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Schattenkinder - im Zentrum der Macht

Schattenkinder - im Zentrum der Macht

Titel: Schattenkinder - im Zentrum der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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sich in seinem Gesicht unter der staubbedeckten Kappe. Mark sah aus, als hoffe er wirklich, dass Trey ihm einen guten Rat geben könnte.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Trey. Natürlich war er selbst in einer Stadt aufgewachsen, aber was hatte er je davon gesehen? »Sag einfach nicht mehr ›nix‹, okay?«
    »Äh, okay«, antwortete Mark, doch er sah aus, als wäre er gerade geohrfeigt worden. Trey hätte seine Worte am liebsten zurückgenommen. Beide waren sie nur zwei Banausen, die sich in eine Situation begaben, deren Gefahren sie nicht abschätzenkonnten. Welche Rolle spielten da ein paar sprachliche Schnitzer?
    Mark drückte seine Tür auf und knallte sie gegen einen Ast.
    »Hilf mir den restlichen Wagen abzudecken, damit ihn vom Weg aus keiner sehen kann«, forderte er Trey verstimmt auf.
    Trey folgte Marks Anweisungen und brach Zweige ab, um die Teile des Pick-ups abzudecken, die am deutlichsten zu sehen waren. Selbst er konnte die feine Schärfe in Marks Stimme hören, als dieser ihm geduldig erklärte, dass alles, was er gerade tat, falsch war.
    »Nein, Trey, du kannst nicht mit bloßen Händen einen zwanzig Zentimeter dicken Ast abbrechen – dafür brauchst du eine Säge . . .«
    »Nein, Trey, wenn wir immer nur ein oder zwei Blätter auf einmal abreißen, brauchen wir Stunden dafür . . .«
    Als Mark schließlich fand, dass der Wagen gut genug versteckt war – und dafür sogar zum Weg zurückkroch, um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen   –, holten er und Trey die Vorräte heraus, die sie aus dem Haus der Talbots mitgenommen hatten, und verkrochen sich ins Gebüsch, um zu essen.
    »Iss zuerst die schweren Sachen«, riet ihm Mark. »Das leichtere Essen nehmen wir mit.«
    Und dann musste Trey vergleichen. War eine Banane schwerer als ein Pfirsich? Wog eine Tüte Erdnüsse mehr als eine Schachtel Rosinen? Mark sah ihm verärgert zu.
    »Iss einfach, was du willst«, sagte er schließlich. »Wir sind stark genug, um alles zu tragen. Ich zumindest.«
    »Warum hast du mich überhaupt mitgenommen?«, lag es Trey auf der Zunge zu fragen. »Wozu soll ich von Nutzen sein, wenn du mich sogar für unfähig hältst einen Proviantsack zu tragen?« Doch er schluckte seine Worte zusammen mit den Erdnüssen herunter. Und beides blieb ihm fast im Hals stecken.
    Mit ihrer Mahlzeit hielten sie sich nur kurz auf. Nur wenig später war Mark wieder auf den Füßen und stopfte Vorräte in den Proviantsack. Trey kletterte noch einmal ins Fahrerhaus und zog die Dokumente heraus, die er bei den Grants und den Talbots eingesteckt hatte.
    »Pack sie auch ein«, bat er Mark.
    Dieser zögerte.
    »Ich weiß nicht recht«, sagte er. »Wenn wir angehalten werden und sie den Rucksack durchsuchen . . .«
    Trey verstand Marks Einwand. Falls man sie erwischen würde, könnten die Papiere sie als Diebe aussehen lassen. Wie sollte Trey ihre Herkunft erklären? Andererseits waren sie alles, was ihm geblieben war. Er besaß sonst nichts mehr, weder aus seinem Leben mit den Eltern noch aus seiner Zeit in der Hendricks-Schule. Diese Papiere waren seine einzige Verbindung zu einem Punkt in seinem Leben, als es Menschen gegeben hatte, denen er am Herzen lag.
    »Dann trage ich sie selbst«, sagte Trey und stopfte die wichtigsten Grant-Papiere – und ein paar Dokumente, die er bei den Talbots blindlings eingesteckt hatte – in eine Innentasche seines Flanellhemdes. Am liebsten hätte er alle mitgenommen, doch hätte der ganze Packen eine deutliche Ausbuchtung unter seinem Hemd verursacht. Er durfte seinGlück nicht überstrapazieren, das wusste er. Die restlichen Unterlagen stopfte er zurück in den Schlitz in der Sitzbank.
    Mark machte ein besorgtes Gesicht, doch er erhob keine Einwände. Er wandte sich ab und rückte ein letztes Mal die Zweige über dem Wagen zurecht.
    »Ich habe mir gedacht, dass wir am Fluss entlanglaufen«, sagte er nur. »Wenn wir Glück haben, können wir den ganzen Weg über im Schutz der Bäume bleiben.«
    Trey nickte, doch in Wahrheit packte ihn die Angst. Sie ließen den Pritschenwagen zurück. Dabei konnte das Anwesen der Grants noch meilenweit entfernt sein. Erwartete Mark wirklich, dass Trey stundenlang durchs Freie lief? Und selbst wenn sie irgendwann ihr Ziel erreichten, konnten sie keineswegs sicher sein, dass Lee ebenfalls dort sein würde.
    »Bist du sicher, dass es der beste Weg ist?«, fragte Trey. »Was . . . was ist, wenn die Telefone inzwischen wieder funktionieren? Sollten wir das nicht wenigstens

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