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Schattenkinder - im Zentrum der Macht

Schattenkinder - im Zentrum der Macht

Titel: Schattenkinder - im Zentrum der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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prächtig. Fragte sich nur, was er und Mark tun sollten, nachdem Trey ihn befreit hatte? Wenn ihnen genug Zeit blieb, ein paar Kisten zu dem zerrissenen Schachtende hinüberzuschieben . . . wenn sie ganz leise waren . . . wenn die Kisten stabil genug waren, um hinaufzusteigen . . . wenn sie es schafften, wieder in den Schacht hinaufzuklettern . . . wenn all das gelingen würde, wären Mark und er in Sicherheit.
    Trey war nicht wohl dabei, mit so vielen »wenns« kalkulieren zu müssen, doch allem Anschein nach hatte er keine Wahl. Er setzte sich hin und wartete, dass das Licht ausging.
    Stattdessen rief der Wachtposten wenig später hinunter: »Gefangener, machen Sie sich bereit zum Verhör.«
    Trey dachte an das Gespräch, das er kurz zuvor belauscht hatte, und verzog das Gesicht.
Außerdem bleibt der Gefangene nur so lange dort, bis wir mit dem Verhör fertig sind. Dann wird er beseitigt. Es dauert höchstens noch ein paar Stunden.
Wenn ihm nun nicht genug Zeit blieb, um Mark zu retten, ehe sie ihn abführten? Wie viel Zeit hatte Trey bereits damit vergeudet, durch die Luftschächte zu irren?
    Trey spähte noch einmal um die Ecke in den angrenzenden Kellerraum. Ohne weiter nachzudenken schoss er hervor und glitt zwischen die aufgestapelten Kisten und die Wand.
    Trey rannte so leise er konnte, aber Mark sah ihn trotzdem – und strahlte über das ganze Gesicht.
    Dann musste er das Lächeln fortwischen. Schritte kamen die Treppe herab. Trey duckte sich hinter die Kisten. Durch einen kleinen Spalt konnte er Marks Käfig gerade so überbli cken . Er sah einen Bevölkerungspolizisten auf Mark zukommen. Seine Brust war übersät mit Orden. Trey vermutete, dass dieser Mann wesentlich mehr zu sagen hatte als der Wächter.
    »Warum haben Sie versucht ins Hauptquartier der Bevöl kerungspolizei einzudringen?«, herrschte der Officer Mark an.
    »Na jaa, also, das ist so: Eigentlich hab ich gar nicht gewusst, dass es euer Hauptquartier ist«, sagte Mark und dehnte seine Worte, um möglichst langsam und einfältig zu klingen. »Und eindringen wollte ich eigentlich auch nicht.«
    Mark klang so dumm und unschuldig, dass Trey lächeln musste. Wer hätte gedacht, dass er ein so guter Schauspieler war?
    »Ich war draußen im Wald und hab mich nach was Essbarem umgesehn, als mir der Zaun ins Auge gefallen ist«, fuhr Mark fort. »Von dem Schuppen hier hab ich gar nix gewusst, nur dass er einem feinen Pinkel gehört. Ich wär dem Zaun auch nie zu nahe gekommen, wenn der Eichkater nicht ausgerechnet unterm Stacheldraht durch wär. Ich war so wild auf das Vieh, dass ich über den Zaun nicht groß nachgedacht hab. Ich hab ja schließlich nix gemacht. Und dann – zack! Als Nächstes werd ich hier wieder wach. Also, wie sieht’s aus? Warum lasst ihr mich nicht laufen, damit ich mir den Eichkater holen kann?«
    Der Officer schnaubte.
    »Jagen ist ein schwer wiegender Verstoß gegen mehrere Regierungserlasse. Ist Ihnen klar, dass Sie gerade ein schweres Verbrechen gestanden haben?«
    Mark ließ den Kopf hängen.
    »Ja, Sir«, sagte er. »Jetzt schon. Dabei hab ich nicht mal ’ne Flinte oder so was dabeigehabt – bloß Pfeil und Bogen. Und mächtig Kohldampf hatte ich auch.«
    »Ist Ihnen nicht bekannt, dass die Bevölkerungspolizei jedem zu essen gibt, der in ihre Dienste tritt – und den jeweiligen Angehörigen?«, fragte der Officer.
    »Nein, Sir«, sagte Mark. »Davon hab ich noch nie gehört. Gilt das immer noch? Wo muss ich hin, um bei euch mitzumachen? Ich wär ein prima Angestellter. Und ihr müsstet nur ein Maul stopfen – meine alten Herrschaften haben vor baldfünf Jahren das Zeitliche gesegnet und ich hab weder Brüder noch Schwestern noch sonst jemand.«
    Schweigend musterte der Officer Mark. Dann fragte er: »Was ist mit Ihrem Pfeil und Bogen passiert?«
    Mark sah ihn verblüfft an.
    »Donnerkeil!«, sagte er. »Keine Ahnung. Muss mir aus der Hand gefallen sein, als mich der Zaun erledigt hat.« Sein Gesicht leuchtete auf. »He, ich hab ’ne Idee. Warum gehst du nicht los und suchst mein Zeug. Dann siehst du ja, dass ich nicht gelogen hab.«
    Der Officer kniff die Augen zusammen, als wittere er eine Falle, schien aber zu dem Schluss zu kommen, dass Mark für solche Tricks nicht clever genug war.
    »
Ich
werde bestimmt nicht draußen herumlaufen, um illegale Waffen zu suchen«, sagte der Officer ungehalten. »Aber – ich werde einen meiner Männer losschicken. Dann werden wir ja sehen, wie wir weiter mit Ihnen zu

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