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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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verschwand.
    »Habt ihr einen Plan?«
    Jack hob die Schultern. Ihm war anzusehen, dass er die ganze Idee für schwachsinnig hielt.
    »Wie wär's damit?«, sagte er. »Wir gehen einmal durch den Ort, sehen uns die Leute an, fragen jemanden der halbwegs freundlich aussieht, was man tun muss um eine Audienz bei ihrem Herrscher zu bekommen, gehen wieder zurück, erklären den anderen, warum wir unsere Zeit verschwendet haben, und kommen mit ihnen hierher. Einverstanden?«
    Milt schüttelte den Kopf. »Ich finde es richtig, dass wir vorsichtig sind. Bis jetzt hatten wir in Städten und Dörfern noch nicht allzu viel Glück.«
    Sie näherten sich dem Ortseingang. Zwei Raubtiersoldaten, die auf Stühlen saßen und gelangweilt wirkten, blickten ihnen entgegen. Sie warfen lange Schatten über den festgetretenen Boden. Finn sah hinauf in den grauen Himmel. Viel Tageslicht blieb ihnen nicht mehr.
    »Hey, Chakko«, sagte einer der beiden Soldaten, als sie an ihnen vorbeigingen. Im ersten Moment glaubte Finn, er würde mit ihnen sprechen, doch dann bemerkte er, wie der andere, älter wirkende Soldat den Kopf hob.
    »Ich dachte, du hättest den Müll weggebracht«, fuhr der Erste fort.
    Chakko grinste. Seine Fangzähne waren gelb verfärbt. »Du weißt ja, wie es ist. Kaum ist alles sauber, trägt der Wind den ganzen Dreck wieder rein.«
    Die beiden Soldaten lachten, aber ihre Blicke folgten Finn und den anderen in den Ort. Er spürte sie in seinem Rücken.
    »Vielleicht ist das doch keine Zeitverschwendung«, sagte er leise.
    Jack antwortete nicht, strich nur mit der rechten Hand einmal über den Griff seiner Pistole, als wollte er sicherstellen, dass er sie nicht verloren hatte. Finn fragte sich, ob ihm klar war, dass niemand in diesem Dorf wusste, dass das eine Waffe war. Wenn er jemanden damit bedrohen wollte, musste er sie einsetzen.
    Langsam gingen sie die Hauptstraße entlang. Vor den Häusern der Wohlhabenden mit ihren steinernen Fundamenten, Glasfenstern und vergitterten Türen standen Marktkarren, auf denen die unterschiedlichsten Waren angeboten wurden. Finn sah Früchte und Gemüse in großen Holzkisten, Schinken, die von langen Stangen hingen, Trockenobst und Dörrfleisch. Auf einem Marktkarren lagen Tierhäute, dazwischen auch, wie er mit ungutem Gefühl sah, die eines Zentauren.
    Gassen führten von der Straße weg tiefer in das Dorf hinein. Es war nur wenig los. Finn nahm an, dass die meisten Bauern auf den Feldern arbeiteten, um das letzte Tageslicht auszunutzen. Auf der Straße erblickte er größtenteils wohlhabend wirkende Frauen, die fast immer von einem weit einfacher gekleideten Elfen begleitet wurden, und Soldaten. Vor einem Karren hatte sich eine Gruppe Kinder versammelt. Die meisten waren Echsen, aber es gab auch helles Fell zwischen ihnen, allerdings weder Menschen noch Elfen.
    Er blieb stehen. Die Echsenfrau hinter dem Karren verschenkte bunte, in Zuckersirup getauchte Süßigkeiten.
    »Jeder nur eins«, sagte sie. Finns Magen knurrte so laut, dass sich eines der Echsenkinder vor ihm umdrehte. Es hatte winzige, eng anliegende Ohren und eine grün geschuppte Haut. Finn erkannte nicht, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelte. Erst als es den Mund aufmachte und »Iih, Menschen« sagte, wurde ihm klar, dass es ein Mädchen war.
    Die Echsenfrau hinter dem Karren scheuchte ihn mit einer Geste weg. »Verschwinde, Abschaum!«
    Die Kinder nahmen das Wort auf. »Abschaum! Abschaum!«
    Wenn die Aussicht auf Süßigkeiten sie nicht an den Karren gebunden hätte, wären sie hinter ihm hergelaufen, da war Finn sich sicher.
    »Auf dem Rückweg sollten wir die Hauptstraße vielleicht meiden«, sagte Milt.
    »Gute Idee.« Jacks Blick glitt von einer Straßenseite zur anderen, als erwartete er ein Attentat. »Wir sind die einzigen Menschen hier.«
    Es stimmte, das bemerkte Finn, als sie weitergingen und er stärker auf die Gesichter achtete, die ihn umgaben. Echsen, Raubtiere, keine Menschen. Es gab relativ viele Elfen, doch alle, die ihnen begegneten, waren zerlumpt und mager. Kein Einziger trug Schuhe. Der gesamte Handel schien fest in der Hand der Echsen zu sein. Hinter jedem Stand und an jedem Karren stand eine. Er beobachtete, wie ein Echsensoldat zu einem Stand ging und etwas Obst aus einer Kiste nahm. Der Verkäufer senkte den Kopf und kramte in einer Schublade herum, tat so, als bemerke er das nicht.
    Sie haben Angst vor den Soldaten, dachte Finn, aber sie unterdrücken die Elfen. So sieht es

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