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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Antwort.
    »Hallo? Hallo, ist einer von euch da draußen? Hierher, hierher, holt uns raus!«
    Nun wusste er, wo der Rest der Gestrandeten steckte. Also mussten insgesamt drei Türen geöffnet werden, und mit Cedrics Gefängnis würde er anfangen. Milt und Jack hatten zu viel einstecken müssen, die brauchten Erholung. Zudem standen sie permanent unter Alberichs Beobachtung, wohingegen die anderen nicht so wichtig waren und deren Ausbruch vielleicht nicht so schnell bemerkt würde. Der bullige Bauarbeiter war voll bei Kräften und konnte dabei helfen, die restlichen Türen zu öffnen. Also zuerst Cedric, dann der Rest der Truppe, dann Milt und Jack und die Übrigen.
    Insofern sie dabei diskreter vorgingen als in diesem Moment, aber das bekümmerte Finn gerade kaum - wichtig war zunächst einmal, den Status festzustellen und dann mit aller gebotenen Vorsicht an die Befreiung zu gehen.
    Nur, wie bekam er die Tür auf? Es gab keinen Griff, nichts, nur mit dem Schlüssel konnte geöffnet werden, und das war nicht einfach nur ein Bartzylinder. Und die magische Sicherung dazu ...
    »Wird’s bald?«, keuchte Cedrics Stimme durch den hauchfeinen Spalt. »Oder bist du schon abgehauen?«
    »Ich denke nach«, antwortete Finn. »Hier draußen ist es kaum einfacher, die Tür aufzubringen, als von drinnen.«
    »Dann hol den Türöffner oder ein Brecheisen, was auch immer - nur tu was!«
    Cedric wurde anscheinend allmählich von Klaustrophobie befallen. Und Geduld war noch nie seine Stärke gewesen.
    »Bin bald zurück.« Ihm blieb nichts anderes übrig, als einen Werkzeug- oder Waffenraum zu finden - oder denjenigen, der den Schlüssel hatte. Schwierige Aufgabe, aber Hauptsache, er war draußen und konnte etwas unternehmen. Leichtfüßig trabte er los.

    Laura konnte sich nicht zur Wehr setzen, sosehr sie es auch versuchte. Sie konnte kaum atmen unter dem stickigen schwarzen Stoff, aber was noch schlimmer war - jedes Mal, wenn sie sich energisch bewegte, zog er sich mehr zusammen.
    Nidi kauerte zitternd auf ihrer Schulter und fiepte leise.
    »Keine Angst«, wisperte sie. »Wir schaffen das.« Der Schrazel mochte ein Elf sein, aber er war sehr zart. Jetzt glaubte Laura ihm weniger denn je, dass er ein Zwerg war.
    »Du weißt nicht, wozu er fähig ist«, flüsterte er.
    Das machte Laura nicht sonderlich Mut. »Ehrlich gesagt will ich das gar nicht herausfinden.«
    Sie hatte schon eine Menge Gefahren bewältigt, sich sogar Barend Fokke entgegengestellt. Also: Haltung und vorwärts! Nur keine Schwäche oder Blöße zeigen! Alberich brauchte sie schließlich.
    ... hoffentlich.
    Plötzlich wusste sie, dass sie im Thronsaal angekommen waren. Sie konnte die Präsenz eines mächtigen Wesens spüren, und sie hörte das Hallen der Schritte in einem großen Raum. Ihr Entführer hatte die ganze Zeit über kein Wort geredet, geschweige denn seinen harten Griff an ihrem Arm gelockert. Laura nahm an, dass er nicht einfach ein Soldat oder Mitläufer war, sondern ein treuer Anhänger seines Herrn. Vielleicht war er noch von Sinenomens Schreckensherrschaft übrig geblieben und froh über die Fortsetzung nach kurzer Unterbrechung.
    Laura stolperte, als ihr Entführer abrupt stehen blieb, und dann ließ er sie los und riss den Sack von ihr herunter. Sie blinzelte, bis ihre Augen sich an das Licht gewöhnt hatten, und atmete befreit auf.
    »Die Gefangene, wie gewünscht«, krächzte ihr Entführer heiser.
    Laura sah zu ihm auf und erschauerte. Sie hatte recht gehabt mit ihrer Vermutung. Dieses klapperdürre, aschfahle Wesen mit den langen Fangzähnen gehörte wahrscheinlich zur Spezies »Vampir«, und zwar genau dem Klischee entsprechend. Klar gab es in der literarischen Menschenwelt inzwischen ganz andere Typen, und die wahren Herrscher von Innistìr sollten angeblich auch irgendwie nett sein. Aber Laura ließ sich nicht täuschen - egal welche Fassade sie trugen, Blutsauger blieb Blutsauger.
    Alberichs wohlmodulierte Stimme klang auf. »Danke, Sferax. Wenn du möchtest, kannst du nun am Kampf teilnehmen, ich brauche dich hier nicht mehr.«
    Die tief verborgenen Augen des Vampirs glühten rot auf, und er leckte sich über die hervorstehenden spitzen Zähne. »Ich habe zu danken, Gebieter«, säuselte er mit kratzendem Klang und rauschte hinaus. Wahrscheinlich würde er jetzt »ans Buffet« gehen. Gnade den Iolair dort draußen ...
    »Wir haben dir gar nix zu sagen!«, stieß Nidi hervor, als Alberich seinen Thron verließ und auf sie zukam. Er war um

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