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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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Garage, in der ein Dutzend Autos standen. Der Mistkerl, der mein Gesicht gegen das Armaturenbrett geknallt hatte, saß hinter dem Steuer des Geländewagens und sollte mein Chauffeur sein.
    Dacardi versuchte, mir ein Bündel mit Hundertdollarnoten in die Hand zu drücken. Ich nahm nur drei Scheine an, als Entschädigung für die »Ungelegenheiten«, die mir gemacht worden waren. Ich brauchte zwar Geld, aber nicht seines. Kinder aufzuspüren verschaffte mir eine Befriedigung, die sich mit Worten nicht beschreiben ließ. Mit vornehmer Zurückhaltung ließ sich zwar weder die Miete bezahlen noch Hunger stillen, doch bis jetzt hatte ich noch keinen Hunger. Aber ich bat ihn, sich für mich darum zu kümmern, dass mein Handy wieder freigeschaltet wurde. Außerdem nahm ich ihm das Versprechen ab, Richards Rechner zu Thor, meinem Computer-Spezi, zu bringen.
    Dacardi sperrte sich erst ein bisschen, als ich ihm sagte, er müsste Bronzekugeln auftreiben, oder zumindest Munition, die mit Bronze ummantelt war, aber schließlich setzte ich mich durch, und er erklärte sich einverstanden. Eine nicht ganz billige Forderung von mir, denn solche Sachen sind in der Regel handgemacht. Ich nannte dem geisteskranken Fahrer Abbys Adresse, und keiner von uns sagte ein Wort, als der Geländewagen Dacardis bewachtes Grundstück verließ.
    Ein kleines, hölzernes Schild hing am Pfosten unter Abbys neuem Briefkasten. Madame Abigail – Hellseherin . Die vorderen Räume des Hauses waren ihrem Geschäft vorbehalten, ein lukratives Geschäft, da sie keine Schwindlerin war, die verzweifelten Menschen Geld abknöpfte. Ihre Kunden liebten sie.
    Abby nahm uns am Straßenrand in Empfang. Sie öffnete die Tür des Geländewagens und half mir beim Aussteigen. Während sie den Fahrer anlächelte, schob sie eine kleine Tüte unter den Beifahrersitz, ehe sie mir die Hand reichte, mich beim Aussteigen stützte und dann die Tür schloss. Der Geländewagen rollte an, fuhr etwa fünfzig Meter, geriet dann plötzlich ins Schleudern und prallte gegen einen Telefonmast. Die Fahrertür ging auf, und Dacardis Handlanger kam herausgetaumelt, wobei ihm eine sich schnell auflösende Wolke folgte.
    Er hatte sich nicht wirklich verletzt – Airbag und Sicherheitsgurt hatten ihren Dienst getan –, aber er fiel auf Hände und Knie und verteilte den Inhalt seines Magens auf dem Bürgersteig. Ich fragte mich, was die Zauberwolke ihm sonst noch antun würde, aber eigentlich war es mir egal.
    Wie ich Dacardi schon erklärt hatte: Man legte sich besser nicht mit Abby an – oder jemandem, der zu ihr gehörte. Ich fragte sie nicht, woher sie wusste, dass er derjenige war, der mir wehgetan hatte. Abby legte ihre Arme um mich. »Komm rein, und dann kümmern wir uns um deine Gehirnerschütterung.«

Kapitel 4
    Abby ist eine sanfte Frau mit weich gerundeten Schultern und vollen Wangen, ohne dabei fett zu sein. Das stahlgraue Haar trägt sie zu einem Knoten hochgesteckt im Nacken. Es bildet einen auffälligen Gegensatz zu ihrem glatten faltenlosen Gesicht, sodass man nicht sagen kann, ob sie nun alt oder jung ist. Männer lächeln in der Regel anerkennend, wenn sie sie sehen, aber selten nähert sich ihr einer. Ihr Aussehen bildet eine gute Fassade. Madame Abigail ist die Hohepriesterin der Erdmutter in Duivel und eine Hexe, die über unglaubliche Kräfte verfügt. Sie nimmt Dinge aus ihrem Garten, die dort wachsen, und bereitet daraus ganz erstaunliche Zaubertränke zu; Zaubertränke, die dafür sorgen, dass man wieder gesund wird, sich erinnert oder vergisst. Sie kann zwar nicht in die Zukunft sehen, aber sie hat ein gutes Einkommen als Hellseherin, weil sie aus Auren lesen kann.
    Abby stützte mich die ganze Zeit, während sie mich um den bescheidenen Bungalow führte, der ihr Heim ist. Die Mutter hat Abbys Garten mit einem Überfluss von Blumen und Pflanzen gesegnet. Der berauschende Duft spät blühenden Geißblatts brachte mich zum Lächeln, und Gänseblümchen wiegten sich in der Brise, die vom Fluss hochkam. Sie besitzt zwanzig Morgen Land mit Wäldern und Gärten am Fluss, für das ihr Makler aus der Stadt regelmäßig Millionen anbieten. Aber sie verkauft nicht. Abbys Garten dient als Tempel, in dem Mutter Erde verehrt wird und der einer der wenigen ist, die es noch auf der Welt gibt. Wir betraten ihre Küche über die hintere überdachte Terrasse, die voller Kräutertöpfe ist, die den Schatten lieben.
    Innerhalb weniger Minuten hatte ich ein sauberes T-Shirt an, Salbe auf

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