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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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...«
    »Lauter, bitte!«, unterbrach ihn Karys. »Ich kann hier nichts verstehen.«
    Cwym räusperte sich. »Die ganze Sache«, sagte er dann so laut, dass seine Stimme sich an den hohen Wänden brach, »fing vor langer Zeit an. Damals zogen Alberich und seine Brüder zusammen mit ihrem Vater durch die Menschenwelt und kämpften als Söldner. Irgendwann fiel den Menschen natürlich auf, dass die drei nicht alterten, und sie begannen sie als mystische Wesen zu sehen, die Niflungen, aus denen dann später die Nibelungen wurden. Sie verdienten gut und waren angesehen, kehrten aber auch ab und zu in die Anderswelt zurück, um dort die Zeit zwischen den Kriegen zu verbringen. Alles hätte so weitergehen können, wenn Alberichs Bruder ... Ach so, ich hatte ganz vergessen zu erwähnen, dass dieser Bruder seine Gestalt wandeln konnte - also, Alberichs Bruder war Gestaltwandler. Eines Tages trank er aus einem Strom, ein Ase hielt ihn für ein Tier und brachte ihn um. Damals kämpfte Alberichs Vater mit seinen Söhnen aufseiten der Asen, die nicht wollten, dass es zum Bruch zwischen ihnen kam. Also entrichteten sie ein enorm hohes Blutgeld, einen Schatz, größer als alles, was man je in der Anderswelt gesehen hatte.«
    »Es war ein wirklich sehr großer Schatz«, sagte Alberich. Er hatte ein Bein über die Lehne seines Throns geschlagen und ließ es auf und ab wippen.
    Cwym nickte. »Wie ich schon sagte, sehr groß. Alberich und sein Bruder Fafnir wollten ihn aufteilen, ihr Vater wollte das aber nicht, also brachten sie ihn um.«
    Alberich hob die rechte Hand. »Fafnir brachte ihn um, ich war nur Zuschauer.«
    Erneut wusste Jack nicht, ob das ein Scherz sein sollte. Alberichs Mimik war beinahe unlesbar. Er hatte noch nie jemanden erlebt, der sich so perfekt unter Kontrolle hatte.
    »In jedem Fall beschlossen die beiden Brüder, den Schatz am nächsten Morgen unter sich aufzuteilen, doch als Alberich erwachte, waren Fafnir und der Schatz verschwunden.«
    Alberich hob die Schultern und streckte die Arme aus, als wolle er dumm gelaufen sagen.
    Cwym fuhr fort: »Alberich sann auf Rache. Er und Fafnir hatten einen kleinen Menschenjungen angenommen, den Alberich nun zu seinem Rachewerkzeug ausbildete. Er manipulierte ...«
    »Ich band ihn in Liebe an mich«, unterbrach ihn Alberich mit einem Lächeln, das Jack ebenso unheimlich wie ekelerregend fand. »Manipulation ist so ein negatives Wort.«
    Cwym neigte den Kopf. »Während er den Jungen ausbildete, schmiedete er das perfekte Schwert. Er wusste dass Fafnir sich in Drachengestalt in die Berge zurückgezogen hatte, um seinen Schatz dort vor allen, aber besonders Alberich zu schützen. Das Schwert nannte er Gram, und als Sigurds Ausbildung ... Ach so, Sigurd ist natürlich Siegfried, hatte ich das schon gesagt?«
    Jack schüttelte den Kopf. Cwym war nicht gerade ein guter Erzähler, doch zumindest konnte er der Geschichte folgen.
    »Als Sigurd mit seiner Ausbildung fertig war, schickte Alberich ihn mit dem Schwert in der Hand zu Fafnir. Sigurd brachte den Drachen um und barg den Schatz, aber irgendwas geschah auf dieser Reise: Als er zurückkehrte, tötete er Alberich und behielt den Schatz für sich.«
    »Diese kleine Ratte. Zuerst feiert er mit mir das Wiedersehen, dann bringt er mich um.« Alberichs Bein wippte. »Bis heute weiß ich nicht, was ihn dazu bewogen hat. Nicht die Gier, nein, nicht Sigurd, jemand muss ihm etwas eingeflüstert haben. Ich wünschte, Hagen hätte ihn nicht getötet, dann hätte ich diese Frage vielleicht längst beantwortet.«
    »Ja, wie Alberich schon sagte«, fuhr Cwym fort, »wurde dann auch Sigurd getötet, und der Schatz verschwand. Als Alberich zurückkehrte, wir nehmen an, dass ihm das dank seines Drachenbluts gelang ...«
    Alberich nickte.
    »... war so viel Zeit vergangen, dass der Schatz zur Legende geworden war. Trotzdem gab Alberich nicht auf. Er suchte und suchte, und schließlich führte ihn diese Suche mithilfe der königlichen Elfenzwillinge Rhiannon und Dafydd zum Brunnen der Midgardschlange. Doch dann verlor er den Schatz endgültig im Brunnen. Alberich drehte durch ...«
    »Ich war etwas ungehalten.«
    »... es kam zum Kampf, bei dem, so dachten wir zumindest, Alberich getötet wurde. Das ist alles, was ich weiß.«
    »Und das ist eine ganze Menge.« Alberich nickte. Er wirkte beeindruckt. »Erzählt man sich das in den Elfenlanden über mich? Singen die Kinder mein Lied?«
    »Nein, nicht ganz. König Dafydd von den Crain, in dessen

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