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Schattennaechte

Schattennaechte

Titel: Schattennaechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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ihr die Kehle zuschnürte. Es machte sie wütend, dass er so etwas sagte. Es machte sie wütend, dass sie ihm die Gelegenheit gab, so etwas zu sagen. Es machte sie wütend, dass ihn die Waffe, die sie auf ihn gerichtet hielt, weder einschüchterte noch beeindruckte.
    »Ja, vermutlich nicht«, sagte er gleichmütig. »Du warst ohnehin bei euch in der Familie diejenige, die die Hosen anhatte. Du bist diejenige, die noch immer für ihre Tochter kämpft. Dafür bewundere ich dich, Lauren. Ich bin nicht dein Feind. Ich bin zu dir gekommen, wenn du dich erinnerst.«
    Das stimmte, aber sie zweifelte an seinen altruistischen Motiven. Er war zu ihr gekommen, um ihr seine Dienste anzubieten. Er hatte einen Zeitungsbericht über sie gelesen, über ihre unverminderte Entschlossenheit, ihre vermisste Tochter wiederzufinden, obwohl das Police Department Santa Barbara in dieser Hinsicht seine Bemühungen praktisch eingestellt hatte.
    Er war Privatdetektiv. Er konnte Dinge tun, die die Polizei nicht tun konnte, an Orte gehen, zu denen der Polizei der Zutritt verwehrt war. Er war bereit, ihr zu helfen – gegen ein geringes Entgelt, natürlich, zur Deckung der Unkosten. Wenn er Leslie fand oder Beweise, die Roland Ballencoa mit ihrem Verschwinden in Verbindung brachten, dann könnte er darüber hinaus die Belohnung von fünfzigtausend Dollar einstreichen – was womöglich weitaus verlockender war als ihre Bewunderungswürdigkeit.
    »Ja, ich erinnere mich«, sagte sie schließlich. »Aber jetzt kannst du verschwinden, Greg. Ich brauche deine Dienste nicht mehr.«
    »Ich glaube nicht, dass das hier irgendetwas mit meinen professionellen Diensten zu tun hat«, sagte er und trat wieder näher. »Ich glaube, es ist dir peinlich, mit einem bezahlten Helfer zu vögeln.«
    Dafür knallte sie ihm eine. Sie schlug ihn mit dem Handrücken der linken Hand, in der Rechten hielt sie noch immer die Waffe. Ihre Knöchel schrammten über den Rand seiner Zähne, die Haut platzte auf.
    »Verlass sofort dieses Grundstück«, befahl sie ihm wutschnaubend. Sie wünschte, sie hätte ihm mit der Walther eins über den Mund gezogen, dann wäre er jetzt derjenige, der blutete, nicht sie. »Geh mir aus den Augen, bevor ich etwas Schlimmeres tue, als dich zu schlagen.«
    Er zuckte völlig ungerührt mit den Schultern, aber die Schärfe in seiner Stimme strafte die Geste Lügen. »Okay, ich hab verstanden. Du willst so tun, als hättest du es nicht genossen. Aber wir wissen beide, dass das nicht stimmt. Mag sein, dass du mit Schuldgefühlen kämpfst, Lauren. Ich bereue jedenfalls nichts.«
    »Freut mich für dich«, sagte sie. Sie spürte genug Reue für sie beide.
    »Ich bin immer noch bereit, dir zu helfen«, sagte er. »Ich kann Ballencoa beobachten, damit du sicher sein kannst, dass er weder dir noch deiner Tochter zu nahe kommt.«
    Zu einem Preis, den Lauren nicht zu bezahlen bereit war, obwohl sie bei dem Gedanken an Leah zögerte. Sie war inzwischen überzeugt, dass sie Greg Hewitt nicht brauchte und nicht wollte und auch sonst niemanden, der sich zwischen sie und Ballencoa stellte, aber Leah war etwas anderes. Sie musste dafür sorgen, dass ihre Tochter sicher war.
    Gleichzeitig zögerte sie jedoch, Greg Hewitt diese Aufgabe zu übertragen. Wenn sie meinte, jemanden zum Schutz von Leah zu brauchen, würde sie Mendez anrufen. Auch wenn er selbst ihr nicht helfen konnte, kannte er bestimmt jemanden, der das übernahm – und das wäre sicherlich keiner, mit dem Lauren sich eingelassen hätte.
    »Bleib von meiner Tochter weg«, sagte sie.
    »Himmelherrgott, Lauren«, fuhr er sie an. »Was siehst du eigentlich in mir? Ich bin hier doch nicht der Verbrecher. Ich fühle mich von dir angezogen, das leugne ich gar nicht. Aber das macht aus mir keinen Kriminellen oder Perversen. Mir geht’s hier doch nicht um einen flotten Dreier mit Mutter und Tochter, verdammt noch mal!«
    Lauren wandte den Blick ab, sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie ihn beleidigt hatte, und seufzte. Aber zu einer Entschuldigung konnte sie sich dennoch nicht durchringen. Sie spürte, dass er sie beobachtete, auf eine Regung in ihrem Gesicht lauerte. Aber sie zeigte keine.
    »Ich weiß nicht, warum du nach Oak Knoll gekommen bist«, sagte er schließlich. »Ich weiß auch nicht, ob ich es wissen will. Aber es kann nichts Gutes dabei herauskommen. Du läufst mit einer Knarre herum, verdammt noch mal.«
    Er schwieg, um sie zum Sprechen zu zwingen. Als sie nichts sagte, hob er die

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