Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenlord 6 - Der gläserne Turm

Schattenlord 6 - Der gläserne Turm

Titel: Schattenlord 6 - Der gläserne Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
Augen und Ohren. Wenn du mich fragst, solltet ihr weitere Krieger für diese Aufgabe abstellen.«
    Bricius neigte den Kopf. Laub knisterte leise. »Die Patrouillen sind sehr gefährlich. Wir nehmen nur Freiwillige dafür, Männer und Frauen, die keine Familie haben oder deren Kinder bereits erwachsen sind. Es wird schwierig werden, mehr von ihnen zu finden.«
    »Ihr solltet es wenigstens versuchen. Je mehr wir über unsere Feinde wissen, desto besser können wir uns auf sie vorbereiten. Verlasst euch nicht allzu sehr auf Sgiath. Er wird euch vielleicht nicht immer rechtzeitig warnen können.«
    Jack wandte sich an Cedric, der mit ihm und Bricius in dem kleinen Raum saß. »Rede du auch mal mit unseren Leuten. Wenn wir Glück haben, findet sich der eine oder andere, der willens ist, den Iolair zu helfen.«
    Sag mir nicht, was ich zu tun und zu lassen habe, dachte der Elf, schluckte die Bemerkung jedoch hinunter und nickte. »Das werde ich.«
    »Gut.« Bricius legte die Hände auf den Tisch zum Zeichen, dass die Unterredung für ihn beendet war. Die Iolair kamen stets schnell zur Sache und handelten sie auch ebenso schnell ab, eine Eigenschaft, die Cedric schätzte. »Dann ...«
    Ein leise und zögerlich klingendes Klopfen an der Tür unterbrach ihn. Bricius sah auf. »Ja?«
    »Ja?«, sagte er lauter, als nichts geschah.
    Die Tür wurde aufgeschoben. Dahinter standen drei Jungen, Luca und zwei Elfen, die Cedric nur vom Sehen kannte. Abgesehen von Jack war Felix’ Sohn der Einzige aus der Gruppe der Gestrandeten, der sich in dem Krater wohlzufühlen schien. Er aß bereits im Gemeinschaftssaal der Elfen und ging mit ihnen so natürlich um, als wäre an Wesen mit Giraffenköpfen oder Vogelklauen nichts Ungewöhnliches.
    Wenn die Frist nicht wäre, dachte Cedric, könnte er hier ein neues Zuhause finden.
    Bricius musterte die Jungen. »Was wünscht ihr von mir?«
    Der Elf mit dem Echsenkopf stieß Luca an. Der trat sichtlich nervös einen Schritt vor. »Es geht um meine Schwester. Sie benimmt sich so seltsam.«
    »Was macht sie denn?«, fragte Jack.
    »Gar nichts, das ist ja das Problem. Sie liegt nur im Bett. Peddyr meinte, das sei gefährlich und ich sollte euch davon erzählen.«
    Der Junge mit den Vogelklauen, Peddyr, wie Cedric annahm, nickte. »Es ist wie bei meinem Vater, Bricius.«
    Das schien von Bedeutung für den Laubelfen zu sein, denn er beugte sich vor und stützte die Ellenbogen auf die Tischplatte. »Bist du sicher?«
    »Ja.« Der Junge streckte beinahe trotzig das Kinn vor, so als wolle er Bricius herausfordern.
    »Kann mir jemand sagen, worum’s hier geht?«, fragte Jack.
    Cedric stand bereits auf. »Ich kümmere mich darum. Wenn es stimmt, was der Junge sagt, können wir immer noch darüber diskutieren.«
    Doch Bricius schüttelte den Kopf. »Nein, ich möchte mir selbst ein Bild von der Lage machen. Ich komme mit euch.«
    »Ich auch.« Nun erhob sich auch Jack.
    Cedric biss sich auf die Unterlippe. Er wünschte sich, Luca wäre zu ihm gekommen und nicht zu Bricius. Ihm waren die Veränderungen in Rimmzahns Gruppe zwar bereits aufgefallen, aber er hatte sich ohne Aufsehen damit beschäftigen wollen und vor allem ohne die Blicke der Iolair. Das war nun nicht mehr möglich.
    Gemeinsam verließen sie den Raum und die Höhlen im Fels.
    Luca und die anderen Jungen liefen vor, die Männer folgten ihnen langsamer. Ein Krieger entdeckte Bricius und sprach ihn an. Als der Laubelf stehen blieb, ging Cedric schneller weiter.
    Jack folgte ihm. »Sagst du mir jetzt, was los ist?«
    »Es geht um die Menschen in Rimmzahns Gruppe. Du bist zwar nicht mehr oft bei uns, aber die hast du bestimmt bemerkt?«
    »Norberts Nörgler?«
    »Genau. Ihr Nörgeln ist allerdings unser geringstes Problem.« Sie hatten die Hütten fast erreicht. Cedric sah sich nach Bricius um, doch der war immer noch in ein Gespräch mit dem Krieger vertieft.
    »Sie geben sich auf«, fuhr er leiser fort. »Und das kann an einem Ort wie Innistìr verdammt gefährlich sein.«
    »In welcher Weise gefährlich?« Jack senkte ebenfalls die Stimme.
    Cedric stieß genervt den Atem aus. »Lass mich doch erst mal sehen, ob die Jungen keinen Unfug erzählen. Dann werde ich dir schon alles erklären.«
    Er konnte sehen, dass Jack die Antwort nicht gefiel. Der Amerikaner war ein Mensch, der ein Problem verstehen, angehen und lösen wollte, am besten so schnell wie möglich. Doch ohne Informationen war er hilflos.
    »Andreas«, hörte Cedric ihn im nächsten

Weitere Kostenlose Bücher