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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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erst wissen, wenn wir ihn gefragt haben«, sagte er. Mit langen, entschlossenen Schritten ging er dem Dorf am Fuß des Palastes entgegen.
    Laura folgte ihm nach einem Moment. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in ihrem Magen breit. Sie standen kurz vor dem Ziel, auf das sie alle Hoffnungen gesetzt hatten, doch im Gegensatz zu den meisten anderen hatte Laura keine Angst vor einer Absage des Herrscherpaars, sondern vor seiner Zusage.
    Was würde sie tun, wenn sie ihnen das Portal in die eigene Welt öffneten, während Zoe weiterhin verschwunden war? Würde sie hindurchgehen, wenn sie die Chance bekam? Oder würde sie zurückbleiben, die Freundin suchen und den eigenen Tod riskieren? Sie wünschte, sie hätte die Antwort auf diese Frage gekannt.
    »Es wird schon alles gut gehen«, sagte Milt, als habe er ihre Gedanken erraten. »Wenn Königin Anne uns mit dem Portal hilft, wird sie uns bestimmt auch bei der Suche nach Zoe helfen.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Laura.
    »Dann lassen wir uns etwas einfallen.«
    Er klang so optimistisch, als würde er das tatsächlich glauben, doch Laura war nicht seiner Meinung. Die meisten würden das Portal durchschreiten, daran zweifelte sie nicht. Die Not hatte sie alle zwar zusammengeschweißt, aber diese Not würde sie auch wieder voneinander trennen.
    Eines nach dem anderen, dachte sie. Noch ist es längst nicht so weit.
    Sie ließen die Hügelkuppe hinter sich und machten sich auf den Weg ins Tal. Nach nur wenigen Schritten tauchten sie in den seltsamen Nebel ein. Er lag feucht auf der Haut und schmeckte nach Asche. Die Gruppe wurde langsamer, bewegte sich vorsichtiger, trotzdem rutschten immer wieder welche auf dem nassen Gras aus. Der Boden war so weich, dass sich niemand verletzte.
    Laura hatte geglaubt, der Nebel würde bis ins Tal reichen, aber er bildete eine mehrere Meter dicke Schicht, die sich noch weit über den Dächern des Dorfs auflöste. Nur die Türme des Palastes ragten noch in ihn hinein.
    Unterhalb des Nebels ließ sich das Dorf besser erkennen. Der Weg, den sie aus der Siedlung genommen hatten, führte um den Hügel herum zwischen den Häusern hindurch und endete vor dem Palast. Die Häuser, die am dichtesten an dieser Straße standen waren auch die größten. Je weiter Lauras Blick sich von ihnen entfernte, desto kleiner und armseliger wurden die Hütten, bis sie schließlich Erdlöcher sah, vor denen zerlumpte Gestalten auf Feldern arbeiteten, die kaum größer als die Häuser an der Straße waren. Grau hing der Himmel über ihnen. Laura fragte sich, ob die Einwohner des Dorfes je die Sonne sahen oder ob der Nebel niemals wich.
    Sie konnte nicht das ganze Dorf sehen. Ein Teil wurde von kleineren Hügeln oder anderen Gebäuden verdeckt, aber sie nahm an, dass es sich noch weiter ausbreitete, vielleicht sogar bis an die schwarzen Palastmauern heran.
    Zwischen den Marktkarren und Ständen marschierten Soldaten auf und ab. Auf den ersten Blick wirkten sie menschlich, aber als die Gruppe näher kam, sah Laura, dass es sich teils um Echsen, teils um aufrecht gehende Raubtierwesen mit hellem Fell und gelben, funkelnden Augen handelte. Die Echsensoldaten trugen Rüstungen aus Metall und große, fast vollständig geschlossene Helme, auf denen Federn sich im Wind wiegten. Schwerter hingen an ihrer Seite. Manche stützten sich auf Speere, während sie die Waren an den Ständen betrachteten.
    Die Raubtiere waren leichter gekleidet. Ihre Rüstungen bestanden aus Leder, ihre Waffen aus Dolchen und Armbrüsten, die sie auf dem Rücken trugen. Es herrschte eine klare Trennung zwischen ihnen und, wenn Laura das richtig beobachtete, eine eindeutige Hierarchie. Wenn sie einander begegneten, neigten die Raubtiere den Kopf, während die Echsen sie nicht beachteten. Alle anderen Dorfbewohner machten einen Bogen um die Soldaten, egal ob Echsen oder Raubtiere. Sie waren nicht beliebt, das fiel sofort auf.
    Laura folgte mit dem Blick dem Verlauf der Straße und sah einen Posten mit Barrikaden, einem Schlagbaum und kleineren Wachhäusern zwischen dem Dorf und dem Palast. Jemand stand mit einem großen Bündel Waren vor dem Schlagbaum und diskutierte heftig gestikulierend mit zwei Soldaten. Nach einem kurzen Wortwechsel zog einer der beiden sein Schwert und schlug dem Mann - Laura nahm an, dass es sich um einen Händler handelte - mit der flachen Seite ins Gesicht. Der Händler stürzte zu Boden und wich kriechend zurück. Das Bündel trugen die Soldaten in ihr Wachhaus.
    »Schöne

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