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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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ich allein hingegangen. Er wollte mich. Er hatte Flynn das Leben gerettet. Als das Monster Flynn in den Abwasserkanal gestoßen hatte, hätte er nur ein paar Sekunden warten müssen, und es wäre vorbei gewesen.
    »Halten Sie beim Erzengel«, befahl ich dem Fahrer, als wir in die Barrows fuhren.

Kapitel 28
    Michael stand auf dem Parkplatz des Erzengels, als wir ankamen … auf einem fast leeren Parkplatz. Hatten auch die Besucher seines Etablissements die gefährlichen Schatten gespürt, die der dunkle Mond warf?
    Michael hatte seinen schönen, muskulösen Körper in schwarze Kleidung gehüllt und trug eine ebenfalls schwarze Mütze auf dem seidig blonden Haar. Er runzelte die Stirn und richtete sich plötzlich argwöhnisch beim Anblick der nur dürftig getarnten Gefechtsfahrzeuge auf. Hätte ich nicht mit Dacardi bei Abby gerechnet, wäre es mir genauso ergangen.
    Michaels finsterer Blick wandelte sich in einen erschreckten Ausdruck, als der MRAP anhielt und ich die Tür öffnete.
    »Na, komm, Erzengel«, rief ich ihm zu. »Lass uns fahren.«
    Michael kam auf die offene Tür zu. »Was soll das? Wir können nicht mit solchen … Kisten in die Barrows …«
    »Doch, das können wir. Und das machen wir.«
    Michael zögerte nicht länger. Er stieg ein. »Du bist die krasseste Frau, die ich in meinem ganzen Leben kennengelernt habe«, sagte er.
    Ich hatte damit gerechnet, dass er es nicht so einfach hinnehmen würde. »Deswegen magst du mich auch so gern, nicht wahr?«
    »Woher hast du diese Armeeeinsatzfahrzeuge?«, fragte Michael.
    Dacardi drehte sich um und grinste ihn zwischen den Sitzen hindurch an.
    Michaels Mund verzog sich vor Abscheu. »Carlos. Ich hätte es wissen müssen.«
    Dacardi grinste höhnisch. »Nicht meckern, Hübscher. Ich kenne Sie auch.«
    Michael zuckte die Achseln und meinte dann: »Sagen Sie mal, Detective Flynn. Cass, Dacardi und ich haben etwas gemeinsam. Wissen Sie, was das ist?«
    Flynn klang angespannt, als er antwortete. »Sie sind alle Kriminelle. Aber sagen Sie mir jetzt eins, Michael. Dacardi ist wegen seines Sohnes hier. Ich will meine Schwester zurückhaben. Für Cass ist es ein heiliger Auftrag. Aber was wollen Sie hier?«
    »Heute Abend gab’s nichts Gutes im Fernsehen.« Michael lachte, aber es klang spröde, als würde man Aluminiumfolie zusammendrücken. »Und ich liebe nun mal schwarze Splatter-Komödien.«
    Daraufhin sagte keiner mehr etwas. Also hielt Flynn mich für eine Kriminelle. Nur weil ich illegal eine Pistole mit mir führte und ein paar gefälschte Ausweise. Na ja, ich hatte Dacardi auch gebeten, Hammer zu entführen, aber es war schließlich nicht meine Schuld gewesen, dass Hammer gestorben war. Und wahrscheinlich hatte ich den Bastinado getötet, dem von mir die Rippen eingedrückt worden waren. Dass ich Pogo, den Slum Devil, umgebracht hatte, zählte nicht, und von Theron wusste Flynn ja gar nicht. Davon abgesehen war es ohnehin Notwehr gewesen. Ich seufzte innerlich und gab nach. Okay, ich bin kriminell. Aber trotzdem hatte er mich akzeptiert …
    Wir fuhren die River Street entlang in Richtung der Docks. Es war eine leere River Street. Es waren weder Prostituierte noch herumstolzierende Bastinados zu sehen. Irgendein tierischer Instinkt sagte ihnen, dass dies nicht die Nacht für das normale Böse war. Ich beugte mich nach vorn und sagte Dacardis Fahrer, nach links in die Zombie Zone abzubiegen.
    »Nein!« Michaels Hand schoss plötzlich nach vorn und packte mich am Nacken. Er drückte zu. »Es gibt einen anderen Weg!«
    »Lass mich los.« Ich wehrte mich gegen seinen Griff und versuchte, mich ihm zu entwinden.
    Das leise Zischen, wenn Metall über Leder gleitet, war zu hören, und plötzlich hielt Flynn Michael ein Messer unter dem Ohr an den Hals. »Es ist nicht aus Bronze«, sagte er mit leiser, unbewegter Stimme. »Mal sehen, ob es trotzdem schneidet.«
    Michael erstarrte.
    Genau wie ich. In Flynns Worten schwang tödlicher Ernst mit. Er würde töten, um mich zu beschützen. Flynn liebte mich. Ich hatte die Hinweise zwar gesehen, doch meine persönliche emotionale Achterbahn war mir in den Weg gekommen. Der Moment, in dem mir das klar wurde, war die Wärme und Liebe, die ich spürte, wenn ich ein Kind rettete, nichts im Vergleich zu der Freude, die mich jetzt durchströmte. Und ich liebte ihn auch. Diese Leidenschaft, wenn wir uns liebten, seine Beständigkeit, wenn ich, eine sehr starke Persönlichkeit, sie brauchte … wie sollte ich ihn da nicht lieben?

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