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Schattenpferd

Titel: Schattenpferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Mr. Jade geleugnet, je etwas anderes als eine Arbeitsbeziehung mit Erin Seabright gehabt zu haben. Vielleicht hat er die Bedeutung von ›Arbeitsbeziehung‹ missverstanden. Die schließt normalerweise keinen Sex zwischen Angestellter und Arbeitgeber ein.«
    Jade stieß den Atem aus. »Ich habe es Ihnen schon mal gesagt: Ich hatte niemals Sex mit Erin.«
    Landry tat so, als hörte er nicht zu. Er berührte die Fotos auf dem Tisch. »Wissen Sie, wir fanden diese Fotos an dem Morgen – Sonntagmorgen – in der Wohnung, die sich Jill Morone – Opfer eines Mordes und sexuellen Übergriffs – und Erin Seabright – Opfer einer Entführung und sexuellen Übergriffs – teilten. Jill Morone wurde zuletzt bei einem Streit mit Ihnen lebend gesehen, und Sie geben selbst zu, dass Sie der Letzte waren, der Erin gesehen hat, bevor sie verschwand.«
    »Sie kam zu mir, um mir zu sagen, dass sie kündigen wollte«, erwiderte Jade. »Ich hatte keine Ahnung, dass sie vermisst wurde, bevor Sie es erwähnt haben.«
    »Beziehungen zu Angestellten sind nicht Ihre starke Seite, was, Don?«, meinte Landry. »Erin will Sie verlassen, also ketten Sie sie an ein Bett. Jill enttäuscht Sie, also drücken Sie ihr Gesicht in einen Haufen Mist und ersticken sie –«
    »Mein Gott.« Jade hatte sich immer noch nicht gesetzt. »Wer würde denn glauben, dass ich so was getan habe?«
    »Dieselben Leute, die glauben, Sie hätten ein Pferd wegen der Versicherungssumme durch Stromschlag getötet.«
    »Ich habe nichts davon getan.«
    »Erin wusste Bescheid, Jill wusste Bescheid. Die eine ist tot, die andere kann von Glück sagen, noch am Leben zu sein.«
    »Das ist doch alles reine Spekulation«, bemerkte Shapiro. »Sie haben nicht den kleinsten Beweis gegen ihn.«
    Landry ignorierte ihn. »Wo waren Sie Sonntag vor einer Woche, Don? Sonntag am späten Nachmittag, so gegen sechs?«
    Shapiro warf seinem Mandanten einen warnenden Blick zu. »Geben Sie keine Antwort, Don.«
    »Lassen Sie mich spekulieren«, sagte Landry. »Bei Ihrer Freundin Ms. Atwood, die die erstaunliche Fähigkeit besitzt, an zwei Orten gleichzeitig zu sein?«
    Jade sah auf ihn herunter. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Sie haben mir gesagt, Ms. Atwood sei am Donnerstagabend bei Ihnen gewesen, als Michael Bernes Pferde freigelassen wurden und eine Frau keine fünfzig Meter von Ihrem Stall entfernt angegriffen wurde.«
    Shapiro hielt den Finger hoch. »Sagen Sie nichts, Don.«
    Landry fuhr fort. »An dem Abend wurde Ms. Atwood gleichzeitig bei einem Wohltätigkeitsball in Palm Beach gesehen. Haben Sie gedacht, wir würden uns nur auf Ihr Wort verlassen, Don? Oder auf das der Dame?«
    »Wir waren zusammen dort.«
    »Don, lassen Sie …«
    »Ah ja.« Landry nickte. »Sie meinen, zur selben Zeit, als sie mit Freunden im Au Bar gefeiert hat?«
    Jade sank zurück auf den Stuhl und rieb sich die Schläfen. »Ich kann mich nicht genau an die Zeit erinnern.«
    »Es wäre klüger gewesen, wenn Sie Jill doch als Alibi für Donnerstagnacht benutzt hätten«, sagte Landry. »Sie war bereit, für Sie zu lügen, und sie war um die Zeit vermutlich allein zu Hause.«
    Jetzt war Shapiro aufgesprungen, stellte sich hinter seinen Mandanten und beugte sich vor. »Mr. Jade hat Ihnen zu diesem Thema und zu allem anderen nichts zu sagen. Wir sind hier fertig.«
    Landry warf dem Anwalt einen Blick zu. »Ihr Mandant kann sich immer noch aus der Sache raushelfen, Mr. Shapiro. Verstehen Sie mich nicht falsch. Er sitzt tief in der Scheiße, aber er kann vielleicht noch rausklettern und sich unter die Dusche stellen. Sein Partner ist nach wie vor da draußen, läuft frei herum. Vielleicht war Don nicht derjenige mit der Reitgerte. Vielleicht war der ganze Plan die Idee seines Partners. Vielleicht kann Don sich da raushelfen und uns einen Namen nennen.«
    Jade schloss einen Moment lang die Augen, atmete ein und aus, riss sich zusammen. »Ich versuche, kooperativ zu sein, Detective Landry«, sagte er, immer noch um innere Ruhe bemüht. »Ich weiß nichts von einer Entführung. Warum sollte ich etwas so Irrsinniges riskieren?«
    »Für Geld.«
    »Ich habe einen guten Beruf. Meine finanzielle Situation ist durch den Umzug in Trey Hughes’ neue Stallungen gesichert. Ich muss keine Verzweiflungstat begehen, um zu Geld zu kommen.«
    Landry zuckte mit den Schultern. »Dann sind Sie vielleicht einfach ein Psychopath. Ich hatte es mal mit einem Mann zu tun, der eine Frau getötet und ihr die Zunge rausgeschnitten

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