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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Auftrag mein Begleiter und ich unterwegs sind, bat mich, deine Geschichte wegen eines anderen Auftrags zu studieren, und erzählte mir selbst von deinem Ende, dessen Zeuge er geworden war. Deine Geschichte ist wirklich hochinteressant, aber unvollständig.«
    Jack sah die Neugier in den Augen des Elfen.
    »Wieso lebst du noch?«, fragte Cwym. »Wie ist das möglich?«
    Alberich streckte sich wie eine Raubkatze. »Du hast dir die Antwort doch schon selbst gegeben.«
    »Deine Drachengestalt«, sagte Jack.
    »Der Mensch hat recht. Ich kämpfte als Drache gegen den Getreuen - ein wahrhaft finsterer Schurke, möchte ich an dieser Stelle bemerken -, und als mein Feuerstrahl auf den Midgardbrunnen traf und alles in Flammen aufging, wurde ich in dieser Gestalt davongeschleudert. Und tatsächlich hätte es diesmal das Ende bedeuten können, was zuvor nie gelungen war. Diesmal war mein Tod anders als alle anderen zuvor.«
    Alberichs Blick glitt in weite Ferne, verloren in der Erinnerung. Dann riss sich der Mann auf dem Thron zusammen.
    »Wir haben noch etwas Zeit«, sagte er, »und ich glaube, ihr habt euch die Ehre verdient, von mir persönlich zu hören, was danach geschah.« Er lächelte. »Ich bin bestimmt kein schlechterer Geschichtenerzähler als dieser Elf, also setzt euch.«
    Es gab keinen Stuhl dort, wo die Menschen standen. Jack ließ sich auf dem Boden nieder und schlug die Kapuze zurück. Nach und nach folgten die anderen seinem Beispiel. Es war warm und stickig in dem großen Thronraum. Irgendwo weit über ihnen wurde ein Horn geblasen.
    Alberich sah kurz auf, dann begann er.

Zwischenspiel
    Albrichs Geschichte
     
    I ch fiel und fiel und fiel. Unendlich lang schien mein Sturz zu dauern. Ich spürte, wie der Wind an mir riss, wie er das Fleisch von meinen Knochen schabte, mir den Körper nahm und irgendwann sogar den Geist. In meiner Vorstellung vergingen Jahrhunderte, vielleicht sogar Jahrtausende, aber ebenso gut hätte es nur ein Atemzug sein können oder ein einzelner Herzschlag. Ich vergaß, was Zeit bedeutete, dann vergaß ich mich selbst.
    Und dann schlug ich auf. Oh ihr Götter, was war das für ein Aufschlag! Wäre noch mehr von mir geblieben als dieser Funke, dieses winzige Glühen jenseits des Körpers und des Geistes, er hätte mich zerplatzen lassen, und nichts, nicht einmal das Blut des Drachen, hätte mich je wieder zusammenfügen können.
    Doch ich war nicht mehr als dieser Funke, und so blieb ich einfach liegen, ohne Bewusstsein, ohne Gefühl, ohne Verstand. Ich kann nicht sagen, wie lange es dauerte, bis ich verstand, dass das der Tod war, und noch viel mehr Zeit verging, bis mir klar wurde, dass er mir nicht gefiel.
    Wenn ich von mir spreche, so dürft ihr nicht an eine Persönlichkeit denken, die Gedanken fasste, sie abwägte und Entscheidungen traf. Mein Ich existierte nicht mehr, alles, was mit mir geschah, ging von dem Blut des Drachen aus, ohne mein Zutun und ohne meinen Willen. Nach und nach wurde der Funke größer, dann, irgendwann, entfachte er eine kleine Flamme. Sie schöpfte ihre Nahrung aus etwas, das ich nicht verstand, aber heute glaube ich, dass es mein Wille war. Ich wollte nicht tot sein. Ich war noch nicht fertig mit der Welt.
    Aus der Flamme wurde ein Feuer, in dem das Blut des Drachen meinen neuen Körper schmiedete. Ich spürte jeden Knochen, jeden Muskel, jede Ader, die erschaffen wurde, und nach einer weiteren Ewigkeit öffnete ich schließlich die Augen.
    Ich lag auf einem Felsen. Die Landschaft war karg, es gab keinen Baum und kein Gras, nur einen wolkenlosen Himmel über mir und den heißen schwarzen Fels. Das Drachenblut hatte meinen Körper vollendet, aber nicht meinen Geist. Ich war wie ein Tier, meiner selbst nicht bewusst, nur getrieben von dem Willen zu leben. Doch da war etwas tief in mir, was Fragen stellte, mich herausforderte, mehr zu tun, als auf dem Fels zu liegen und in den Himmel zu starren.
    Und so erhob ich mich und ging los. Ich brauchte keine Nahrung, Hunger und Durst waren mir fremd, und die Hitze drückte mich nicht nieder, sondern gab mir Kraft. Wenn sie verging und sich Nacht über die Felsen senkte, fiel auch ich in einen tiefen Schlaf, aus dem ich erst erwachte, wenn die Sonne aufging.
    Jahrelang zog ich auf diese Weise durch die Welt. Sie veränderte sich nicht. Es gab nur die Felsen, den Himmel und mich. In all der Zeit sah ich kein Tier und keine Pflanze. Ich wusste nicht einmal, dass es so etwas gab.
    Doch dann, eines Tages, sah ich sie.
    Es

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