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Schattenlord 6 - Der gläserne Turm

Schattenlord 6 - Der gläserne Turm

Titel: Schattenlord 6 - Der gläserne Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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wiederholen gar nichts. Es ist entschieden. Cedric, nimmst du an?«
    Sag Ja, dachte Luca, auch wenn er dem Elfen ansah, dass er Nein sagen wollte. Bleib bei uns.
    Cedric verzog das Gesicht. »Ihr habt sie doch nicht mehr alle, aber wenn es sein muss: Ja, dann nehme ich an.«
    »Gut.« Simon nickte. »Dann kannst du den Iolair direkt sagen, dass wir eine eigene Latrine brauchen. Jeder, der mal nach einem Zentauren gehen musste, wird sicherlich verstehen, warum.«
    Einige lachten, Cedric verdrehte die Augen. Rimmzahn wandte sich ab und ging zurück zu seiner Hütte, vor der Maurice begann, auf ihn einzureden.
    »Diesen Tag werden wir noch bereuen«, hörte Luca seine Schwester sagen.
    Er glaubte ihr nicht.

6
     
    Trennungen
     
    S ie durften weder mit Harlenn noch mit der namenlosen Frau sprechen. Die Männer des Dorfes verboten es. Bron brachte Laura und die anderen zu einer leeren, staubigen Hütte und ließ sie dort zurück.
    »Wir werden ein paar Möbel für euch sammeln und euch mit unseren Bräuchen vertraut machen«, sagte er zum Abschied. »Fürs Erste genügt es, wenn ihr wisst, dass Frauen in Gegenwart von Männern nur reden sollten, wenn sie angesprochen werden.«
    Finn schloss die Tür hinter Bron, wartete einen Moment, bis er dessen Schritte nicht mehr hören konnte, dann drehte er sich um. »Also, wie kommen wir hier raus? Irgendwelche Ideen?«
    Milt hob die Schultern, Nidi rollte seinen Schwanz ein, und Laura seufzte. »Ich weiß es nicht. Wir haben den Wind ja selbst erlebt. Er wird uns umbringen, bevor wir die andere Seite des Tals erreichen.«
    Sie wirkte frustriert und müde, war wohl ebenso erschöpft wie Finn. Sand knirschte immer noch zwischen seinen Zähnen, und seine Haut juckte. Er sah aus dem Fenster. Die Dorfbewohner gingen ihrer Arbeit nach, jäteten Unkraut in ihren Gärten und molken die Ziegen. Niemand bewachte die Hütte.
    Weshalb auch?, dachte Finn. Sie wollen uns nicht hier festhalten, sie beschützen uns vor ihrem unsichtbaren Gegner.
    »Ihrem Gegner«, sagte er laut.
    Milt runzelte die Stirn. »Was meinst du damit?«
    »Der Wind ist ihr Gegner, aber warum? So, wie sie die Geschichte erzählen, ist er aus dem Nichts aufgetaucht und hat angefangen, sie zu tyrannisieren. Dafür muss es doch einen Grund geben.« Er sah Nidi an. »Ist der Wind ein Geist?«
    »Natürlich ist er das. Was sollte er sonst sein?« Der Schrazel zupfte Sandkörner aus seinem Fell. »Ich weiß nicht viel über Winde und Flüsse und Bäume und all so ein Zeug. Man lässt sich besser nicht mit ihnen ein, sie sind zu seltsam, und wenn sie wütend werden, können sie eine Menge schlimme Dinge anstellen.«
    »Wie wir gerade feststellen«, sagte Firm.
    »Aber«, fuhr Nidi fort, »ich glaube nicht, dass der Wind dieses Dorf einfach so angreift. Er hat einen Grund, nur verstehen wir den vielleicht nicht.«
    »Das könnte die Prüfung sein.« Die Müdigkeit verschwand aus Lauras Blick. »Wir müssen das Tal nicht nur durchqueren, sondern das Problem lösen, das den Wind und das Dorf aneinanderfesselt. Wenn uns das gelingt, werden die Angriffe aufhören, und wir können weiterziehen.«
    »Ich würde gern versuchen, mit dem Wind zu reden«, sagte Milt. »Obeah funktioniert hier zwar nicht immer, aber vielleicht haben wir ja mal Glück.«
    Das klingt vernünftig, dachte Finn. Im nächsten Moment musste er ein Lachen unterdrücken. Er hielt es tatsächlich für logisch, mit dem Wind zu reden. Ich bin schon zu lange in dieser Welt.
    »Kannst du das von hier aus?«, fragte er.
    Milt dachte nach, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, die Seelen von Naturgeistern findet man in ihrem Zentrum, am tiefsten Punkt eines Sees zum Beispiel oder auf dem Gipfel eines Berges. Wenn sie einem freundlich gesinnt sind, kann man sie manchmal zu sich rufen, aber bei dem Wind dürfte das wohl kaum funktionieren.«
    Vor seinem geistigen Auge sah Finn, wie sich die Windhose tief in das Tal bohrte. Dort musste sich das Zentrum befinden.
    »Was uns wieder zum Anfang zurückführt«, sagte er.
    »Wir müssen hier raus.«
    »Aber wie?«, fragte Laura.
    Nidi beendete seine Fellpflege und schüttelte sich. Sand rieselte auf den festgestampften Lehmboden. Dann richtete sich der Schrazel auf und sah Finn an. »Mach die Tür auf, aber nur einen Spalt.«
    »Warum?«
    »Weil ich mit meinem Kopf, der viel kleiner ist als eurer - und ihr habt insgesamt auch noch drei davon -, etwas verstanden habe, was ihr nicht versteht.«
    »Und was?«, fragte Laura. »Wenn

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