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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Schwarzes, Diffuses; etwas, das groß genug war, um die Sonne zu verdunkeln und der Wüste ihre Wärme zu nehmen. Laura kniff die Augen zusammen, versuchte das Gebilde zu erkennen, für sich selbst zu beschreiben, aber ihre Blicke glitten an ihm ab, als wollten sie es nicht ansehen.
    Er ist es, der Seelenfänger , dachte sie. So hatte Najid ihn bezeichnet, als sie ihn zum ersten Mal erblickt hatte. Er ist umgedreht, weil er durch die Kämpfe dort unten reiche Beute gewittert hat. Ihre Kehle zog sich zusammen. War das der Schattenlord? Oder war er in dieser sonderbaren Erscheinung?
    Aus den Augenwinkeln sah sie ihre Begleiter. Sie wirkten im Gegensatz zu den Einheimischen verwundert und eher verwirrt, jedenfalls nicht so, als wüssten sie, was über ihren Köpfen am Himmel hing. Wenn einer von ihnen nicht der war, für den er sich ausgab, beherrschte er seine Tarnung hervorragend.
    Laura nahm den Blick von der wabernden Schwärze. Ihr Körper entspannte sich, sie konnte wieder frei atmen. Ehemalige Sklaven liefen schreiend an ihr vorbei in die Wüste hinein. In ihren Augen leuchtete Panik, als hätten sie das leibhaftig Böse gesehen. Städter folgten ihnen watschelnd und schnaufend. Auch ihre Gesichter waren verzerrt vor Angst. An ihren spitzen Ohren erkennbare Elfen warfen sich zu Boden, versuchten sich wegzuducken, einige wollten sich sogar eingraben. Was immer dort am Himmel hing, bedrohte alle gleichermaßen und rief tiefe Furcht hervor.
    Milt ergriff plötzlich ihre Hand, und Laura hätte vor Schreck beinahe aufgeschrien. »Lass uns gehen.« Die anderen waren schon ein gutes Stück voraus.
    Sie folgte ihm.
    Die Stadt mit ihrem falschen Reichtum und ihrem echten Leid blieb hinter ihr zurück.

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    Geschnatter
     
    L aura nannte sie den Gänsestall, die Gruppe Überlebender, zu denen sie und die anderen den Weg gefunden hatten. Am Vorabend hatten sie den Lagerplatz erreicht, waren freudig begrüßt worden - vor allem Jack, der die einzige Schusswaffe der ganzen Gruppe besaß - und hatten ausführlich von den letzten Ereignissen berichten müssen. Nach dem Zusammenbruch des Regimes in der Stadt hatten die Thaìne ganz offensichtlich ihre Wächterfunktion eingestellt, denn es gab kein Problem unterwegs, und sie konnten sich unverzüglich auf die Suche nach den Vorausgegangenen machen.
    Dass Rimmzahn die Berichte immer wieder unterbrochen hatte und alles besser zu wissen schien, obwohl er nicht dabei gewesen war, überraschte Laura kaum; dass man ihn gewähren ließ, schon. Sobald er den Mund öffnete, verfiel die gesamte Gruppe in eine seltsame Art von Fatalismus, als wäre sein Gerede ebenso unabänderlich wie der Sand in der Kleidung und der ständige Hunger. Der Einzige, der noch auf seine Worte hörte, war der Franzose Karys. In ihm hatte Rimmzahn einen Anhänger gefunden.
    »Wie Batman und Robin«, sagte Finn am nächsten Morgen. Sie saßen nebeneinander auf einer Decke und teilten sich die letzten verzuckerten Früchte.
    »Ich dachte eher an Stan Laurel und Oliver Hardy.« Laura leckte sich die Finger ab. Auf ihrer Zunge lag der Geschmack von Zucker, aber ihr Magen knurrte immer noch.
    Finn lachte.
    Laura beneidete ihn um seine unzerstörbar wirkende gute Laune. Nichts schien er an sich heranzulassen, weder Zoes Verschwinden noch die angespannte Atmosphäre, die innerhalb der Gruppe herrschte. Laura hingegen fühlte sich schlecht.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Finn nach einem Moment.
    Sie hob die Schultern, ohne zu antworten, ließ dabei den Blick über die Menschen gleiten, die um sie herum langsam aufwachten. In fast allen Gesichtern las sie die gleichen Gefühle: die Müdigkeit beim Öffnen der Augen, die kurze Verwirrung, mit der sie in den fremden wolkenlosen Himmel starrten, und die Verzweiflung, die sie überkam, wenn ihnen wieder einfiel, wo sie waren. Die meisten rissen sich nach einigen Atemzügen zusammen, doch manche weinten oder starrten stumm und hoffnungslos in die Savanne hinaus.
    »... ganz natürliches psychologisches Phänomen«, hörte Laura Rimmzahn sagen. »Je niedriger der IQ, desto schwerer fällt es einem Individuum, sich an neue Gegebenheiten anzupassen. Die evolutionäre Auslese des Homo sapiens sapiens ... Ihnen ist ja sicherlich bekannt, dass ein Sapiens unsere Spezies nur noch ungenügend beschreibt ...«
    »Selbstverständlich«, sagte Karys hastig. Er stand mit dem Rücken zu Rimmzahn, der dozierend gegen einen verdorrten Baum pinkelte.
    »Gut. Es ist mir immer noch ein

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