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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Geisterwelt?«
    Nein. Ich bin durch sie in dich hineingeschritten. Wir sind in dir.
    »Dann bin ich ja nicht sehr viel.«
    Das stimmt nicht. Du hast deine Erinnerungen bereits gesehen.
    »Das ist wahr. Doch ich kann sie nicht aufnehmen. Nicht wiedererwecken.«
    Deswegen bin ich hier. Ich helfe dir dabei.
    »Warum tust du das?«
    Du hast mich gerufen.
    »Du hättest nicht kommen müssen. Ich habe gelernt zu wollen, und genauso kann ich nicht-wollen.«
    Es ist seinetwegen. Wir müssen verhindern, dass er an die Macht gelangt. Dass er seine finsteren Pläne in die Tat umsetzt.
    Etwas regte sich in der Ohnenamenfrau. Obwohl kein Name genannt wurde, glaubte sie sich an jemanden erinnern zu können, der er war. Nicht »du«, wie sie ursprünglich angenommen hatte.
    Dann durchfuhr es sie wie ein Blitzschlag, und erneut taumelte sie, keuchte auf und griff sich an die Brust. Ein Schwall Regen ergoss sich über sie, der im nächsten Moment schon wieder vorbei war. Sie keuchte und spuckte Wasser, zum ersten Mal, denn vorher hatte sie ... Oder? »Was ist das?«
    Du wachst auf.
    Der Mondelf nahm ihre Hand und führte sie. Die Ohnenamenfrau wusste nicht, wie er sich in diesem weißen Nichts zurechtfinden konnte, aber schließlich erreichten sie eine Kante, nach der es steil abfiel - das Land, die Ebene oder was auch immer. Und dort unten sah sie ...
    Erneut taumelte sie wie unter einem heftigen Schlag und war dankbar, dass der Mondelf sie hielt.
    Schau hin.
    »Aber ... ich habe Angst ...«
    Gut. Das ist gut. Du fängst an, dich zu erinnern.
    Das machte ihr Mut. Sie wollte sich erinnern! Sie atmete tief durch, hielt sich an der Hand des Mondelfen fest und blickte dann tapfer nach unten.

    Es war schwierig, überhaupt etwas erkennen zu können in dem Chaos, das dort unten herrschte. Große, unförmige Gebilde, die sich ständig verschoben, übereinanderstapelten, auf Kanten hin und her rollten. Manchmal nahmen sie Formen an, deren Namen kurzzeitig aufblitzten, doch dann wieder verschwunden waren.
    Die Ohnenamenfrau konnte die Erinnerungen nicht festhalten; in Trümmern lagen sie dort unten im Abgrund und fielen durcheinander.
    »Ich weiß nicht, wie ich sie greifen soll«, rief sie.
    Du hast immer noch zu viel Angst.
    Ein kalter Wind kam auf und zerrte an ihr und an der Kleidung des Mondelfen. Schien sie wegtreiben zu wollen von dem Abgrund.
    Dort ist nichts Böses.
    »Wie kommst du darauf? Ich kann es doch spüren.«
    Es sind Erinnerungen. Sie können dir nichts mehr antun, weil sie bereits ein Teil von dir sind.
    »Aber wenn sie nur Angst und Schrecken bergen? Und das Böse, das ... mir widerfahren ist?«
    So ist es geschehen und vorbei. Du hast es bereits durchlitten. Der Nachhall aber kann dir nicht mehr schaden.
    Der kalte Wind wurde stärker. Eisig.
    Die Ohnenamenfrau schwankte, wich zurück, und beinahe hätte sich ihre Hand aus der des Mondelfen gelöst, doch er hielt sie fest.
    Vertrau mir. Ich bin hier, um zu helfen. Du selbst hast das gewollt. Du wusstest, dass ich es kann. Mit mir kannst du es überwinden.
    Sie nickte, am ganzen Leib schlotternd. »Ich muss da hinunter. Lass uns gehen.«
    Es war eine senkrechte Abbruchkante, und es gab keinen Weg nach unten. Aber die Ohnenamenfrau wusste, dass dies nur eine Täuschung war, eine weitere Widrigkeit auf ihrem Weg, die sie nicht wollte. Selbst wenn sie fiel, würde der Mondelf sie halten und mit ihr hinunterschweben, denn er war viel zu leicht, um stürzen zu können.
    Und während sie das dachte, wurde aus der Steilkante plötzlich ein Abhang, den sie bequem hinabschreiten konnte. An der Hand des Mondelfen ging sie weiter.

    Langsam ging sie durch ihre Erinnerungen hindurch und bemerkte, dass sie ihr wirklich nichts antun konnten. Noch verstand sie sie nicht, noch waren sie nicht erwacht, doch sie berührte sie, tupfte sie an, leckte sich dann die Finger ab und nahm sie damit in sich auf. Die Erinnerungen türmten sich links und rechts des Weges auf, drohten jeden Moment auf sie herabzustürzen, doch sie vertraute auf den Mondelfen, der sie nach wie vor fest an der Hand hielt.
    Die Ohnenamenfrau wusste, dass jede Erinnerung einen Teil ihres Namens barg. Sie füllte sich mit ihnen, bis sie das Gefühl hatte, zu platzen. Doch je mehr Erinnerungen sie sich einverleibte, desto hungriger wurde sie.
    Die schwankenden Berge wurden zusehends kleiner, hinter ihr sanken sie zumeist in sich zusammen zu unbedeutenden kleinen Häufchen, die keiner Beachtung wert waren.
    Die

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