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Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Titel: Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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tagein, tagaus aufrechterhalten wurde. Der Zugang in die Tiefe war ein wichtiger Knotenpunkt; eine Schnittstelle im Zusammenleben der Gog/Magog.
    »Dölt?«, fragte ein Wächter Aswig und hieb mit der Faust gegen eines der Fässer.
    Der Junge zuckte unmerklich zusammen. Arun kletterte vor zum Sitzbock und antwortete an Aswigs Stelle: »Ja, Dölt. Vom allerbesten Verschnitt. Mit einem herzlichen Gruß aus Narruhu.«
    »Ich kenne die Leute aus Narruhu.« Der Wächter schnüffelte interessiert am Wagen. »Sie sind alles andere denn herzlich. Und du trägst eine ungewöhnliche Haarpracht für einen Narruhui. Du siehst aus, als kämst du aus dem Süden.«
    »Stimmt«, improvisierte Arun. »Ich bin Südländer. Ein fahrender Händler. Ich wurde von den Narruhui angeheuert, um diese Wagenladung sicher hierher zu bringen. Die Dörfler sind allesamt beschäftigt.«
    »Jaja, die Kriegsvorbereitungen.« Der Wächter spie grünen Saft auf den Boden. »Es hat sich in letzter Zeit viel geändert.«
    »Und Veränderung ist nicht gut.«
    Der Wächter nickte, betrachtete Arun nochmals genau und ging dann weiter zum nächsten Wagen in der Reihe. Für einige Sekunden hatte der Gog/Magog die Tünche der Maskerade durchschaut. Arun hatte einen vorbereiteten Zauber wirken lassen müssen, um das Schlimmste zu verhindern. Doch er würde nicht allzu lange vorhalten. Es bestand die Gefahr, dass sich der Wächter an etwas Ungewöhnliches erinnerte, noch bevor sie den Weg in die Tiefe genommen hatten.
    Arun stieg vom Wagen und sah sich um. Ein Schmied bearbeitete schartige Schwerter, ein Händler bot den Umherstehenden lautstark Fleisch und Gemüse an. Es herrschte ein stetes Kommen und Gehen rings um den Schacht, und dennoch hielt sich die Hektik in Grenzen.
    Ein Karren war entladen, mehrere Dutzend Säcke in den von starken Gittern umgebenen Aufzugkäfig geladen worden. Das Gestell wirkte unglaublich robust, alles an ihm war auf Funktionalität ausgerichtet. Zwei Seile hielten den Käfig. Riss das eine, würde das andere das Gewicht wohl halten.
    Links und rechts des Schachts wanderten riesige Arbeitstiere um hölzerne Winden, die die beiden Seile hielten. Die Viecher ähnelten Mastochsen. Sie standen unter der Aufsicht wolfsähnlicher Gog/Magog, die ihre Peitschen lautstark knallen ließen. Auch hier zeigte sich deutlich, welche der beiden Arten die Vorherrschaft im Völkerverbund der nahen Verwandten innehatte.
    Langsam rückten sie in der Reihe vor. Harmeau verließ irgendwann den Karren und mischte sich unter die Leute. Seine Maske war ausgezeichnet. Aus Gründen, die Arun nicht nachvollziehen konnte, funktionierte bei ihm der Verwandlungszauber besser als bei Aswig und ihm.
    Harmeau kehrte zurück, als nur noch ein Karren vor ihnen auf die Abfertigung wartete. »Es ist alles in Ordnung«, sagte er leise. »Dieser Krasarhuu schiebt heute Dienst. Er wartet im Inneren auf die Waren und verwaltet sie, so, wie es unser leider verstorbener Informant erzählt hat. Er scheint ein sehr einflussreicher Mann in der Tiefe zu sein. Wenn wir etwas über den Dolch Girne in Erfahrung bringen möchten, ist er wohl der Richtige.«
    »Konntest du mehr über ihn herausfinden?«
    »Er lebt sehr zurückgezogen. Er gilt als wahres Scheusal in der Behandlung seiner Untergebenen, und er ist einem guten Tropfen nicht abgeneigt. Nur die wenigsten Gog/Magog sind ihm jemals begegnet. Er scheut das Tageslicht; es sind die wildesten Gerüchte über ihn im Umlauf.«
    »Mir wäre es lieber, wenn er hier Dienst täte. Diese Wächter betrachten uns bereits seit geraumer Zeit sehr misstrauisch.« Arun deutete unauffällig in Richtung einer Gruppe sich angeregt unterhaltender Bewaffneter. Immer wieder wanderten Blicke über ihn, Harmeau und Aswig.
    »Sie haben nichts zu sagen«, meinte der Alte. »Sie sind einfaches Personal. Unser Vorteil ist der Wert der Ladung. Dölt ist in der Tiefe heiß begehrt.«
    »Sie könnten uns töten und das Zeug an sich nehmen.«
    »Vor den Augen anderer Handeltreibender?« Harmeau schüttelte den Kopf. »Das kann man sich nicht leisten.«
    Ihr Wagen wurde zu den Wächtern nach vorn gerufen. Aswig ließ die Peitsche schnalzen, die Ochsen setzten sich widerwillig in Bewegung. Der Junge erledigte seine Aufgabe ausgezeichnet. Auch Nidi blieb ruhig und achtete darauf, nur ja kein Aufsehen zu erregen.
    »Inhalt der Lieferung?«, fragte ein Gog/Magog knapp.
    »Dölt. Aus Narruhu. Für unsere Freunde in der Tiefe, fast geschenkt.«
    »Was verstehst

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