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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Rätsel, wie Leute Homo sapiens und Homo sapiens sapiens miteinander verwechseln können.« Rimmzahn schüttelte die letzten Urintropfen ab und schloss seine Hose. »In den Schulen wird wirklich nur noch Unsinn gelehrt. Wo war ich?«
    »Bei der evolutionären Auslese.« Karys drehte sich zu Rimmzahn um. Sein Rücken verdeckte den Schweizer, doch verstehen konnte Laura ihn gut.
    Leider, dachte sie, als er fortfuhr.
    »Ach ja, genau. Sie sollten der Population - ich benutze den biologischen Begriff anstelle des psychologisch-medizinisch geprägten Wortes Gruppe absichtlich - in den nächsten Tagen Ihre volle Aufmerksamkeit schenken, dann werden Sie eine Miniaturrevolution miterleben können, bei der Individuen mit hohem IQ die mit niedrigem zunehmend verdrängen. Achten Sie vor allem auf die Verteilung von Schlafplätzen, die Marschordnung und den Schutz von wichtigen Ressourcen wie Nahrung, Wasser, Kleidung und Toilettenpapier. Es wird Sie überraschen, wie schnell sich eine Diktatur der Intelligenz etabliert.«
    »Haben wir deshalb drei Rollen und Cedric keine?«, fragte Karys.
    »Ganz genau, mein Freund. Und das ist erst der Anfang.« Rimmzahn wandte sich ab. Karys versuchte nicht, ihm zu folgen, als wäre ihm klar, dass die Audienz beendet und seine Anwesenheit nicht länger erwünscht war. Etwas ratlos blieb er in der Mitte des Lagers zwischen Schlafenden und Erwachenden stehen, bevor er sich ebenfalls abwandte und auf den schmalen Bach zuging, aus dem sie ihr Wasser schöpften.
    »Reg dich nicht über Rimmzahn auf«, sagte Finn zu Laura. »Jeder geht auf seine Weise mit der neuen Welt um. Seine besteht darin, sich über alle zu erheben und die Gruppe zu seinem Versuchsobjekt zu machen.«
    »Ich meine, er ist einfach nur ein Arschloch.«
    »Ja, das auch. Aber er hat daran gedacht, Klopapier vom Flugzeug mitzunehmen, wir nicht.«
    Dieses Mal war es Laura, die lachte, obwohl ihr Gewissen ihr einen Stich versetzte. Wie konnte sie es wagen zu lachen, schien ein Teil von ihr sagen zu wollen, während Zoe irgendwo Todesängste ausstand - wenn sie überhaupt noch lebte. Doch dieses eine Mal gab Laura dem Gefühl nicht nach.
    »Mir geht es gut«, antwortete sie auf Finns vorherige Frage nach ihrem Befinden. »Ich mache mir Sorgen um Zoe, aber ich habe begriffen, dass wir ihr nicht helfen können, jedenfalls nicht jetzt.«
    Sie stand auf und streckte sich. Das hohe gelbe Gras der Savanne wogte in der leichten Brise hin und her wie ein Ozean. Es wirkte ebenso endlos. »Wir müssen zuerst zum Palast Morgenröte. Das ist unsere einzige Chance.«
    Finn sah zu ihr hoch. »Zoe würde an deiner Stelle das Gleiche tun.«
    Laura sah an sich hinab. Das Leinengewand, das sie in der Stadt gefunden hatte, war zu kurz für ihre Beine und reichte kaum zu den groben, mit Stricken zusammengehaltenen Lederstiefeln. »Vielleicht, aber sie wäre dabei besser gekleidet.«
    Finn öffnete den Mund, um ihr zu antworten, schloss ihn aber wieder, als Jack und Andreas in die Mitte des Lagers traten.
    »Hört mal alle her!«, sagte Jack. Er hakte die Daumen hinter den Gürtel wie ein Cowboy und blieb breitbeinig stehen, sodass alle vor ihm den Griff der Waffe unter seiner Jacke sehen konnten. Laura war überzeugt, dass das Absicht war.
    Andreas trat neben ihn und räusperte sich. »Ich weiß, dass ihr alle erschöpft und hungrig seid«, sagte er, »aber die Sonne ist schon vor einiger Zeit aufgegangen. Wie ihr wisst, sah unser Plan vor, frühmorgens aufzubrechen, bevor es zu heiß zum Reisen wird. Deshalb möchte ich euch bitten, jetzt eure Sachen zusammenzupacken. Uns bleiben nur noch ein paar Stunden, bevor wir Schutz und Wasser suchen müssen.«
    »Wir haben doch hier Schutz und Wasser«, sagte die Frau im senffarbenen Kostüm, deren Namen sich Laura auch nach drei Wochen noch nicht merken konnte. »Warum bleiben wir nicht einfach?«
    Einige nickten. Cedric, der bullige Mann im Hawaiihemd, den Jack kurz nach dem Absturz angeschossen hatte, erhob sich. »Hast du einen Knall?«, fragte er auf seine direkte Art. »Willst du hier sitzen bleiben und verrecken?«
    Seine Worte waren wie ein Startschuss für das, was Laura insgeheim als Geschnatter bezeichnete. Es erhob sich überall im Lager. Aufgeregt und nervös redeten die Menschen aufeinander ein, ohne dem anderen zuzuhören. Die meisten, so schien es Laura, wurden nur von dem Drang angetrieben, die eigenen Ängste auszusprechen. Und davon gab es genug.
    »Wovon sollen wir auf der Reise

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