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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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abgehauen ist.«
    Milt drehte sich zu ihm, er sah blass aus. »Dann ... ist ihr hoffentlich nichts zugestoßen ...« Er fuhr herum, ließ endgültig alle Vorsicht fahren und hämmerte laut gegen die Tür. »Laura! Bist du da drin? Gib Antwort!«
    Cedric hielt seinen Arm fest. »Milt, du Knallkopf!«, sagte er ärgerlich. »Hast du nie ferngesehen? Wir sind hier doch nicht in einem Horrorfilm, wo die Pfeifen auf sich aufmerksam machen, um ermordet zu werden!«
    »Sei nicht albern, Cedric«, gab Milt zurück. »Wenn jemand bei ihr ist, müssen wir ihn so oder so ausschalten! Wie sollen wir denn mit einem Überraschungsmoment da reinkommen, wenn die Tür verriegelt ist?«
    »Verstehe. Du hoffst, es handelt sich um eins von den blöden Horrormonstern, das wegen deines Lärms rauskommt?«
    »Hast du in Innistìr schon ein schlaues Monster erlebt?«
    »Der Punkt geht an dich.«
    Cedric gab Finn die Kralle zurück. »Du musst sie zurückgeben, andernfalls wirst du unangenehme Dinge erleiden.«
    »Danke«, sagte der Nordire überrascht. »Ich dachte, ich muss darum kämpfen. Gar keine Versuchung? Ist doch ein sehr mächtiges und wertvolles Artefakt, hast du selbst gesagt.«
    Cedric lachte rau. »Überflüssig.« Er umfasste den Griff mit starken Fingern, drehte - und brach dann ohne sonderliche Kraftanstrengung einfach die durchaus schwere Eichentür auf. Kurz bevor er sie auf stieß, drehte er sich grinsend zu seinen Gefährten um. »Hokuspokus hab ich nicht nötig. Und mit so einem Teil handelt man sich nur Ärger ein, weil jeder es haben will.«
    Die anderen waren kurzzeitig beeindruckt.
    »Sag ich doch«, stellte Finn anerkennend fest. »Ein Mann wie ein Erdbeben.«
    Milt hielt die Fäuste kampfbereit hoch, während er dem breitschultrigen Elfen, der den Türrahmen in der Breite fast gänzlich ausfüllte, in den Raum folgte.
    Dann ließ er die Arme sinken. »Laura!« Er lief zu dem Bett an der Wand gegenüber, auf dem Laura still lag. In ihrer Kleidung, die sie seit dem letzten Aufbruch trug, auf der Tagesdecke.
    Finn und Felix sicherten die Tür, und Cedric schritt den Raum ab. »Sauber«, sagte er. Und machte sofort eine Einschränkung: »Nun ja, fast.«
    Milt setzte sich an den Bettrand und versuchte, Laura zu wecken. Es sah nicht so aus, als ob sie nur schliefe. Mehr wie ein ... komatöser Zustand. Ihr Atem ging sehr flach, ihre Haut war bleich. Milt zog sie in seine Arme, um sie zu wärmen, und tätschelte leicht ihre Wange. Sie regte sich nicht, zuckte nicht einmal reflexartig.
    »Was ist mit ihr?«, fragte er voller Angst. »Sie sieht äußerlich nicht verletzt aus, aber ... ich glaube, sie ist nicht da. Hat Alberich ihr das angetan?«
    Cedric kam an seine Seite und beugte sich über Lauras stilles Gesicht. Behutsam strich er über ihre Stirn, legte die Hand über ihre geschlossenen Augen und verharrte schweigend.
    »Sie ist geflohen«, sagte er nach einer Weile. »Kam hierher und wollte eigentlich nach unten, um nach uns zu suchen. Das Tor war zu dem Zeitpunkt noch nicht gesprengt.«
    »Kannst du ... etwa auch in ihre Gedanken eindringen?«, flüsterte Milt.
    Cedric schüttelte den Kopf. »Nein, ich setze nur die Bewegungen und Strömungen zusammen und mit ihr in Beziehung. Ich rekonstruiere, was geschehen sein könnte.«
    »Was hat sie abgelenkt?«, fragte Finn. »Warum ist sie hierher gegangen?«
    »Ich nehme an, sie hat etwas gehört, das erweckt meistens unsere Aufmerksamkeit. Menschen verlassen sich zwar mehr auf ihre Augen, doch häufig folgen sie zuerst einem ungewöhnlichen Geräusch. Es muss ein ganz besonderes gewesen sein, um sie von ihrem Vorhaben abzulenken.«
    »Wehklagen«, sagte Milt spontan. »Vielleicht dachte sie, es wäre Nidi. Oder Angela. Laura lässt niemanden im Stich.«
    Cedric wandte sich ab und kehrte zum Eingang zurück, untersuchte den Griff von innen, drehte den Kopf. »Verdammt«, sagte er. »So nah sind wir ihm also schon.«
    »Wovon sprichst du?« Milts Miene zeigte neu erwachendes Misstrauen. Auch die anderen horchten auf.
    Alle ahnten es, denn schließlich schwebte er seit Lauras Offenbarung irgendwie immer im Raum. So recht wollte immer noch keiner daran glauben, denn Alberich hatte sich als Fehlschlag erwiesen, und es blieb wieder nur eine diffuse Ahnung, ein Gerücht. Niemand konnte sich also eine Vorstellung machen von diesem ... Wesen oder was immer es auch sein mochte.
    »Der Schattenlord hat Laura in seiner Gewalt«, erklärte Cedric prompt.

    Für einen langen Moment

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