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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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fort.
    Auf dem Marktplatz war es nahezu still, bis auf das Zischen der Fackeln und die leisen Geräusche, die ich erzeugte, während ich mich gegen Vic wehrte.
    Ich hatte keine Angst … zumindest nicht um mich selbst. Einmal war ich schließlich schon gestorben. Vielleicht würde es dieses Mal nicht so wehtun. Flynn … Ach, besser, ich dachte gar nicht erst an ihn. Die schöne Zeit, die ich mit ihm verbracht hatte, war vorbei. Trotzdem kämpfte ich weiter. Es war nicht meine Art, mich dem Unausweichlichen zu fügen.
    Vic hatte beide Arme auf meine Brust gelegt und drückte mich nach unten. Ich wand mich unter ihm.
    »Halt ihren Kopf fest.« Elise sah mich aus Augen an, in denen der Wahnsinn loderte, und plötzlich legte sich ein Ausdruck atemberaubender Verzückung auf ihr Gesicht.
    Vic packte mit einer Hand meine Stirn, während er meinen Oberkörper weiter nach unten drückte.
    Elise warf einen Blick auf die Uhr. Sie beugte sich nach vorn. Sah sie es denn nicht? Vielleicht waren ihre Augen schlecht. Bestimmt musste ein genauer Zeitpunkt eingehalten werden. Aber warum brauchte ausgerechnet sie eine Uhr? Wenn sogar ich den Lauf der Zeit spürte und um den präzisen Moment wusste, sollte eine Hexe doch in der Lage sein, das Gleiche zu fühlen. Welche Macht sie auch besessen haben mochte, sie war mit ihrer Reise, um Michael zu empfangen, geschwunden. Sie würden mich umbringen, aber wenn es mir gelänge, alles in die Länge zu ziehen, sodass der optimale Zeitpunkt verstrich, könnte ich vielleicht den Ausgang dieses grausigen Ereignisses verändern.
    Die Uhr auf dem Fass stand zu meinen Füßen, die Vic dummerweise nicht gefesselt hatte. Elise ging an meinen Knien, an meinen Knöcheln vorbei, um aus zusammengekniffenen Augen auf die Uhr zu sehen. Dann kehrte sie wieder um.
    In dem Moment benutzte ich Vics Arm, der auf meiner Brust lag, als Hebel, riss das eine Bein mit einem Ruck zurück und rammte ihr meinen Fuß gegen die Brust. Ein fester Tritt, der hoffentlich etwas gebrochen hatte. Hätte ich über meine ganze Kraft verfügt, wäre das der Fall gewesen. Sie segelte davon, und ich konnte sie nicht mehr sehen.
    Vic drückte seinen Arm noch fester auf meinen Brustkorb und verkrallte sich mit der Hand des anderen in meinem Haar. Ich versuchte, ihn mit dem Knie zu treffen, aber er wich ihm mit Leichtigkeit aus.
    Elise war wieder auf den Beinen. Sie heulte wie ein Wolf und kam mit erhobenem Messer auf mich zu.
    Dumme Frau. Sie nahm den gleichen Weg noch einmal.
    Ich trat ihr ins Gesicht.
    In dem Moment lockerte sich Vics Griff. Ich riss mein Knie hoch und traf ihn seitlich am Kopf. Er zuckte kaum.
    Elise kam zurück. Blut rann ihr aus Nase und Mund, und mehrere Zähne waren abgebrochen … doch diesmal wich sie meinen Füßen aus.
    In der Ferne hörte man Schüsse aus schweren Kalibern und das Aufheulen von Motoren. Der Lärm hallte von den leer stehenden Gebäuden wider und verflüchtigte sich durch die verlassenen Straßen. Die Rettungsbrigade … aber sie würden es nie rechtzeitig schaffen.
    Elise holte mit dem Messer aus … ganz langsam, wie in Zeitlupe.
    Die Klinge senkte sich.
    Ein einzelner Schuss krachte. Ein Knall, ein Pfeifen über unseren Köpfen, ganz nah – irgendein Held eilte der Schlacht voraus. Elise erstarrte plötzlich, fuhr herum und suchte mit ihrem Blick hektisch die Umgebung ab.
    Vic richtete sich auf. Der Idiot verringerte dabei den unaufhörlichen Druck auf meinen Körper. Ich schwang die Beine nach oben und schlang ihm eines um den Hals. Mit dem anderen vervollständigte ich die perfekte Beinschere um seinen Kopf. Er taumelte nach hinten, während er mit den Händen an meinen Beinen zerrte. Doch mein Griff saß, und ich dachte gar nicht daran, ihn zu lockern. Aber verdammt! Die kleine Ratte blieb auf den Beinen.
    Ich baumelte an ihm herunter, sodass mein Kopf immer wieder gegen seine Knie stieß. An seiner Stelle hätte ich mich auf den Asphalt fallen lassen, um dadurch meinen Griff zu lockern. Ich hätte mich nach vorn gebeugt, ins Haar gegriffen und den Kopf immer wieder gegen den Betonaltar geschlagen.
    Aber nicht Vic. Vic, der Fuchs, Vic, der Verräter, war kein Krieger. Er wankte rückwärts über den Asphalt, aus dem Pentagramm, während er verzweifelt versuchte, die Beinschere zu lösen. Er stolperte. Vielleicht war er in ein Schlagloch getreten oder am Kantstein hängen geblieben. Wir stürzten beide zu Boden. Ich ließ ihn sofort los und rollte mich auf den dunklen Rand des

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