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Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Titel: Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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du unter fast?«, hakte der Wächter nach.
    »Dass wir den Dölt verschenken würden, könnten wir es uns leisten. Doch da Krieg ist, müssen wir und die Händler unserer Heimat auf einem geringen Obolus bestehen.«
    »Um wie viele Fässer handelt es sich?«
    »Vierundzwanzig.« Arun beugte sich weit vor und flüsterte dem Gog/Magog ins Ohr: »Manche von ihnen sind zu etwas Besonderem vergoren. Ich würde mich gerne mit Krasarhuu darüber unterhalten.«
    »Wie äußert sich diese Besonderheit?«, hakte der Wächter nach.
    »Sie sind das Resultat endloser Kreuzungen, Versuchen mit dem richtigen Boden und harter Arbeit. Ich garantiere dir, dass du so etwas noch niemals zuvor getrunken hast.« Arun zauberte einen kleinen Holzbecher aus seinem Wams hervor, füllte ihn aus dem kleinen, offenen Fass und reichte die Kostprobe an den Gog/Magog weiter. »Trink langsam. Lass jeden einzelnen Schluck auf der Zunge prickeln und langsam in den Rachen hinabrinnen.«
    Der Wächter tat wie ihm geheißen. Mit erstauntem Jaulen genoss und trank er, auch noch ein zweites Glas des wertvollen Safts.
    Auch hier wirkte verstärkende Magie, die Arun sachte einfließen ließ. Es traf sich gut, dass die Gog/Magog kaum Erfahrung mit den Elfengaben hatten, ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Bewohnern des Landes Innistìr.
    »Dieser Dölt ist wirklich verdammt gut«, sagte der Wächter anerkennend. Er flüsterte leise: »Glaubst du, ein kleines Fässlein für mich beiseiteschaffen zu können? Um unserer guten Freundschaft willen?«
    »Ich befürchte nein.« Arun hob bedauernd die Schultern. »Mir wurde gesagt, dass Krasarhuu nicht sehr tolerant sei. Die Mengen, die wir mitgebracht haben, wurden bereits gezählt und bestätigt. Du kannst Gift drauf nehmen, dass er über das kleinste Fass dieser Lieferung Bescheid weiß.«
    »Du hast natürlich recht«, beeilte sich der Gog/Magog zu sagen. »Aber sollte wider Erwarten ein Teil der Lieferung übrig bleiben, dann wende dich an mich.«
    »Ich werde daran denken, Freund.« Arun nickte ihm zu. Aswig trieb das Gespann einige Meter weiter. Das Eisengitter des Aufzugs war nun zum Greifen nah. Im Inneren lagerten bereits Kisten, Fässer und Ballen. Besonders grimmig dreinschauende Soldaten der Gog/Magog achteten auf alle Warenbewegungen. Mehrere Hundeähnliche, denen der Respekt ins Gesicht geschrieben stand, warteten neben den Gittern. Sie gehörten wohl zu jenen Händlern, die während der letzten Stunde Waren abgeliefert hatten. Auch sie würden in die Tiefe hinabfahren, um dort letzte Verhandlungen zu führen und ihren Lohn einzukassieren.
    Aswig trat zum Korsaren. Er wirkte hochgradig nervös, sein schmaler Körper zitterte. »Ich kann die Waffe fühlen!«, sagte er aufgeregt. »Wir sind auf dem richtigen Weg!«
    »Ist Nidi derselben Meinung?«
    »Sieh ihn dir doch an, Käpt'n!«
    »Wir haben darüber gesprochen, dass du mich hier unter keinen Umständen Käpt'n nennen darfst!«, wies Arun den Jungen zurecht. Dann wandte er sich dem Schrazel zu. Das Wesen wirkte so, als würde es jeden Moment in Ekstase verfallen. Seine dürren Glieder zitterten, die Augen waren noch größer als sonst.
    Ihr Risiko machte sich also bezahlt. Dort unten wartete der Dolch. Schon bald würden sie ihn in Händen halten und an Laura weiterreichen, die womöglich als Einzige dem Drachenelfen Alberich gefährlich werden konnte.
     
    Das Aufzugstor schloss sich. Ein mürrischer Aufseher mit Lefzen, die weit über das Kinn hinabfielen, gab das Zeichen, die Tiere an den Winden in Bewegung zu setzen.
    Metall fuhr kreischend über Metall. Es knirschte, in einer Ecke schlugen Funken. Zentimeterweise ruckelte das wenig vertrauenerweckende Ding in die Tiefe. Erst nach einer Weile ging es rascher voran.
    Die Plattform, etwa zwanzig Schritt lang und acht breit, war zu drei Vierteln mit Waren beladen. Das restliche Viertel war für die Gog/Magog vorgesehen. Sie drängten sich hier dicht an dicht. Arun tat sein Bestes, um die Distanz zu wahren; doch immer wieder wurden die Passagiere wild durcheinandergewürfelt. Wer auch immer den Aufzug wartete – er gab sich nicht sonderlich viel Mühe damit, oder aber er verstand sein Handwerk nicht.
    Ein Gog/Magog, einen halben Kopf größer als Arun, stolperte und riss Landsleute mit sich zu Boden. Allesamt kamen sie zu liegen, und es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder voneinander gelöst hatten. Harmeau machte dasselbe mürrische Gesicht wie immer; Aswig hingegen zeigte alle Anzeichen

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