    Trey schwieg, während sie die Scheune betraten und Mark die Tür hinter ihnen zuzog. Es war so dunkel, dass Trey befürchten musste ohne das geringste Warnzeichen gegen die nächstbeste Wand zu laufen. Er blieb so dicht wie möglich bei der Tür.
    »Ich weiß, dass Dad hier irgendwo eine alte Laterne hat«, murmelte Mark. »Ah, da ist sie ja.«
    Er zündete ein Streichholz an. Ein Licht flackerte auf und leuchtete dann schwach und gleichmäßig. Jetzt konnte Trey Hacken und Mistgabeln erkennen, die an der Wand standen. Die Laterne warf bizarre Schatten und ließ die Mistgabeln riesig und unheimlich aussehen. Er war zwar noch nie in einer Scheune gewesen, aber diese hier schien geradewegs seinem schlimmsten Alptraum entsprungen zu sein.
    »Okay«, sagte Mark so sorglos, als würden sie gerade in einer gemütlichen Stube eine Tasse Tee miteinander trinken. »Was findest du so schlimm daran, dass Lu– äh, Lee mit dem Typ im Luxusschlitten weggefahren ist?«
    Jetzt, wo sie drinnen waren – auch wenn dieses Drinnen Furcht erregend war   –, bemerkte Trey, dass Mark kaum größer war als er selbst und vermutlich auch nicht viel älter. Er war kein klotziger Muskelprotz, kein schreckliches Monster – sondern ebenfalls ein Junge. Er hatte sogar einen leichten Akzent, der Trey an Lee erinnerte.
    Ob Mark Lees echter Bruder war?
    »Du kannst ihn vor Trey ruhig Luke nennen«, sagte Smits.»Trey weiß, dass Luke nur vorgetäuscht hat Lee zu sein. Du bist auch ein Schattenkind, stimmt’s, Trey?«
    Trey erstarrte. Wie konnte Smits nur so leichtfertig darüber reden? Lee war Treys bester Freund, aber selbst ihm hatte sich Trey niemals wirklich offenbart und frank und frei eingestanden: »Ich bin ein illegales drittes Kind mit gefälschten Papieren. Und du doch auch, Lee. Wenn du mir deinen richtigen Namen verrätst, sage ich dir meinen.« Trey hatte
nicht
gewusst, dass Lee in Wirklichkeit Luke hieß. Zwischen ihm und Lee gab es ein stilles Übereinkommen: Sollte sich einer von ihnen versprechen und auch nur eine Winzigkeit über sein wirkliches Leben preisgeben – sei es seine wahre Familie, die wahre Vergangenheit oder den wahren Namen   –, würde ein echter Freund nur nicken und einfach kommentarlos darüber hinweggehen.
    »Welche Frage willst du jetzt beantworten?«, fragte Mark. »Meine oder die von dem Kleinen?«
    Trey sah von Mark zu Smits und sagte: »Ich glaube, Lee ist in Gefahr.«
    Smits verzog das Gesicht, als wolle er anfangen zu weinen. Mark lehnte sich einfach gegen Wand und gab mit seiner Haltung zu verstehen: »Nichts, was du sagst, macht mir etwas aus.«
    »Warum?«, fragte er herausfordernd.
    Hastig berichtete Trey, was

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