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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Pferdemenschensicht nicht gerade beeindruckend.
    Er drehte sich um. Rimmzahn wusch sich die Hände in der Schüssel, die man bereitgestellt hatte, wandte sich ab und ging Jack entgegen. Seine Schritte waren selbstsicher und federnd wie die eines Mannes, der gerade einen Sieg errungen hatte.
    »Was wollen sie haben?«, fragte Jack.
    »Nichts.« Rimmzahn drückte den Rücken durch und hob den Kopf. »Flo'tha wollte uns sogar zehn Korodobogohäute schenken, aber ich habe abgelehnt. Man sollte den Bogen nicht überspannen. Außerdem weiß ich nicht, wie wir sie hätten transportieren sollen. Eine Haut reicht den Zentauren für ein Familienzelt.«
    »Sie sind von all ihren Forderungen abgerückt?«, hakte Jack ungläubig nach.
    »Ja, aber dafür haben sie ein wirklich gutes Geschäft gemacht. Zollfreier Handel zwischen uns und den Zentauren und ein exklusives Erstkaufsrecht auf all unsere Waren. Dieser Flo'tha weiß, wie man verhandelt.«
    Andreas runzelte die Stirn. »Aber wir werden sie nie wiedersehen.«
    Rimmzahn lächelte. »Das ist das Schönste an diesem Geschäft. Ich konnte ihm alles geben, was er wollte, ohne etwas zu verlieren.«
    Hinter ihm erhoben sich die Zentauren. Luca und seine neuen Freunde schienen es zu bedauern, dass sie sich voneinander trennen mussten. Der jüngere der beiden Zentauren reichte ihm einen Beutel, in dem sich die Würfel und Knochen befanden, mit denen sie die ganze Zeit gespielt hatten. Luca gab ihm seine Armbanduhr, die ihm von den Sklavenhändlern nicht abgenommen worden war. Der Zentaur legte sie begeistert an.
    Rimmzahn wollte sich bereits abwenden, schnippte aber dann mit den Fingern, als hätte er etwas vergessen. »Ach ja«, sagte er. »Ich habe Flo'tha auf den Palast angesprochen. Er hält es für keine gute Idee, ihn aufzusuchen.«
    »Warum nicht?«, fragte Jack.
    »Er sagte nur, dort herrsche das Unglück. Das kann natürlich metaphorisch gemeint sein. Aber wir werden uns ja bald selbst ein Bild davon machen können.«
    »Das hoffen wir zumindest.« Andreas klopft auf den Kompass in seiner Hosentasche. »Nur weil wir die Richtung kennen, in die wir gehen müssen, kennen wir noch lange nicht die Entfernung.«
    »Ich würde sagen, ungefähr zwei Kilometer.« Rimmzahn schien die Verwirrung auf den Gesichtern zu sehen. »Hatte ich nicht erwähnt, dass der Palast auf der anderen Seite des Hügels liegt? Tut mir leid, die letzten Stunden waren wirklich anstrengend.«
    Jack drehte sich um. »Wir brechen auf!«

19
    Am Ende
    des Weges
     
    D er Hügel war steil, aber nach dem langen, faulen Nachmittag fühlte sich Laura ausgeruht und frisch. Irgendwie war es Rimmzahn gelungen, die Zentauren von ihren Forderungen abzubringen. Sie hätte ihn nur fragen müssen, um herauszufinden, was er getan hatte, schließlich erzählte er es jedem in der Gruppe. Wenn sie ehrlich war, interessierte es sie nicht. Ihre Gedanken kreisten um andere Dinge.
    Die Stimme des Schattenlords hatte eine Dunkelheit in ihr hinterlassen, die nur langsam wich wie ein bitterer Nachgeschmack auf der Zunge. Bisher hatte Laura angenommen, sein Interesse beschränkte sich auf die getarnten Elfen in ihrer Gruppe. Nun schien es, als seien auch sie und Zoe ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit gerückt - vor allem Zoe.
    Laura durchforstete ihre Erinnerung nach all dem, was Zoe seit dem Absturz getan hatte, um eine Erklärung dafür zu finden, aber da war nichts. Sie besaß keinen besonderen Gegenstand, hatte keine Fähigkeit erworben, nichts getan, was in irgendeiner Weise besonders war, wenn man einmal davon absah, dass sie selbst Wochen ohne Dusche immer noch toll aussah. Was wollte der Schattenlord von ihr?
    Oder ging es gar nicht um sie, sondern vielmehr darum, Laura eine Entscheidung aufzuzwingen, die sie nicht fällen wollte und konnte? Aber auch in diesem Fall stieß sie auf ein Fragezeichen: Wieso sollte es den Schattenlord interessieren, wie eine junge Frau aus der Menschenwelt sich entschied, die bis vor ein paar Wochen noch nie von ihm gehört hatte?
    Das alles ergab keinen Sinn.
    Wenigstens weiß ich jetzt, dass ich nicht gesponnen habe, dachte Laura. Die Elfen sind echt und der Schattenlord, vor dem sie sich fürchten, auch.
    »Alles okay?« Milt reichte ihr seine halb volle Wasserflasche. Es war mindestens das fünfzigste Mal seit dem Aufbruch aus der Untotensiedlung, dass er ihr diese Frage stellte.
    »Ja«, sagte sie und trank einen Schluck. Die Antwort war eine Lüge. Sie konnte sehen, dass er das wusste,

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