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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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In der Länge von Schnauze bis Schwanzspitze mochte der Jabberwock nicht viel kürzer sein.
    Als es den Luftzug spürte, vielleicht auch das Rauschen der Segel im Wind hörte, reagierte das Ungeheuer dann doch und drehte sich langsam um. Rauch dampfte aus seinen Nüstern, und es knurrte. Diese Störung behagte ihm offenbar nicht besonders. Vielleicht spürte es, dass das Schiff und sein Kapitän von ähnlicher Zusammensetzung waren wie es selbst.
    Seine Rückenstacheln stellten sich auf, und dann spannte der Jabberwock sich zum Angriff an. Er wollte das Schiff wohl wie ein lästiges Insekt aus der Luft fegen. Seine Stummelflügel schlugen heftig, konnten aber nichts beschleunigen.
    Barend Fokke nahm sich die Zeit, die er brauchte. Das Schiff drehte bei, während er den Wurfarm bereit machte und sorgfältig mit der Harpune zielte. Er wollte sich offenbar nicht auf die Kanone verlassen, sondern es selbst übernehmen.
    Der Jabberwock schien plötzlich seine Absicht zu erkennen und drehte sich ebenfalls, um seine Glutaugen zu schützen. Dann zog er auch den Kopf ein.
    In diesem Moment warf der Kapitän, und die Harpune schoss pfeifend durch die Luft.
    Der Jabberwock stieß einen Schmerzensschrei aus, als die scharfe Spitze bis tief in seine linke Schulter fuhr und dort stecken blieb. Er versuchte, die Harpune herauszuziehen, kam aber nicht daran.
    Der Fliegende Holländer hatte die Wende vollendet und nahm nun volle Fahrt auf. Fokke ging mit dem Harpunenseil die gesamte Wende mit, bis er das Heck erreichte, und befestigte es an der Ankerklampe mit einer Endacht.
    Dann wartete er ab.
    Ein heftiger Ruck ging durch das Schiff, als das Seil sich spannte - und hielt. Die Galeone ließ sich von dem Gewicht nicht aus der Fahrt bringen, sondern riss mit ihrem Schwung den überraschten Jabberwock um und zerrte ihn mit sich.
    Das Ungeheuer schrie schrill und schlug behäbig um sich, während es wie ein Sack Kartoffeln über den Hof geschleift wurde.
    »Netz bereit machen!«, befahl Fokke. Vor der Außenmauer wollte er abbremsen und den Jabberwock ins Netz wickeln, um ihn dann zurück zum Labyrinth zu bringen.
    Das Ungeheuer erahnte sein Schicksal. Unter keinen Umständen wollte es wieder in Ketten gelegt werden, bis es das nächste Mal gebraucht wurde. Es schrie noch einmal, dann löste es sich in Nebel auf, entschwand als das Hirngespinst, das es war. Die Harpune fiel nutzlos zu Boden.

    Alberich glaubte in Richtung des Waldes kurzzeitig etwas Schwarzes wabern zu sehen, bevor es sich endgültig auflöste. Das musste ein gewaltiger Kraftakt gewesen sein. Der Jabberwock würde sicherlich einige Zeit zur Erholung benötigen - Hirngespinst hin oder her.
    Der Seelenfänger bremste über dem Drachenelfen ab. Fokke beugte sich über die Reling, während der Ausleger eingezogen wurde.
    »Ich konnte ihn nicht halten.«
    »Das macht nichts. Er war ohnehin zu nichts mehr nütze. Hauptsache, wir sind ihn los. Im Grunde gefällt es mir sogar, dass er dann woanders Angst und Schrecken verbreitet.«
    Fokke nickte. »Ich muss weiter, Alberich.«
    »Ja.« Der verfluchte Kapitän konnte mit seinem Schiff nirgends lang verweilen oder gar Anker werfen. Aber er wurde ohnehin nicht mehr benötigt. »Mach dich auf die Suche nach dem geheimen Sitz der Iolair! Das hat jetzt oberste Priorität.«
    »Einverstanden. Du hörst von mir.«
    Die schwarze Galeone stieg auf und flog mit weit geblähten Segeln in die Richtung, wohin die Iolair geflohen waren.
    Alberich kehrte zu Fuß in den Trümmerhaufen seines Palastes zurück, durchschritt schweigend den schwer beschädigten Hof, betrachtete die bunt glitzernden Scherben der Fenster und sah das Loch in der Wand des Seitenflügels, wo Lauras Gefährten gefangen gewesen waren.
    Hauptmann Zuzo, der tatsächlich überlebt hatte, eilte auf ihn zu und verneigte sich tief vor seinem Herrn.
    Alberich bedauerte kurz, dass der Jabberwock ihn nicht gefressen hatte. »Bericht, Hauptmann«, sagte er knapp, während er durch das Loch in die Kammer stieg und sich die Schäden besah, dann den Gang entlangschritt. Diener und Soldaten waren bereits mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.
    Der Zugang zum Thronsaal stand offen, eine der Türen hing in den Angeln.
    Drin sah es einigermaßen ordentlich aus, sah man von den Trümmern der Statue und weiteren Fensterscherben ab, einigen Blutflecken und zwei heruntergerissenen Teppichen. Und der Banketttisch war ebenfalls zu Bruch gegangen; das Essen lag überall verstreut.
    Zuzo hatte

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