Schattenland - Begegnung mit Victor (German Edition)
mir liebte. Meine Lippen tiefrot. Meine Haare trug ich diesmal allerdings offen. Nervös wie ein kleines Mädchen rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her. Diesmal war es ein besonderes Treffen. Es war nicht klar, wie es ausgehen würde. Würde sich das Blatt zum Guten wenden? Oder würde es hier jäh enden und ich mit meinen wundervollen Fantasien allein gelassen, bevor ich auch nur eine einzige mit ihm ausleben konnte?
Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter.
„Mia! Du siehst wundervoll aus! Ich sehe ein kleines Stück deiner rechten Brustwarze! Gehört sich so ein Aufzug für ein artiges Mädchen?“
Er setzte sich mir gegenüber und schmunzelte, während mir die Röte ins Gesicht stieg. Unwillkürlich musste ich meinen Kopf zu Boden neigen.
„Schön dich zu sehen, liebe Mia. Ist ja leider schon etwas länger her. Worüber wolltest du mit mir sprechen?“
All die Dinge, die ich ihm an den Kopf werfen wollte, die vielen Vorwürfe, die ich ihm machen wollte. In diesem Augenblick war plötzlich alles verziehen und vergessen, ich verhielt mich getreu meinem altbekannten Verhaltensmuster und strahlte ihn von ganzem Herzen an. Warum nur hatte er diese Wirkung auf mich? Das machte mir langsam ein wenig Angst.
Munter plauderte ich drauf los. Erzählte ihm, was in den letzten Wochen in meinem Leben passiert war und fragte ihn dann, wie es ihm ergangen sei. Immer wieder entdeckte ich mich dabei, wie ich ihn anstarrte, seine tiefbraunen Augen, die mich in ihren Bann zogen und die Welt um mich herum vergessen ließen. In diesen Momenten war ich nur noch dieses devote Wesen, das sich nichts sehnlicher wünschte, als mit ihm meine Fantasien zu leben, dem Mann, der mir so viel bedeutete. Nichts war mehr von Bedeutung außer ihm und meine Fantasien.
„Mia? Hörst du mir überhaupt zu? An was denkst du gerade? Los, erzähl es mir!“
Und wieder wurde ich rot, fing an zu stottern. Wusste nicht, was ich sagen sollte.
„Ich denke eigentlich an nichts.“
Ich war eine verdammt miese Lügnerin. Dennoch konnte ich das, was ich dachte, nicht in Worte fassen, ich war viel zu aufgeregt in seiner Gegenwart. Ganz Gentleman wechselte er das Thema, was bei mir sichtlich zur Entspannung beitrug. Wir unterhielten uns also wieder nur über Belanglosigkeiten. Aber allemal besser, als die falsche Richtung einzuschlagen. Jedenfalls würde ich auch nach diesem Treffen meinen Traum weiter leben dürfen, wie es schien.
„Mia, ich muss leider los aber wir wiederholen das baldmöglichst, versprochen.“
Zur Verabschiedung nahm er mich in den Arm und gab mir einen sanften Kuss, seine Hände berührten dabei meinen Po. Mist, ich hätte mir so sehr gewünscht, dass er mich härter angefasst hätte. Seine Hände fest in meinen Haaren, der Kuss fordernd und zum Abschied einen ordentlichen Klaps auf den Po. Ich musste mich aber wohl noch ein bisschen gedulden, dann würde ich endlich meine Fantasien in die Tat umsetzen können, dank ihm.
Am nächsten Morgen ließen wir das letzte Treffen kurz Revue passieren.
„Nachdem ich zuerst in der falschen Richtung unterwegs war, bin ich doch noch gut angekommen. War wohl etwas durcheinander nach diesem tollen Kuss. Um ehrlich zu sein, wenn ich dir in die Augen schau, dann vergesse ich alles um mich herum. Irgendwie schon komisch, aber auch wenn die Stimmung noch so angespannt und verzwickt scheint, so ist das bei mir alles vergessen, sobald ich dich sehe, lieber Victor! War übrigens schön, dich wieder zu sehen.“
„Wenn du mich siehst, bist du so furchtbar entspannt? War das jetzt ein Kompliment? Übrigens - nach meiner "Erfühlung" hattest du gestern ein Höschen an.“
„Nun, zu Anfangs hatte ich schon etwas wacklige Knie. Dennoch fühlte ich mich so unglaublich wohl in deiner Nähe. Aber keine Sorge, ich bebe und poche trotzdem innerlich wie verrückt. Du hast "erfühlt" dass ich ein Höschen anhatte? Ich hätte es auch nur zu gern ausgezogen, wenn du es mir befohlen hättest, war ja immerhin zweimal auf der Toilette. Übrigens, ich finde, die High Heels stehen mir, auch wenn wir damit nicht hätten zum Wandern gehen können und es freut mich wahnsinnig, dir damit eine Freude gemacht zu haben.“
„Dann hab ich das ja richtig verstanden. Du hast dich also trotz des heiklen Themas unseres Treffens wohl gefühlt. Ich mich übrigens auch in deiner Gegenwart. Ich hatte sogar kurz daran gedacht, dich etwas zu beherrschen, dachte
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