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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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Gebäudehöhen waren bei Luftaufnahmen schwer zu erkennen, aber nur eines sah vielversprechend aus. »Der Marktplatz. Er befindet sich nordwestlich vom Erzengel, ungefähr zwei Meilen entfernt. Das Gebäude auf der südlichen Seite?«
    Kein Ton kam durch die Leitung.
    »Michael? Bist du noch dran?«
    »Ja. Und ja genau, das ist es. Ich wusste gar nicht, dass du dich in der Zombie Zone so gut auskennst.«
    »Ich treffe dich in zwei Stunden vor dem Erzengel.«
    »Wird Flynn bei dir sein?«, fragte Michael fast schon vorsichtig.
    »Ja.« Ich warf Flynn einen Blick zu. Er saß da und beobachtete mich.
    »Kannst du denn nicht schon jetzt kommen? Es wäre besser, wenn wir alleine hingingen.«
    »Nein. Es geht um seine Schwester.«
    »Na gut.« Michael klang so, als würde er sich damit abfinden. »Ich werde auf dich warten.«
    Wenn Dacardi nicht innerhalb einer Stunde hier auftauchte, würden Flynn und ich allein losfahren.
    Ich hatte gerade aufgelegt, als das Handy, das Dacardi mir gegeben hatte, anfing zu klingeln.
    »Ich hab die Scheiß-Bronzekugeln«, knurrte Dacardi, ehe ich auch nur Hallo sagen konnte. »Und die verfluchten Nachtsichtgläser, die Flammenwerfer, Granaten …«
    »Granaten? Ich hatte nichts von Granaten gesagt. Flammenwerfer? Heilige Mutter!«
    »Das ist aber dumm. Bronze, dass ich nicht lache. Ich bin unterwegs.«
    Mir blieb keine Zeit, mit ihm zu diskutieren, aber er nahm besser Abstand davon, eine Handgranate im Abwasserkanal zu werfen.
    »Handgranaten?« Flynn sah mich entsetzt an, nachdem das Gespräch beendet war. »Machst du dir gar keine Sorgen? All die offenen Fragen. Michael, Elise, Avondale, Lagerhallen voller Waffen und Munition. Ein Verbrecher, der eine Armee aufstellt?«
    Das Wort Sorgen war viel zu harmlos für den ganzen Mist, der mir durch den Kopf ging. Mir waren die Alternativen ausgegangen, aber trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass ich dabei war, alles zu vermasseln. »Steig aus, wenn du willst, Flynn. Ich werde Selene und Richard finden, aber es wird noch schlimmer werden.«
    Er schüttelte den Kopf. »Von dem Tage an, als ich dich kennengelernt habe, ist alles immer schlimmer geworden.«
    Das hatte wehgetan … und man sah es wohl auch.
    »Es tut mir leid, Cass. Das war dumm.«
    »Schon gut. Ich weiß, dass du dir Sorgen machst.« Ich nahm ihn in Schutz, um meinen Schmerz zu verbergen. Ich hoffte, dass er sich dadurch besser fühlte, denn mir brachte es gar nichts. Mit ihm zu schlafen brachte vorübergehende Erleichterung. Ich brauchte eine Brücke. Er war aus meiner Welt in die normale Welt des Cops zurückgegangen, um dann wieder zur Magie der Erdmutter zurückzukehren. Er verhielt sich in jeder Situation angemessen, wenn nicht sogar würdevoll. Ich musste bei ihm ein Auge zudrücken.
    Ich breitete die Luftaufnahme aus und sah mir alles genau an, während ich nach Möglichkeiten suchte, in den Untergrund zu gelangen. Es gab keine. Nur wenn die Abwasserkanäle eingestürzt waren, würde ich versuchen, von oben hineinzugelangen, wie Michael es wollte.
    Plötzlich packte Flynn meine Hand und zog mich auf seinen Schoß, wo ich mich an ihn schmiegte. Ich küsste ihn, rieb meine Wange an seiner und fuhr mit den Fingern durch das dunkle, lockige Haar. Ich würde mich so lange an ihm festhalten, wie ich konnte.
    »Vertraust du Dacardi?«, fragte er.
    »Solange er etwas von mir will … ja.«
    »Was will Michael eigentlich? Du sagtest, dass du ihm nicht vertrauen würdest.«
    »Ich traue ihm … geringfügig. Ich weiß nicht, was Michael will.« Das stimmte nicht ganz. Ich wusste eine Sache, die Michael haben wollte. Mich. »Ich habe immer allein gearbeitet, habe mich um mich selber und um das jeweilige Kind gekümmert, hinter dem ich her war. Michael hat mir dabei geholfen, ein paar der Kinder zu finden. Er hat dein Leben gerettet, nachdem ich dich in Gefahr gebracht hatte, indem ich dir die Barrows zeigte.«
    »Das hat er für dich getan … nicht für mich. Gehst du allein? Heute Nacht?«
    »Wenn es nach mir ginge, ja. Aber es geht nicht nach mir. Ich habe nicht das Gefühl, noch viele eigene Entscheidungen gefällt zu haben, seitdem du mir Selenes Foto gezeigt hast. Wir sind nur Bauern auf einem Schachbrett.«
    »Können wir uns nicht besser als das schlagen? Bezeichnen wir uns zumindest als Läufer oder Springer.«
    Damit glich er seine früheren Bemerkungen wieder aus, sodass er einen Kuss bekam. Er drückte mich fest an sich und bebte. Wir hielten uns aneinander fest,

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