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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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versuchten, den Industrielärm mit ihren Stimmen zu übertönen.
    Dacardi brachte mich zu einer Tür, die in einen kühlen, dunklen Raum führte, der von mehreren Bildschirmen erhellt wurde. Zwei Männer saßen da und beobachteten die Bildschirme, verließen aber schnell den Raum, als wir eintraten.
    »Ich besitze neun Lagerhäuser«, erklärte Dacardi. »Die meisten sind verpachtet. In jedem Gebäude sind zwei versteckte Kameras installiert. Ich behalte gern alles im Auge. Normalerweise schaue ich mir nicht alles an, aber letzte Nacht war ich hier und habe das hier gesehen.« Er zeigte auf einen Bildschirm.
    Auf dem Monitor war außer Kisten, die auf Paletten in einem leeren Lagerhaus gestapelt waren, nichts zu sehen.
    »Da ist keiner drin?«, fragte ich.
    »Der hiesige Sicherheitsdienst prüft immer alles von draußen«, erklärte er. »Das meiste Zeug ist sowieso zu groß, um es ohne schweres Gerät zu bewegen, deshalb ist es auch nicht leicht zu stehlen.« Er kicherte. »Aber es geht natürlich. Aber ein ganzer Haufen Wachtposten für ein einzelnes Gebäude würde die Leute misstrauisch machen.« Seine Stimme veränderte ihren Klang. »Etwas ist seltsam an der Sache. Ich hab ein gutes Auge für Zahlen. Die Zahlen auf den Kisten sind die gleichen. Die sind seit einem Monat nicht bewegt worden. Ich nehme eine horrende Miete für das Gebäude. Wenn man etwas über einen längeren Zeitraum lagern will, sucht man sich etwas Billigeres. Was meinen Sie?«
    »Wer hat das Lagerhaus gemietet?«
    »Ein Unternehmen. Malison Divided.« Er rückte dichter an den Monitor heran. »Sind seit zwei Jahren drin. Haben einen Fünf-Jahres-Vertrag.«
    »Dann kann das, was wir hier sehen, also jeweils in kleinen Mengen gebracht worden sein?«
    Dacardi richtete sich auf. »Ja.«
    »Und Sie glauben, es handelt sich um Waffen? Sprengstoff?«
    Er nickte, ohne den Blick von den Bildschirmen zu nehmen. »Ich hab solche Kisten schon mal gesehen. Die gleiche Bauart. Sehen Sie, wie die Ecken zusammengefügt sind? Wie man die Bänder gekreuzt hat. Vielleicht ist es ein Zufall, aber irgendwie kommt es mir komisch vor.«
    »Könnte ich da rein? Um mich mal umzuschauen?«
    Er zog eine Plastikkarte aus der Tasche. »Mein Lager. Mein Mietvertrag.«
    Die Sonne war schon fast untergegangen, als wir beim Lagerhaus ankamen. Dacardi hielt telefonischen Kontakt mit seinen Männern, die dem Fahrzeug des Sicherheitsdienstes bei seinen Runden folgten. Einer seiner Männer fuhr uns im Mercedes zum Lagerhaus und ließ uns vorn aussteigen. Der Metallbau, einer der größeren in dieser Gegend, ragte wie ein schmutzig grüner Tempel der Götter der Industrie über uns auf. Riesige Türen ermöglichten auch großen Lastwagen die Ein- und Ausfahrt. Genauso große Türen und Lastenkräne befanden sich auf der anderen Seite, wo man die Güter, die mit Frachtkähnen transportiert wurden, umschlug. Ein Schild, das neben einer kleinen Tür angebracht war, verkündete: »Büro. Betteln und Hausieren verboten.«
    Dacardi zog eine Plastikkarte durch das an der Tür angebrachte Kartenschloss. Das Schloss klickte, und er riss die Tür auf. Schnell schlüpften wir hinein.
    »Armselige Wichser«, meinte Dacardi. »Haben den Code gewechselt und wohl nicht gedacht, dass ich eine Master-Karte habe. Das ist mein Eigentum. Ich komme her, wann ich verdammt noch mal will.« Er trat an eine Schalttafel mit digitaler Anzeige und Nummernblock, die an der Wand angebracht war, drückte auf ein paar Tasten, und alle Lämpchen fingen an, grün zu leuchten.
    »Ich hasse diese verdammten Computer«, sagte Dacardi. Er grinste mich höhnisch an, als wäre ich persönlich für das Elektronikzeitalter verantwortlich. »Ich hasse den Mistkerl, der sich um meine Computer kümmert. Ich muss ihm mehr zahlen als meinem wichtigsten Mann, der alles andere für mich erledigt.«
    »Was wollen Sie machen, wenn es tatsächlich Waffen sind?«
    »Keine Ahnung. Ein paar Männer und Laster herholen, das Zeug wegschaffen … keine Ahnung. Man wird mich ohnehin dafür zur Verantwortung ziehen.«
    Da stimmte ich ihm zu. Dacardi war der Besitzer der Lagerhalle, und egal, was passierte, es würde ihm keiner glauben, dass er nicht auch der Besitzer der Waffen wäre.
    Im Büro standen ein leerer Wasserspender und ein sauberer Tisch. Der Raum war schon seit einiger Zeit nicht mehr benutzt worden. Das passte zu Dacardis Behauptung, dass hier nichts passierte.
    Wir traten in die Lagerhalle. Obwohl wir die einzigen lebenden

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