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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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nichts außer einer offensichtlich benutzten Unterhose hervor, die hinter eine Kommode gerutscht war. Dacardi lachte, als ich sie in einen Plastikbeutel stecken ließ. »Was soll denn das? Haben Sie etwa einen Bluthund oder so was?«
    »Oder so was.«
    Die Durchsuchung brachte nichts Neues, aber zumindest war ich nicht diejenige, die Möbel rücken musste.
    Dacardi führte mich nach unten in einen Raum mit teuren braunen Ledermöbeln und Wänden voller Bücher, die er bestimmt nie gelesen hatte. »Setzen Sie sich«, befahl er und deutete auf einen Stuhl.
    Kein Problem. Mein Kopf tat höllisch weh.
    Dacardi nahm einen Umschlag vom Tisch und zog mehrere Vergrößerungen heraus, die er mir auf den Schoß warf.
    Verflucht! Ich biss mir auf die Unterlippe. Jemand hatte die Fotos letzte Nacht in meiner Wohnung gemacht, als ich meinen komatösen Rausch ausgeschlafen hatte.
    »Was machen Sie mit diesen Schlangen?«, fragte Dacardi.
    »Das sind meine Haustiere.«
    »Na. Da haben Sie aber Glück gehabt. Wir hätten sie erschießen können, und Sie hätten es erst heute Morgen gemerkt.«
    Ich biss mir in die Wange und schmeckte Blut. Ich hatte es total vergeigt und meine Freunde und mich selbst in Gefahr gebracht. Aber Nirah, Nofretete oder Horus spürten doch, wenn Gefahr drohte … Warum hatten sie mich nicht gewarnt? Als einmal ein Einbrecher meine Tür aufgebrochen hatte und hereingekommen war, hatte Horus mich geweckt, indem er immer wieder auf mein Bett gesprungen war. Ich hatte meinen Revolver gepackt, war ins Wohnzimmer gegangen, hatte das Licht angemacht und einen erstarrten Möchtegern-Dieb vorgefunden, der den Strahl seiner winzigen Taschenlampe auf Nofretete gerichtet hatte, die mit aufgerichtetem Leib kurz davor stand zuzustoßen.
    Dacardi ging zu einer kleinen Bar und schenkte sich etwas ein. Beim Geruch von Whiskey wurde mir übel. Er hob sein Glas in meine Richtung. »Wollen Sie eine Cola oder was Ähnliches?«
    Ich schüttelte den Kopf, was ich umgehend bedauerte. Ich wollte weg von hier.
    Er setzte sich aufs Sofa und stürzte den Drink mit einem Schluck hinunter. »Er ist in den Barrows, nicht wahr?«
    »Ich weiß es nicht. Warum sind Sie denn der Meinung, dass er dort ist?«
    »Das ist der einzige Ort, wo ich nicht hinkann. Glauben Sie ja nicht, ich hätte es nicht versucht.« Er sah mich mit durchdringendem Blick an. »Sie dagegen … Sie gehen in die Barrows und kommen mit Kindern zurück. Sie brauchen mir nicht zu sagen, wie Sie das machen, aber ich möchte gern wissen, warum dort so viele verschwinden.«
    »Es verschwinden hier nicht mehr Kinder als in jeder anderen Stadt. Aber die Barrows sind mein Territorium. Ich bin diejenige, die in diesen Straßen auf die Jagd geht.«
    »Warum? Haben Sie als Kind mal eine schlimme Erfahrung gemacht?«
    »Nein. Ich hatte eine glückliche Kindheit. Kinder gehören einfach nicht in die Barrows.« Das beantwortete zwar nicht seine Frage, aber mehr würde er nicht aus mir herausbekommen.
    Dacardi nickte. Er lehnte sich entspannt zurück, was wahrscheinlich auf den Alkohol zurückzuführen war. Ein reicher Mann ohne Skrupel, der seinen Sohn liebte. Vielleicht konnte er mir nützlich sein.
    »Ich brauche vielleicht ein bisschen Unterstützung.« Ich hatte wirklich die Nase voll von Wesen, die mich durch die Abwasserkanäle verfolgten.
    »Unterstützung? In welcher Form?« Dacardi beugte sich mit der Entschlossenheit eines Mannes vor, der herausgefordert worden war, sein Können unter Beweis zu stellen. Das war die Sprache, die er verstand.
    »Vollautomatische Gewehre. Schweres Kaliber. Ein paar einigermaßen helle Männer, die damit umgehen können. Nicht Ihre üblichen Handlanger.«
    Seine Augen wurden ganz groß. »Wollen Sie etwa einen verdammten Krieg anzetteln?«
    »Wenn es sein muss.«
    Dacardi kicherte. »Wissen Sie was: Meine Oma war eine bruja . Eine verrückte Hexe. Sie hatte auch Schlangen. Ihre Haustiere stören mich nicht. Meine Oma schenkte mir eine, als ich zehn war. Mein elender Dad brachte sie um.«
    »Dann hat Ihre Oma aus Ihnen also jemanden gemacht, der glaubt?«
    Dacardi sprach mit dem leichten Akzent der Einwanderer der ersten oder zweiten Generation. Bruja ist das spanische Wort für Hexe. Es würde meiner Jagd nicht schaden, wenn er begriff, dass es unerklärliche Dinge außerhalb der eng gesteckten Grenzen des Normalen gab.
    Dacardi stand auf. »Kommen Sie. Ich werde Sie von jemandem nach Hause bringen lassen.«
    Er führte mich nach unten in eine

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