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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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Natürlich war aber eines schon zu viel. Ich nahm Nofretete vom Hals herunter und legte sie auf den Boden. Sie suhlte sich im Matsch, um ihren Körper zu befeuchten, und erinnerte dabei an Nirah, wie diese im Hotel im Kaviar gebadet hatte.
    Michael kam gleich nach mir unten an.
    »Bist du dir sicher, dass du keine Schusswaffe willst?«, fragte ich ihn, als er neben mir stand.
    »Nein. Ich verlasse mich auf deine. Ich setze mein ganzes Vertrauen in dich, auch wenn du weniger Vertrauen zu mir hast.«
    »Vertrauen verdient man sich. Ich bin vorhersehbar.«
    »Ach, wenn das doch nur so wäre, Jägerin.«
    Dacardi kam die Leiter herunter. Er würgte, doch wieder gelang es ihm, sein Abendessen bei sich zu behalten. Ihm folgten seine beiden Schläger. Dann kam Flynn plötzlich herabgesaust und klammerte sich an die Sprossen, um seinen Sturz zu bremsen. Die Leiter machte einen heftigen Ruck, als er sie losließ.
    Ich stellte mich unter das Einstiegsloch und gab zwei Schüsse nach oben ab. Die Leiter hörte auf sich zu bewegen. Der Knall der Schüsse in der Enge des Abwasserkanals machte uns beinahe taub und ließ unsere Gesichter vor Schmerz kribbeln. Dacardi krümmte sich mit an die Ohren gepressten Händen. Ich bedeutete allen, dicht zusammenzubleiben, bis unser Gehör zurückkäme. Als es so weit war, sagte ich: »Das ist der Grund, warum wir nur im äußersten Notfall Schüsse abgeben.« Ich sah Dacardi scharf an. »Und wir setzen keine Granaten ein, außer wir wollen, dass die ganze Decke herunterkommt. Alle bleiben da, wo es hell ist.«
    Dacardi setzte ein höhnisches Grinsen auf, das aber schnell wieder verblasste, weil er sein Selbstvertrauen verloren hatte.
    Der Abwasserkanal hier hatte eine viereckige Form, war aus Ziegelsteinen gemauert und mindestens fünf Meter breit und fast genauso hoch. Wände und Boden schienen sich in einem guten Zustand zu befinden. Wir waren fast eine Meile vom Zentrum des Pentagramms entfernt in die Kanalisation gestiegen und würden ein gutes Stück bis zur ersten Abzweigung gehen müssen.
    Ich deutete auf Dacardis Männer. »Ihr beiden bildet die Nachhut. Wechselt euch ab, aber sorgt dafür, dass ein Strahler immer nach hinten gerichtet ist.«
    Die beiden sahen Dacardi an, um sich meinen Befehl bestätigen zu lassen.
    Ich reagierte sofort. »Diese beiden kommen nicht mit. Sie hören nicht auf mich.«
    Wieder sahen die beiden Dacardi an.
    »Sie haben Ihre Männer, ich meine.« Dacardi hob sein Gewehr unverhohlen herausfordernd.
    »Okay.« Ich warf die Hände hoch. »Ich hau ab. Sie können von mir aus weitergehen, zurückkehren oder zur Hölle gehen. Es ist Ihre Entscheidung.« Ich riss die Karte aus meiner Hemdtasche und reichte sie ihm. »Folgen Sie einfach den Linien.«
    Flynn trat schnell zu mir, ebenso Michael.
    »Miststück!« Dacardi spie das Wort förmlich aus.
    »Ja. Das bin ich. Hören Sie, Dacardi, ich weiß es wirklich zu schätzen, was Sie gestern Abend im Fluss für mich getan haben.« Ich ließ den Umstand unerwähnt, dass ich gar nicht hätte gerettet werden müssen, hätte er mich nicht mit zur Lagerhalle mitgenommen. »Und mir gefallen die knallharten Waffen. Aber das hier ist meine Jagd. Entweder man nimmt meine Befehle an oder ich gehe.«
    Wir standen in einem hell erleuchteten Halbkreis. Einer von Dacardis Männern legte plötzlich das Gewehr an und zielte auf uns. Dabei trat er zurück und geriet zu weit an den Rand des Lichtkegels. Aus dem Dunkel schoss ein Arm mit langen Krallen hervor, packte ihn und riss ihn mit. Er hatte noch nicht einmal Zeit zu schreien, ehe der tosende Lärm aus Knurren, zerreißendem Fleisch und brechenden Knochen einsetzte. Der Geruch von frischem Blut erfüllte die Luft.
    Alle außer mir standen wie betäubt da. Ich richtete den gleißenden Strahl meiner Lampe in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Drei riesige, schleimige Raubtiere rissen und zerrten an etwas, das auf dem Boden des Tunnels lag. Ich zog meine Pistole und feuerte drei Schüsse auf eines der Wesen ab. Trotz des Lichts ließen die Monster nicht von ihrem Festschmaus ab. Das Monster, das ich getroffen hatte, ging zu Boden, und ich hoffte, dass die anderen beiden es sich vornehmen würden, sobald sie ihr menschliches Abendessen verspeist hatten. Wir brauchten den Aufschub, um uns einen Vorsprung zu verschaffen. Im Stillen dankte ich der Mutter, dass sie sich in der entgegengesetzten Richtung befanden, in die wir mussten.
    Ich winkte, damit alle ihre Aufmerksamkeit auf

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