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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Sitten hier«, sagte Finn, der die Szene wohl ebenfalls beobachtet hatte.
    »Das ist vielleicht eine dumme Aussage.«
    Laura drehte sich zu Felix um, der stehen geblieben war und mit sichtlichem Unbehagen den Palast und das Dorf betrachtete. »Sind wir wirklich ganz sicher, dass das der richtige Palast ist? Es könnte doch auch zwei geben, oder?«
    Die Aufmerksamkeit der anderen machte ihn nervös. »Ich meine, hieß es nicht, die Herrscher Innistìrs seien gütig? Sieht das vor uns auch nur ansatzweise so aus, als wäre das wahr?«
    »Es hieß auch«, sagte Jack, »dass der Palast am Fuß des Olymps läge. Und dass es davon zwei gibt, halte ich für unwahrscheinlich. Wir sind am richtigen Ort, Felix, so leid mir das tut.«
    Der Deutsche ging nicht weiter. »Können wir dann wenigstens einen kleinen Trupp vorschicken, bevor wir schon wieder die Hilflosen unter uns in Gefahr bringen?«
    Es war klar, dass er sich Sorgen um seine Familie machte. Laura verstand seine Bedenken. »Ich sehe das auch so Felix«, sagte sie. »Wir sollten nicht alle gehen.«
    Jack seufzte. Er wirkte ungeduldig. »Also gut, dann gehe ich eben vor. Wer kommt mit?«
    Milt hob ebenso schnell die Hand wie Finn. Auch einige andere zeigten auf, aber bevor Laura sich ihnen anschließen konnte, schüttelte Jack den Kopf. »Drei Leute reichen. Dann fallen wir vielleicht nicht ganz so sehr auf.«
    Er nickte den beiden Männern zu und zog seinen Rucksack von den Schultern. »Lasst eure Sachen hier. Wir werden höchstens ein paar Stunden weg sein.«
    Milt stellte seine Tasche ab und sah Laura kurz an. »Wenn ich zurück bin, unterhalten wir uns, okay?«
    Sie wich seinem Blick aus. »Passt auf euch auf.«
    Er lächelte, obwohl sie wusste, dass er mit ihrer Antwort nicht zufrieden war. »Bis gleich.«
    Dann folgte er den beiden anderen den Weg hinunter.
    Hinter Laura räusperte sich Rimmzahn. »Während die Herren weg sind, werde ich die Leitung unserer Gruppe übernehmen. Hat jemand Einwände?«
    »Natürlich nicht, Norbert«, hörte sie Karys antworten. »Das ist ein sehr vernünftiger Vorschlag.«
    Laura verdrehte die Augen.

    Anfangs warteten sie stehend, aber irgendwann zogen die Ersten ihre Decken und Handtücher aus den Taschen und setzten sich ins Gras. Bald wurde es dunkel. Das Dörrfleisch, das sie gegessen hatten, nahm ihnen den schlimmsten Hunger.
    Trotzdem knurrte Lucas Magen. Um sich abzulenken, zog er den Lederbeutel hervor, den Cur'kah, der junge Zentaur, ihm geschenkt hatte. Sorgfältig breitete er die Würfel und die geschnitzten Knochenfiguren, die zum Spiel gehörten, aus.
    »Was machst du da?«, fragte Sandra. Sie lag neben ihrer Mutter und stützte den Kopf auf ihre Hand.
    »Spielen«, sagte Luca, aber in Wirklichkeit schob er die Figuren nur halbherzig hin und her. Es machte keinen Spaß, allein damit zu spielen, aber er wollte seiner Schwester nicht die Regeln erklären. Dafür war er zu müde und zu hungrig.
    Stattdessen glitten seine Gedanken zu den Geschichten; die er und Cur'kah sich von ihrem Leben erzählt hatten. Disneyland und 3-D-Filme waren auf Korodobogojagd und Scharmützel mit Bauern, die den Zentauren ihr Land streitig machen wollten, gestoßen. Luca war sich nicht sicher, ob jemand in seiner Familie verstanden hätte, warum er Cur'kah beneidete.
    Er legte sich auf die Decke, die sein Vater für ihn ausgebreitet hatte, und drehte eine der Knochenfiguren langsam zwischen den Fingern. Als er schließlich einschlief, träumte er von einem wilden Galopp durch grünes Grasland, vom Wind in seinen Haaren und vom Geruch der Beute in seiner Nase. Der Speer, den er trug, verfehlte sein Ziel nie, und die Kameraden, mit denen er jagte, waren die besten Freunde, die er je gehabt hatte.
    Luca öffnete die Augen und blinzelte in graues Morgenlicht. Er versuchte den Traum ein wenig länger festzuhalten, aber er verwehte bereits, glitt zwischen seinen Gedanken hindurch wie Rauch. Um ihn diskutierten die Erwachsenen leise, aber mit nervös klingenden Stimmen. Er lauschte, konnte aber nicht verstehen, worum es ging.
    »Was ist los?«, flüsterte er Sandra zu, die anscheinend schon länger wach war und mit übereinandergeschlagenen Beinen auf ihrer Decke saß.
    »Es geht um Jack, Milt und Finn. Sie sind noch nicht zurück.«

20
    Unerwünschte
    Personen
     
    F inn ließ den Hügel hinter sich und trat auf die Straße. Sie war leer, nur ein Stück entfernt sah er einen von Menschen gezogenen Karren voller Heu der langsam hinter einer Kurve

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