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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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nicht mehr die Kraft fand nachzufassen. Langsam glitt mein Kopf unter Wasser, doch dann auf einmal wurde mir warm.
    Ich wusste, dass das nicht der Tod sein konnte, schließlich hatte ich ihn schon überstanden, aber die Aussicht auf Rettung war so gering gewesen, dass ich es kaum wagte, daran zu glauben.
    Doch genau das war geschehen. Ein Seefahrer, ein Suchender genau wie ich, hatte mich gerettet. Wir sprachen lange miteinander; ich glaube, er wusste nicht, ob meine Suche die gleiche war wie seine, aber als er das erkannte, bot er mir einen Pakt an. Ich musste nicht darüber nachdenken, sondern schlug sofort ein.
    Gemeinsam stürzten wir uns über den Rand der Welt, und anstatt zu sterben, wie die abergläubischen Narren auf meinem Schiff geglaubt hatten, landeten wir in Innistìr. Und wie ihr seht, sitze ich nun auf dem Drachenthron als Herr des Palastes Morgenröte, aber das ist nicht das Ende meiner Geschichte, sondern nur ein, wenn ihr mir die Untertreibung verzeiht, bescheidener Anfang.

23
     
    Enthüllungen?
     
    W ie die anderen lauschte Laura gebannt der Geschichte Alberichs. Er war ein guter Erzähler, das stimmte, aber er war zugleich verliebt in den Klang seiner eigenen Stimme. Laura wünschte sich nur er hätte mehr über diesen mysteriösen Seefahrer erzählt, von dem er gerettet worden war, aber diese Passage seiner Geschichte handelte er uncharakteristisch kurz ab. Trotzdem beschlich Laura ein seltsames unangenehmes Gefühl. Eine Ahnung überkam sie, und sie hätte Alberich zu gern gefragt, ob dieser Seefahrer in der Welt der Menschen bekannt war, aber bevor sie den Mut dazu aufbringen konnte, hob Milt die Hand. Er sah aus wie ein Schüler, der sich zu Wort melden wollte.
    »Soll das heißen«, fragte er, »dass du dieses Reich erobert hast?«
    Alberich lächelte. »Im Rahmen meiner Fähigkeiten bemühe ich mich, genau das zu tun.«
    »Und was ist mit den eigentlichen Herrschern von Morgenröte geschehen?«
    Die Frage interessierte auch Laura brennend, schließlich hing von Robert und Anne das Schicksal aller Überlebenden in diesem Thronraum ab. Die Menschen hoben ebenso wie die beiden Elfen die Köpfe und sahen Alberich an. Der belohnte ihre Aufmerksamkeit mit einer langen Pause.
    »Einfachere Gemüter würden diesen Aspekt meiner Eroberung als Rückschlag werten, denn bedauerlicherweise konnten sie fliehen, nachdem wir den Palast eingenommen hatten. Meine Wachen wollten sie ins Verlies führen, doch auf einmal waren sie weg. Seitdem sind sie verschwunden, was leider nicht zuletzt zur Folge hat, dass das Reich zu zerfallen beginnt. Die Anzeichen solltet ihr auf eurer Reise bemerkt haben.«
    »Das kannst du wohl sagen«, murmelte Jack. »Und was hast du jetzt vor, ich meine, mit deinem Reich und mit uns?«
    Alberich wirkte zum ersten Mal unsicher, als wisse er die Antwort auf diese Frage nicht. Ein dunkler Schatten schien plötzlich über den Thronsaal zu fallen. Laura legte die Arme um ihren Körper, als mit dem Schatten Kälte über sie kroch. Auch die anderen schienen das zu spüren. Sie duckten sich und rückten näher zusammen, einige schlugen den Kragen ihrer Jacke hoch.
    Laura sah sich um. Die Kälte schien von einem bestimmten Punkt im Raum auszugehen; dem Drachenthron, erkannte sie nach einem Moment. Sie fühlte sich unwohl und schmutzig in der Dunkelheit. Eine Erinnerung stand unerwartet in ihren Gedanken. Sie hatte das schon einmal gefühlt, erst vor Kurzem, als ...
    Sie sprang auf. »Dann ... bist du der Schattenlord?«
    Laura erschrak über sich selbst. Sie hatte die Frage nicht aussprechen wollen, aber sie war so plötzlich in ihrem Geist aufgetaucht, dass sie heraus war, bevor ihr Verstand sie aufhalten konnte.
    Die Wachen um sie zogen scharf die Luft ein. Einige zuckten zusammen, warfen ihrem Herrn nervöse Blicke zu.
    Laura verfluchte ihre Dummheit. Hätte sie in diesem Moment wenigstens genau hingesehen, wäre die Tarnung der Elfen in ihrer Gruppe wahrscheinlich aufgeflogen! Niemand hatte sich so gut unter Kontrolle. Die Fünf Sucher hätten sich bestimmt verraten!
    Cwym und Bathú flüsterten miteinander, auch durch die Menschen ging ein Raunen, nicht ängstlich wie das der Wachen, sondern verwirrt.
    »Was ist denn ein Schattenlord?«, fragte Luca. Sein Vater legte ihm die Hand auf den Mund.
    Laura sah Alberich an und wich entsetzt zurück, als sie sein Gesicht sah. Es verzerrte sich in einer Weise, zu der Muskeln allein nicht in der Lage waren. Seine ganze Kopfform veränderte

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