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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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lebte, gewöhnte man sich erstaunlich schnell daran.
    Draußen wurde der Riegel der Tür laut knirschend zurückgezogen. Fast alle standen auf, nur Jack nicht. Wie ein Kurzstreckenläufer blieb er in der Hocke, eine Hand auf den Boden gestützt, die Muskeln angespannt. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Finn ihm einen überraschten Blick zuwarf.
    Er weiß es, dachte Jack. Der Gedanke gab ihm Kraft. Es war gut zu wissen, dass er einen Freund hinter sich hatte.
    Er hörte Stimmen, dann wurde die Tür aufgezogen. Im Rahmen stand der Offizier, der sie ins Schloss gebracht hatte. Das Schwert baumelte an seinem Gürtel. Zwei weitere Echsen standen hinter ihm. Jack sah, wie sich das Licht der Fackeln in ihren grünen Schuppen brach. Alles war auf einmal ganz klar. Er hörte den Rost, der von dem Türriegel zu Boden fiel, und seinen eigenen schnellen Atem.
    Als die Menschen vor ihm eine Gasse bildeten, stieß er sich ab.
    Zwei, drei Schritte, dann hatte er die Tür erreicht. Der Offizier sah ihn erst, als es zu spät war. Jacks Schulter traf seine Rippen. Er wurde zur Seite geschleudert, hinein in die Echse, die hinter ihm stand. Beide fauchten beinahe gleichzeitig. Ihre Rüstungen klirrten.
    »Los!«, schrie Finn hinter Jack, während er bereits der nächsten Echse das Knie in den Magen rammte und nach dem Schwert in ihrem Gürtel griff. Entsetzt sah er, dass der ganze Gang voller Soldaten stand. Es waren mindestens zwanzig, vielleicht auch mehr.
    Das kann ich nicht schaffen, dachte er. Trotzdem machte er weiter. Mit dem Schwert in der Hand stürmte er vor, hoffte, die Soldaten wenigstens so weit überraschen zu können, dass sie nicht so schnell reagierten, wie man es ihnen beigebracht hatte. Hinter ihm schrie Finn auf, aber Jack drehte sich nicht um. Er rammte der nächsten Echse das Schwert in den Oberschenkel und parierte einen Schlag ihres Kameraden.
    Er kam noch zwei Schritte weiter, dann hebelte ihm etwas die Beine unter dem Körper weg. Jack verlor den Boden unter den Füßen und krallte sich in dem verzweifelten Versuch, nicht zu stürzen, in die Rüstung der verletzten Echse. Er warf sie um, ging gemeinsam mit ihr zu Boden. Der Soldat wand sich unter ihm, fauchend und schreiend. Mit seinen schweren Eisenhandschuhen schlug er Jack auf den Rücken, trieb ihm die Luft aus den Lungen und Tränen in die Augen.
    Seine Kraft ließ nach, Sterne tanzten in seinem Gesichtsfeld, aber er schlug weiter auf die Echse unter sich ein, hämmerte ihren Helm gegen den Stein. Funken sprühten.
    Nicht ohnmächtig werden, dachte er. Die anderen sind hinter mir.
    »Jack, hör auf!«
    Er hörte Finns Stimme entfernt durch das Rauschen des Bluts in seinem Kopf.
    »Jack! Hör auf!«
    Er sah auf. Jemand zog ihn am Nacken von der Echse weg. Keuchend und halb benommen wehrte er sich, doch dann tauchte Finns Gesicht plötzlich vor ihm auf.
    »Es ist vorbei. Hör auf.«
    Er ließ die Fäuste sinken. Seine Knöchel waren aufgeplatzt und bluteten. Langsam klärte sich sein Blick. Er sah den Offizier, den er zur Seite gestoßen hatte. Die Echse hielt sich gekrümmt auf den Beinen. Mit einer Hand drückte sie die Spitze ihres Schwertes gegen Lucas Kehle, mit der anderen hielt sie den Jungen fest.
    »Okay?«, fragte Finn, der sich nicht sicher zu sein schien, ob Jack die Situation verstand. »Es ist vorbei.«
    Er nickte. »Okay.«
    Zwei der Echsensoldaten, die er umgerannt hatte, packten ihn und schoben ihn zurück in den Raum. Einer schlug ihm in den Magen. Der Schmerz ließ ihn zusammenbrechen. Der andere drückte ihm sein Schwert in den Nacken.
    »Eine Bewegung, und du bist tot.«
    Der Offizier trat vor, ohne Luca loszulassen. Felix und Angela hielten sich in den Armen, starrten ihren Sohn an, ohne es zu wagen, auch nur ein Wort zu sagen.
    »Bitte tu ihm nichts«, flüsterte Sandra.
    »Das war dumm.« Der Offizier ließ seinen Blick über die Gruppe gleiten. »Aber ebenso, wie mein Herr euch die unverschämten Worte im Thronsaal verzeiht, bin auch ich bereit, diesen Fehler zu verzeihen.«
    »Dann lass bitte meinen Sohn los«, sagte Felix. Die Echse beachtete ihn nicht. »Mein Herr hat beschlossen, euch eine große Ehre zukommen zu lassen. Ihr dürft die geflohenen Herrscher Innistìrs, Robert und Anne, auffinden und ihm überbringen.«
    Blut lief in kleinen Tropfen in Jacks Nacken, aber er bemerkte es kaum. Atemlos hörte er den Worten der Echse zu.
    Es ist noch nicht vorbei, dachte er. Er lässt uns leben.
    »Wenn euch das gelungen ist«, fuhr die

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