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Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Titel: Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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körperlich, und das kannst du ebenfalls sein.«
    Er hob den Finger, als Milt den Mund öffnete, und kam ihm zuvor. »Bis auf eines: Laura ist nicht der Preis, den ich zahlen werde.«
    »Dann haben wir nichts zu bereden.« Milts Gesicht wurde müde, und er sank in seinen Ketten zusammen. Sein Kopf fiel zur Seite, und er schloss die Augen.
    »Von Seefahrer zu Seefahrer: Überlege es dir«, riet Fokke selbstsicher. »Aber warte nicht bis zum allerletzten Moment, denn unter Umständen kann ich dich dann nicht mehr retten.«
    Der Bahamaer antwortete nicht mehr, er hatte das Bewusstsein verloren. Fokke war jedoch überzeugt, dass er seine letzten Worte noch gehört hatte.
    Menschen, dachte er, als er die Zelle verließ. Völlig unberechenbar, vor allem diese drei. Aber sie werden lernen. Ich bin ein guter Lehrmeister.
    Damit ging er hinauf an Deck, denn jetzt musste er sich um das Schiff kümmern. Seine Gefangenen waren »versorgt«, er würde sich ihnen später widmen.

    Laura schluckte heftig. »Das hast du alles mit angesehen?«, fragte sie Andreas mit brüchiger Stimme.
    Die gefangene Seele nickte. »Es geht unseren beiden Freunden nicht sonderlich gut, aber sie sind so weit stabil.«
    Aswig streichelte schüchtern ihren Arm. »Ich habe Finn ein Schmerzmittel gebracht, nur für Milt kann ich leider nichts tun. Doch ich glaube, er ist sehr stark. Es ist noch nicht vorbei.«
    Laura nickte stumm und biss sich auf die Unterlippe, um die Tränen zurückzuzwingen. »Noch tiefer geht es nicht mehr hinab, oder?«
    »Wir sind auf einem fliegenden Schiff«, sagte Aswig.
    »Oh du unschuldiges Kind, du«, meinte Andreas sanft.
    »Sag mal, Andreas ...« Laura zögerte. »Ich war ja nicht lange genug bei euch drüben. Ich habe ... Sandra gesehen, nicht aber Angela und Felix. Sind sie ... hier?«
    »Nein. Da bin ich ganz sicher.«
    Laura wollte gern aufatmen, doch sie konnte es nicht. »Das bedeutet also, dass sie beide noch am Leben sind.«
    »Das ist gut, oder?«, fragte Aswig eifrig. Er schien verzweifelt darum bemüht, Laura aufzuheitern, denn er konnte nicht wissen, von wem sie sprach, die beiden Namen sagten ihm nichts und hatten keine Bedeutung für ihn.
    »Nicht unbedingt«, sagte Laura niedergeschlagen. »Angela ist eine Hexe; vielleicht kann sie ihren Tod deswegen noch eine Weile verhindern. Doch die Wunde, die ich ihr zugefügt habe, muss unweigerlich tödlich sein. Und Felix ... Ich bin sicher, er wird sich aufgeben, sobald Angela stirbt. Für ihn gibt es nur sie.«
    »Dann müssen wir eben Fokke vorher vernichten!«, fuhr der Schiffsjunge fort.
    Laura musterte ihn kritisch. »Was ist mit dir? Du benimmst dich merkwürdig.«
    Aswig sah sich um, dann neigte er sich zu ihr und flüsterte: »Du darfst nicht verzweifelt sein, das nährt ihn und raubt dir die Kräfte. Umso schneller wirst du sterben.«
    Das leuchtete ein, wie Laura erschrocken erkannte. Daran hätte sie längst denken müssen. Ihr Körper wurde derzeit von dem Tuch vor dem verheerenden Einfluss der Ketten geschützt, doch was war mit ihrem Geist? Auch ihn musste sie schützen. Ihn stärken. Keinesfalls durfte sie dem Kummer nachgeben.
    Immerhin war sie im Vorteil Fokke gegenüber: Er wusste nicht, dass sie über ihren Geliebten und ihren irischen Freund informiert war. Damit konnte er sie also nicht quälen oder gar erpressen. Sie sollte sich zusammenreißen, und zwar ganz schnell! Weg mit dem schlechten Gewissen, es war ohnehin nicht mehr zu ändern. Für Angelas und Felix' Schicksal konnte sie nichts mehr tun. Für das aller anderen aber schon!
    »Du bist ziemlich schlau«, sagte sie zu Aswig.
    Der Schiffsjunge lächelte erfreut. »Ich will gern helfen, wo ich kann.« Er tastete nach seinem lädierten Auge. »Die beiden kennen bald gar keine Grenzen mehr, und ich hab Mordsschiss, was dann aus mir wird. Ich will keinesfalls hier oben verrecken, und ich will endlich frei sein.«
    Andreas war zwischenzeitlich wieder nach draußen verschwunden und kehrte nun zurück. »Aswig, wir sollten gehen, Fokke wird bald kommen, um nach Laura zu sehen.«
    »Ja, geht nur«, stimmte sie zu. »Ich weiß ja, dass ihr da seid, und das hilft mir schon. Ich verspreche, ich werde mich nicht mehr gehen lassen.«
    Aswig goss den Rest in den Pokal und hielt ihn Laura hin. »Trink noch mal, denn ich muss das Tuch mitnehmen.«
    »Okay.« Laura schluckte hinunter und fühlte sich immer besser. Bis Aswig das Tuch wegzog. Aber die Wirkung war nicht mehr so verheerend wie zuvor.
    Der

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