Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz

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hatte dies alles eine Auswirkung, genauso wie die Mondphasen. Aber inwiefern hatte Laura damit zu tun?
    Es beschäftigte sie deswegen so sehr, weil sie die Gemeinschaft gern aus der Wüste geführt hätte - aber dazu war sie einfach nicht in der Lage. Cedrics Erinnerungen und Andreas’ Kompass mussten herhalten und genügen.
    Es war noch dunkel, und Laura lag still auf dem Rücken, lauschte in die Nacht, auf das vielfältige Atmen, Grunzen und Schnarchen um sie herum. Sie hatte Angst vor dem Aufbruch und so etwas wie Reisefieber. Am meisten bedrückte sie, Elias zurücklassen zu müssen. Aber er hatte zu ihr gesagt, dass er froh sei. Es gehe mit ihm zu Ende und er wolle nicht, dass sie das miterlebte.

10
    Der
    Angriff

    A m Morgen standen alle früh auf und packten ihre Sachen zusammen.
    Jeder nahm seinen Anteil an Proviant in Empfang, der komplett aufgeteilt wurde; Jack wollte niemandem das zusätzliche Gewicht und die Verantwortung dafür aufbürden. So musste jeder selbstverantwortlich damit umgehen.
    »Optimist«, hatte der Nordire gespottet und ihm zugezwinkert.
    »Wollen wir auf die Düne steigen, um zu sehen, wohin es geht?«, fragte Milt Laura und Zoe.
    »Macht ihr nur«, winkte Zoe ab, die Stöckelschuhe in Händen. »Ich spare meine Kräfte. Wohin es geht, sehe ich dann schon.«
    Rimmzahn und zwei, drei andere waren bereits oben; Es war allerdings nicht allzu viel zu sehen, da einige höhere Dünen auf der Ostroute lagen. Sie diskutierten über die Möglichkeiten, welche Route die beste war, behaupteten, etwas am Horizont zu erkennen und an der Farbe des Himmels abzulesen, wo es Zivilisation gab oder Wasser oder beides.
    Laura hörte amüsiert zu, weil jeder plötzlich ein Experte der Wüste sein wollte. Was hätten Rita, Randy und Rudolf wohl dazu gesagt? Nun, sie waren solcherlei sicherlich von ihren Trips her gewohnt gewesen.
    Niemand sprach mehr über die Vermissten; allen war klar, dass sie umgekommen waren. Über die Konsequenzen für sich selbst wollte keiner nachdenken – es musste weitergehen, irgendwie. Vielleicht hatten sie das Glück der Dummen.
    »Aber da ist wirklich etwas!«, rief eine jüngere Frau und deutete aufgeregt vor sich.
    Lauras Blick folgte dem Fingerzeig, und das Herz blieb ihr fast stehen. Da bewegten sich Punkte … viele dunkle Punkte über eine Düne auf sie zu! Kein Zweifel!
    »Wir sollten …«, begann Milt
    In diesem Augenblick rief ein junger Mann: »Endlich! Die Rettung!« Er sprang hoch, wedelte wild mit den Armen, brüllte: »Hierher, hier sind wir!« und rannte die Düne hinab, auf die sich schnell nähernden Punkte zu.
    »Haltet ihn auf!«, schrie Milt panisch. Unschlüssig verharrten die anderen.
    »Was hast du, Milt?«, fragte Laura konsterniert.
    » Viele Punkte, die aus der Wüste kommen und so schnell, bedeuten nichts Gutes … niemals«, sagte Milt. »Hast du nie Abenteuerbücher gelesen? Nie Filme gesehen?«
    »Wir sind in der …«, setzte Laura an und verstummte.
    »Ja, genau.« Milt setzte eine grimmige Miene auf, schien Anstalten zu machen, dem jubelnden und weiter voranstürmenden jungen Mann hinterherzulaufen, entschied sich aber anders. Er war schon zu weit weg, um noch eingeholt werden zu können, und diese dunklen Punkte kamen wirklich sehr schnell näher.
    »Ähm …«, machte Laura, der immer mulmiger zumute wurde. Das war keine Karawane. Und wenn es Rettung war, woher wussten sie, wo das Lager zu finden war? Und wieso kamen sie nicht mit Hubschraubern, Fallschirmspringern und dergleichen?
    Außerdem waren das keine Autos.
    »Macht, dass ihr zurück ins Lager kommt!«, sagte Milt hektisch. »Los, los!« Er packte Lauras Hand und riss sie mit sich, den Hang hinunter. Sie wirbelten eine Menge Sand auf, und Laura spürte, wie die Körner rau über ihr Gesicht rieben. Sie musste husten. Sie hatte keine Möglichkeit sich umzusehen, ob die anderen folgten, weil Milt sie unbarmherzig mit sich zog.
    »Jack!«, schrie er und winkte mit der freien Hand. »Sofort das Lager sichern! Bewaffnet euch mit allem, was ihr habt! Wir bekommen Besuch!«
    Der Sky Marshal reagierte sofort und rief Alarm für das ganze Lager aus. »Alle Frauen, Kinder und Jugendlichen sofort zum Wrack, sucht euch dort gute Verstecke und kommt ja nicht hervor, bevor ich euch nicht Entwarnung gebe! Wer nicht kämpfen, aber laufen kann, geht ebenfalls mit! Beeilung, Beeilung!«
    Inzwischen trafen die anderen vom Hügel ein.
    »Ich verstehe nicht …«, keuchte Rimmzahn, doch Jack