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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sogar wie ein sehr tiefes Brummen in den Ohren klang.
    »Was ist das?«, flüsterte Felix.
    Selbst Cedrics schwere, starke Hand zitterte leicht, so sehr vibrierte die Klaue.
    »Die Drachen der Alten Welt«, antwortete er langsam. »Wir nehmen an, es gibt sie nicht mehr, und wenn doch, dann halten sie sich sehr gut verborgen vor aller Augen. Sie lebten zur Zeit der Dinosaurier und noch in den Anfängen unserer gemeinsamen Vorfahren. Sie waren sehr mächtige und magische Geschöpfe, weise, aber gefährlich. Sie verschwanden, aber ich weiß nicht, wie und warum. Vielleicht starben sie aus, vielleicht haben sie sich in eine der neun Welten zurückgezogen, die wir nicht betreten dürfen. Die Alten Drachen legten Eier, die so widerstandsfähig wie Diamant waren. Um schlüpfen zu können, musste das Drachenküken eine ganz besondere Kralle benutzen, mit der es die Eischale von innen anritzen und dann aufklopfen konnte. Danach warf es sie ab und aus dem Nest, zusammen mit der Schale.«
    »Ich wünschte, meine Kinder könnten das hören«, bemerkte Felix gebannt.
    »Diese Kralle hier ist also weit über eine Million Jahre alt, aber da sie Diamant schneiden kann, ist sie genauso unverwüstlich und bleibt scharf. Es gibt in der Anderswelt Abenteurer, die sich nur auf das Suchen und Sammeln von Drachenkrallen spezialisiert haben. Sie sind natürlich schwer zu finden und gehören schon allein deshalb zu den kostbarsten Dingen.«
    »Aber wie soll die Kralle Laura aufspüren?«, fragte Milt ungläubig. »Sie ist doch ein nichtmagisches Wesen.«
    Cedric schwenkte den Arm leicht hin und her. »Hast du etwas von ihr bei dir?«
    »Höchstens ... höchstens ihren Geruch«, antwortete Milt verlegen. »Wenn ... wenn wir uns umarmt haben, und wir haben ja die Kleidung nicht gewechselt. Aber mehr ist nicht passiert!«, fügte er schnell hinzu.
    »Als ob das jemanden interessiert«, murmelte Felix.
    »Mal sehen, es könnte funktionieren.« Cedric strich mit der Kralle über Milts Arme, dann seinen Brustkorb. »Jedes Lebewesen verfügt über sein eigenes Magnetfeld. Bei manchen wird es als Aura deutlich sichtbar. Bei den meisten Menschen ist es das, was ihr Anziehungskraft nennt, wenn ihr euch zueinander hingezogen fühlt. Die Alten Drachen waren der Menschenwelt sehr verbunden, wie ein Teil von ihr, und reagierten empfindlich auf diese Strömungen. Die Kralle wird uns wie ein Rutengänger zum Wasser führen - und unser Wasser ist in dem Fall Laura.«
    Zuerst kam der Negativtest - die Kralle reagierte auf Finn, Felix und Cedric selbst, denn auch sie hatten einander immer wieder berührt, sich auf die Schulter geklopft und so weiter. Cedric »strich« diese Verbindungen ab, wobei für die anderen nicht ersichtlich war, wie genau er dieses Ausleseverfahren durchführte.
    »Sieht aus wie eine Programmierung«, bemerkte der IT-Fachmann Felix.
    »So ähnlich ist das auch«, antwortete Cedric. »Die Kralle hat natürlich sehr viel aufgenommen, aber sie ist jetzt gewissermaßen auf Laura geeicht ... hoffe ich zumindest. Wenn Cedric sie lange genug an sich gehalten hat, dürfte ihre Strahlung am stärksten sein und alles andere überlagern. Ich musste uns nur ausschließen, weil wir unmittelbar anwesend sind.«
    Cedric prüfte zuerst die Treppe nach unten und schüttelte den Kopf. »Sie ist ganz sicher nicht nach unten gegangen, wir haben sie also nicht verpasst.« Für den Gegentest probierte er es mit der Treppe nach oben. »Negativ, wie wir es uns gedacht haben.«
    Nun richtete er die Kralle auf den ersten Gang. »Es ist nicht einfach«, gestand er. »Hier sind sehr viele Strömungen. Ich hoffe, dass der Abstand reicht, sonst müssen wir doch jeden Gang einzeln abgehen.«
    »Denkst du ... du könntest Angela auch auf diese Weise finden?«, fragte Felix langsam. Sein Adamsapfel bewegte sich deutlich auf und ab.
    »Möglich. Aber nicht jetzt. Solange sie bei Alberich ist, haben wir keine Chance.«
    »Ich weiß. War nur eine Frage.«
    Der dunkelhaarige Elf hielt auf einmal inne. »Ich glaube, ich habe sie.« Er deutete auf den Gang beim Fenster. »Wahrscheinlich schon hinter der ersten Tür. Überraschend.«
    Milt lief eilig auf die Tür zu, und bevor ihn einer der anderen warnen konnte, rüttelte er am Griff. »Na, wenigstens hat Alberich daran gedacht, sie zu verschließen«, stieß er sarkastisch hervor.
    »Ich glaube nicht, dass das Alberich war«, sagte Cedric. »Der Kobold sprach davon, dass sie allein unterwegs war, wohingegen er mit Angela

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