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Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Titel: Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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kämpfte um sein Bewusstsein. Der Kapitän verließ ihn mit einem Gefühl der Befriedigung. So gut hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt.
    Der nächste Weg führte zu diesem Bahamaer, Milt. Selbst fast ein Seefahrer, nachdem dieses Gebiet aus vielen Inseln bestand und nur durch Boote miteinander verbunden war.
    Er sah nicht sonderlich gut aus, graugesichtig, die Stirn schweißbedeckt und halb bewusstlos. Sein verzerrtes Gesicht zeigte an, dass er erhebliche Schmerzen litt. Ihn zu quälen würde also gar nichts bringen, er war bereits am Ende.
    »Erzähl mir von deinem Herzen«, forderte Fokke ihn auf und riss an den Ketten, die Milt in eine aufrechte Position zwangen.
    »Kaputt«, antwortete der Mann, sein Kopf schlenkerte hin und her. Er hatte Mühe, seinen Blick zu fokussieren.
    »Aber weshalb?«
    »Was soll ... diese blöde Frage ...?«
    Der untote Kapitän rieb sich den schwarzen Bart. Mit diesem Mann stimmte etwas ganz und gar nicht, noch weniger als bei dem anderen, der es geschafft hatte, seine Seele hinter einem Schutzwall zu verstecken.
    »Nun gut, lass es mich anders formulieren. Warum jetzt? Und nicht schon längst? Gesündere von euch sind früher gestorben.«
    »Tja, meine Zeit läuft eben erst jetzt schneller ab. Wie ein Pendel, sobald der Kreis der Schwingung immer enger wird, wenn nicht mehr genug Antrieb da ist.« Milts Stimme klang gleichgültig. Er sprach leise und abgehackt, musste bei jedem zweiten Wort nach Luft schnappen. Aber sein Verstand wirkte glasklar.
    Fokke ging in die Knie und presste seine Hand auf Milts Gesicht. Der Bahamaer stöhnte auf, als der Untote an seiner Seele rüttelte. Doch sosehr er sich auch anstrengte, er konnte nichts erreichen.
    »Warum kann ich sie nicht lesen?«, sagte er grollend. »Was stimmt mit deiner Seele nicht?«
    »Obeah«, stieß Milt hervor, zur Wahrheit gezwungen.
    Fokke zog sich zurück und richtete sich auf. »Ich kenne den Kult. Was hast du damit zu tun?«
    »Ich bin der Obeah-Mann«, murmelte der Bahamaer. »Ich gab mich den Geistern hin, dafür gaben sie mir ein Herz. Doch ihre Macht ist begrenzt in diesem Reich, und ich habe sie zu oft gerufen.« Langsam hob er die Lider, und diesmal richteten sich seine dunkelgrünen Augen fixierend auf den finsteren Kapitän. »Aber ich werde nicht zögern, sie noch einmal zu rufen, solltest du nicht bald von Laura ablassen. Ohne sie ist mir mein Leben sowieso nichts mehr wert.« So heiser gekeucht seine Worte auch sein mochten, die bitterernste Drohung darin war unüberhörbar.
    »Was könnten sie mir schon antun?«, erwiderte Fokke spöttisch.
    »Du hast ja keine Ahnung, wozu diese Geister in der Lage sind.« Milt verzog das Gesicht zu einem bösen Lächeln. »Gerade als Untoter bist du ihnen ausgeliefert. Sie können dich nicht töten, aber glaub mir, du wirst es dir wünschen.«
    »Du redest Unsinn!«
    »Willst du es darauf ankommen lassen?«
    Fokke legte die Stirn in Falten und ging nachdenklich auf und ab. Er fürchtete die Obeah-Geister nicht im Mindesten. Es gab nichts, gar nichts, was er jemals fürchten müsste. Niemand begriff, wie umfassend und endgültig sein Fluch war – ein wahres Meisterstück.
    Allerdings zweifelte er nicht daran, dass die Obeah ihm erhebliche Schwierigkeiten und Ärger bereiten konnten, wenn sie erst einmal entfesselt waren. Sie konnten seiner Mannschaft zusetzen, vielleicht sogar den Seelen. Er durfte diese Drohung keinesfalls unterschätzen. Dennoch würde er Milt nicht sofort töten, obwohl es ratsam wäre. Der Mann war zu gebrauchen, davon war er überzeugt.
    »Du solltest umdenken«, sagte er schließlich und wandte sich wieder seinem Gefangenen zu. »Wenn du über diese Macht verfügst, solltest du sie besser nutzen können. Ich kann dir hier an Bord meines Schiffes eine Menge bieten.«
    »Bieten?«
    »Sicher. Wir können eine Art ... Geschäftsbeziehung begründen. Ich kann dich und deine Fähigkeiten gut brauchen.«
    Milt stieß einen verächtlichen Laut aus. »Hast du mir nicht zugehört? Ich verrecke bald, vielleicht morgen schon.«
    Fokke winkte ab. »Das ist leicht zu beheben. Ich trinke deine Seele bis auf einen winzigen Rest, genau wie bei Kramp. Du wirst untot und bist sicher, solange du das Schiff nicht verlässt. Aber physisch brauchst du das ja dann gar nicht mehr, weil du mit den Geistern reisen kannst. Ich nehme deine Dienste in Anspruch, und dafür erhältst du jede Menge Annehmlichkeiten, was du nur willst. Kramp ist untot, aber immer noch

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