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Schattenpferd

Titel: Schattenpferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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über Van Zandt wissen«, sagte Armedgian, »sind Spekulationen einer europäischen Behörde. Mehr nicht. Zwei Bagatellklagen gegen ihn sind abgewiesen worden. Sie hätten dasselbe erfahren, wenn Sie sich bei Interpol erkundigt hätten, Detective Landry.«
    Landry wäre ihm am liebsten ins Gesicht gesprungen und hätte ihn darauf hingewiesen, dass sich durchaus jemand erkundigt hatte, aber dieser Drecksack würde Estes’ Namen ins Spiel bringen und dann wäre die Hölle los. Weiss warf Landry jetzt schon schräge Blicke zu.
    »Haben Sie sich nicht mit Interpol in Verbindung gesetzt?«, fragte Dugan. »Ich dachte, Sie hätten das getan.«
    »Ja, hab ich.« Landry behielt Armedgian im Auge. »Na gut. Was machen Ihre Leute hier? Ich will sie nicht an der Backe haben und mir die Übergabe vermasseln lassen.«
    Armedgian hob die Hände. »Das ist Ihre Show. Ich bin nur als Berater hier.«
    Von wegen ,dachte Landry.
    »Ich habe schon Entführungen bearbeitet«, fuhr Armedgian fort. »Haben Sie den Übergabeort überprüft?«
    Landry riss die Augen weit auf. »Ach, hätten wir das tun sollen?«
    »Landry …«
    »Soviel ich höre, ist das ein sehr offenes Gelände«, sagte Armedgian.
    »Ich habe einen Mann dort, der es im Auge behält«, warf Dugan ein. »Sehr schwieriges Gelände für eine Überwachung. Er versteckt sich in einem Pferdeanhänger auf der anderen Seite des Turnierplatzes.«
    »Es gibt eine Straße, die durch die Reitersiedlung führt«, erklärte Michaels. »Und einen unbefestigten Weg, auf den man durch ein Tor in der Nähe des Übergabeortes kommt. Wir können da keine Autos langfahren lassen.«
    Auch er sah den FBI-Mann durchdringend an.
    »Meine Leute können Van Zandt beschatten, Lieutenant«, bot Armedgian an. »Auf diese Weise kann man Ihren Leute keine Belästigung anhängen.«
    »Wie großherzig«, murmelte Landry.
    Dugan funkelte ihn wütend an. »Das reicht, oder ich verfüttere Sie persönlich an Bert Shapiro.«
    Landry hielt den Blick auf Armedgian gerichtet. »Anwälte oder Bundesagenten. Wir werden so oder so aufs Kreuz gelegt.«
    Er hoffte nur, dass Erin Seabright nicht den endgültigen Preis bezahlen musste.

33
    Bringen Sie das Geld zum vereinbarten Ort . Sonntag . Achtzehn Uhr .
    Da es keine weiteren Instruktionen gegeben hatte, musste ich annehmen, dass der Übergabeort derselbe war, den die Entführer ursprünglich gewählt hatten.
    Den Pferdepark beim Turnierplatz der Reitersiedlung gab es erst seit der Turniersaison 2000, als dort die Auswahl der amerikanischen Dressurreiter für die Olympiade stattgefunden hatte. Im Gegensatz zum Turnierplatz in Wellington war der hier kompakt und einfach, hatte vier Sandreitbahnen und drei Abreiteplätze, die in U-Form rund um eine große Rasenfläche lagen. Wie die meisten Stallungen im Reiterzentrum bestanden die Ställe aus mehreren großen Zelten mit tragbaren Boxen, alle am vorderen Teil des Grundstücks. Die Boxen waren nur während der Turniere in Gebrauch. Während der restlichen Zeit war das Ganze ein riesiger Spielplatz mitten im Nirgendwo.
    Hinten in der Mitte stand das einzige feste Bauwerk: ein edel aussehendes, mit Stuck verziertes zweistöckiges Gebäude mit großen weißen Säulen vor dem Eingang. Im Erdgeschoss war das Büro des Turniersekretariats untergebracht, im ersten Stock das elektronische Kontrollzentrum des Ansagers.
    Vom ersten Stock aus konnte man das ganze Gelände überblicken. Es war wie geschaffen für Überwachung und Scharfschützen, wenn man unentdeckt dort hingelangen konnte.
    Das Gebäude stand am hinteren Rand des Grundstücks. Dahinter befand sich ein Kanal, dessen gegenüberliegendes Ufer dicht mit Bäumen bewachsen war. Auf der anderen Seite führte ein von Motocrossfahrern und Geländewagen gern benutzter Sandweg entlang, sehr zum Ärger der Dressurreiter. Wenn jemand diesen Pfad einschlug und über den Kanal wollte, konnte er eine Treppe benutzen, die hinten am Gebäude hoch führte.
    Das war den Entführern sicherlich alles bekannt. Sie hatten den Ort ausgesucht. Eine seltsame Wahl, dachte ich. Es gab nicht viele Möglichkeiten, rein- und rauszukommen. Sie würden den Feind schon von weitem sehen, aber der Feind sie auch. Sie einzukreisen und festzunehmen war nur eine Frage von genügend Einsatzkräften. Warum hatten sie keinen geschäftigen Ort ausgesucht, wo viel los war, es viele Menschen und viele Fluchtwege gab?
    Keine Polizei . Kein Detektiv . Sie haben die Regeln gebrochen . Das Mädchen wird dafür

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