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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Milt trat ans Fenster. Auf dem Hof wurde nach wie vor heftig gekämpft. Das Zentrum der Auseinandersetzung schien das riesige Tor gegenüber zu sein, vor dem eine Wolke aus heftig schlagenden Flügeln auf und ab wogte.
    »Da ist diese Amazone wieder.« Andreas deutete auf einen leuchtenden silbergrauen Pegasus mit einer großen Gestalt im Sattel, die eine griechische Lederrüstung und einen goldenen Speer trug. »Sie scheint die Anführerin dieses Zuges hier zu sein. Will wohl das Tor für die anderen öffnen.«
    »Dann lässt sie es hoffentlich für uns offen«, murmelte Andreas.
    »Was ist mit dem Weg, den wir letztes Mal genommen haben?«, fragte Maurice.
    »Glaubst du ernsthaft, der steht uns jetzt noch frei?« Jack deutete nach draußen. »Wenn die nicht auf diese Weise hereinkommen können, wie sollen wir raus?«
    »Wir sind nur wenige, unbedeutend, unbewaffnet«, bemerkte Norbert.
    »Das wird der magischen Sicherung völlig schnurz sein«, spottete Milt. »Das Vordringlichste ist sowieso, Laura zu finden.«
    »Und Angela!«, ergänzte Felix scharf.
    Milt zog eine schuldbewusste Miene. »Tut mir leid, Felix. Natürlich, Angela auch.«
    Der IT-Fachmann ging aufgeregt auf und ab. »Ich weiß, ihr habt sie alle schon abgeschrieben, und ihr Verhalten gibt dazu ja auch allen Anlass. Aber ich bin sicher, dass wir sie zurückholen können!«
    »Wir auch!«, erklärten Sandra und Luca unisono.
    »Aber zuerst mal müssen wir hier raus«, erinnerte Andreas und drehte sich vom Fenster zu seinen Gefährten. Er fuhr erschrocken zusammen, als ihn plötzlich jemand von hinten an den Haaren packte und daran zog.
    Milt und Jack waren sofort alarmiert, die anderen wichen zurück. Andreas fuhr herum, dann wisperte er: »Finn! Bist du von allen guten Geistern verlassen? Was machst du da draußen?«
    Der Nordire kicherte und presste sein breit grinsendes Gesicht gegen die Gitter. Die anderen kamen aufgeregt flüsternd näher.
    »Bin auf der Suche nach Werkzeug«, berichtete er. »In unmittelbarer Nähe von unserem Gefängnis finde ich nichts, und auf den anderen Gängen herrscht ziemlich viel Betrieb. Hier draußen falle ich derzeit nicht auf, weil alle mit dem Tor beschäftigt sind.«
    »Du kriegst das Schloss nicht auf?«, fragte Milt.
    »Noch nicht, Freund, aber das wird. So langsam kapiere ich den Mechanismus und lerne, wie ich die magische Barriere umgehen kann. Hier draußen gibt es haufenweise Zeugs, das verwendbar ist, dann hab ich euch bald alle befreit.«
    »Lass dich bloß nicht erwischen ...«, warnte Milt.
    »He, ich bin Nordire, schon vergessen? Kein behütetes Karibikbubilein.«
    Ein scharfer, fremder Laut erklang dazwischen. »He, du da!«
    »Upps ... ich muss weg. Bis später!« Und fort war er.
    Milt schnappte immer noch nach Luft. Jack lachte lauthals. »Er hebt doch immer die Stimmung!«
    »Jaaa«, gab Sandra seufzend von sich, mit einem seligen Gesichtsausdruck. Ihr Vater setzte zu einer Bemerkung an, doch Norbert kam ihm zuvor.
    »Mädchen, der steht auf Frauen ganz anderen Kalibers.« Er wies nach draußen, wo die Amazone gerade mit einem lauten Kampfschrei einen Angriff auf ein Dutzend Soldaten startete, die wiederum auf ihre Gefährten zusteuerten.
    »Wahrscheinlich ist er deswegen raus. Er sitzt jetzt irgendwo ochsenäugig herum und schmachtet.«
    »Das hab ich gehört!«, zischelte es zum Fenster herein, und erneut fuhren alle zusammen.
    Andreas spähte hinaus, aber der junge Mann war schon wieder auf und davon.
    »Er ist ein lausiger Kämpfer, ohne Disziplin und nimmt nichts ernst«, konstatierte Jack. »Aber er ist ein Hansdampf und Draufgänger, und ich bin froh, dass wir ihn haben.«
    »Dass wir ihn da draußen haben, denn vielleicht gelingt es ihm tatsächlich, uns hier rauszuholen«, ergänzte Milt.

    Nidi kam zu sich, als Alberich ihn hochhob. »Du wirst mir sehr nützlich sein«, sagte der Drachenelf. Ein Diener kam mit einem Käfig herbei. »Ich werde dich einsperren und deinen Goldstaub ernten.«
    »Nein! Niemals!«, schrie der Schrazel. Er riss den kleinen Rachen auf und schnappte zu, so heftig er konnte. Er erwischte die zarte Haut zwischen Daumen und Zeigefinger und biss sie durch.
    Alberich ließ ihn überrascht los und stieß einen Fluch aus, als Nidi den Moment sofort ausnutzte. Er fiel zu Boden und wieselte in weiten Sätzen davon. Der Drachenelf schrie nach seinen Dienern. Aufgescheucht versuchten diese, den kleinen Elfen zu fangen, doch er war viel zu flink. Er setzte über Bänke und

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