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Schattennaechte

Schattennaechte

Titel: Schattennaechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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sich darunter ein Slip mit der DNA von Leslie Lawton befand …
    Der Tag würde kommen, an dem die Staatsanwaltschaft auf Grundlage solcher Beweise eine Verurteilung erreichte.
    Ballencoa lebte inzwischen in Oak Knoll, aber er zahlte nach wie vor für das Haus in San Luis Miete an Carl Eddard. Wer wusste, was er dort auf dem Dachboden versteckte? Überhaupt, wer wusste, welche Verstecke er sonst noch hatte?
    Mendez hatte von Mördern gehört, die sich Lagerräume gemietet hatten, um dort menschliche Leichenteile aufzubewahren. Er hatte von einem Fall gelesen, bei dem ein Mörder ein Zweihundert-Liter-Fass im Keller eines Hauses zurückgelassen hatte, das er verkaufte. Erst der übernächste Besitzer hatte das Fass geöffnet und darin die Überreste der vermissten schwangeren Freundin des Vorvorbesitzers entdeckt.
    Befanden sich die sterblichen Überreste von Leslie Lawton in einem Fass in der Garage hinter Ballencoas Haus?
    Er wusste es nicht, und wie es aussah, hatte er auch keinerlei rechtliche Handhabe, das herauszukriegen. Das war schon für ihn frustrierend, wie musste sich erst Lauren Lawton fühlen?
    Mit zu vielen hässlichen Fragen im Kopf lief Mendez zurück nach Hause.

30
    Denise Garland, Krankenschwester in der Notaufnahme des Mercy General Hospital, wohnte in einem winzigen Häuschen, das einmal eine Garage gewesen sein musste – so wie viele Unterkünfte, die man in der Innenstadt und in der Umgebung des College mieten konnte. Es hatte die entsprechenden Maße, war aber mit Fensterläden und einer Wandverkleidung verschönert worden, und die Zufahrt hatte man durch einen schmalen betonierten Weg und eine kleine Rasenfläche ersetzt. Neben der Eingangstür brannte eine schwache Birne.
    Das Häuschen stand auf einem Eckgrundstück, und man erreichte die Eingangstür über eine Seitenstraße, während das eigentliche Haus von der Hauptstraße aus zugänglich war. Riesige Bougainvilleen schützten den Garten des Vermieters vor neugierigen Blicken.
    Die Privatsphäre des einen war die Deckung des anderen. Er konnte sich dem Haus nähern und es umrunden, ohne sich allzu große Gedanken machen zu müssen, dass er dabei gesehen wurde.
    Er hielt sich nicht damit auf, es an der Eingangstür zu probieren. Die war bestimmt verschlossen. Und wenn zufällig Leute vorbeikamen oder ein Nachbar aus dem Fenster sah, würden sie den Blick automatisch auf die Eingangstür richten. Es würde ihnen sicher auffallen, wenn dort ein Mann stünde.
    Er machte sich keine Sorgen, dass ihm jemand gefolgt sein könnte. Er war stets auf der Hut, und das erst recht, nachdem er das Büro des Sheriffs verlassen hatte. Statt nach Hause zu fahren, war er kreuz und quer durch die Stadt gekurvt, um sicherzugehen, dass er nicht beschattet wurde. Nichts.
    Schließlich war er in Denise Garlands Straße eingebogen und hatte einen Parkplatz gefunden, von dem aus er ihr Haus beobachten konnte, bis sie zur Spätschicht ins Krankenhaus aufbrach. Dann hatte er ein paar OP -Handschuhe übergestreift, die Straße überquert und mit seiner Arbeit begonnen.
    Die beiden Fenster an der Südwand von Denise Garlands Haus waren fest verschlossen. Das Oberlicht, hinter dem sich das Badezimmer befinden musste, stand ein paar Zentimeter weit offen. Es wäre nicht das erste Mal, dass er auf diesem Weg in ein Haus gelangte. Er war groß genug, um ohne Leiter zu dem Fenster hinaufzukommen, und schlank genug, um sich hindurchzuschlängeln, aber er kannte angenehmere Arten, sich Zutritt zu verschaffen.
    Auf der Rückseite des Hauses wurde er fündig. Dort befand sich eine Schiebetür, die vom Haus zu einer kleinen, nachlässig gepflasterten Terrasse führte. Denise Garland hatte auf der Terrasse einen runden weißen Tisch mit vier weißen Plastikstühlen aufgestellt, und dazu zwei weiße Plastikliegestühle. In einer Ecke entdeckte er einen kleinen Grill.
    Mehrere Cola-light-Dosen waren auf dem Tisch zurückgelassen worden. Auf einem der Stühle lag ein zusammengeknülltes gestreiftes Strandlaken. Zwischen den Stühlen stand ein voller Aschenbecher auf dem Boden.
    Er runzelte die Stirn. Er hasste Rauchen. Eine ekelhafte, stinkende Angewohnheit. Wenn Denise Garland rauchte, dann konnte er sie vergessen. Er hoffte, die Kippen stammten von der Freundin, die sie am Nachmittag besucht hatte, während er das Haus von der Straße aus beobachtete.
    Er war ihr von dem Diner gefolgt, hatte sich ihre Adresse notiert, und dann war er nach Hause gefahren, um ein paar Stunden zu

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