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Schattenpferd

Titel: Schattenpferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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hat, nur um zu sehen, wie tief sie in der Kehle saß.«
    »Das ist abscheulich.«
    »Ja, stimmt, aber so was krieg ich dauernd zu sehen«, gab Landry trocken zurück. »Und jetzt sehe ich das hier: ein totes Mädchen, ein vermisstes Mädchen und ein für die Versicherungssumme getötetes Pferd. Und das alles dreht sich um Sie, Mr. Jade.«
    »Aber es ergibt keinen Sinn«, beharrte Jade. »Ich hätte mit Stellar als Verkaufspferd gutes Geld verdient …«
    »Vorausgesetzt, Sie hätten ihn verkaufen können. Soviel ich weiß, hatte er gewisse Probleme.«
    »Er hätte sich irgendwann verkaufen lassen. In der Zwischenzeit hätte ich jeden Monat mein Trainerhonorar bekommen.«
    »Und Sie bekommen Ihr Trainerhonorar auch für seinen Ersatz. Hab ich Recht?«
    »Trey Hughes muss nicht darauf warten, ein Pferd zu verkaufen, bevor er sich ein anderes kauft.«
    »Das stimmt. Aber ich habe über die Jahre gelernt, dass es kaum habgierigere und ungeduldigere Menschen gibt als die Reichen. Und Sie kriegen eine ansehnliche Provision für das Ersatzpferd. Ist es nicht so?«
    Jade seufzte, schloss wieder die Augen, versuchte sich zu sammeln. »Ich beabsichtige, eine lange und erfolgreiche Arbeitsbeziehung mit Trey Hughes zu haben. In der Zeit wird er eine Menge Pferde kaufen und verkaufen. Ich mache dabei jedes Mal Gewinn. So funktioniert das Geschäft. Warum sollte ich dann riskieren, jemanden zu entführen? Das Risiko übertrifft bei weitem jeden Gewinn.
    Andererseits führe ich ein gesetzestreues Leben«, fuhr er fort. »Ich stehe kurz davor, in herrliche neue Stallungen umzuziehen und Pferde für Leute zu trainieren, die mir dafür viel Geld bezahlen werden. Sie sehen also, Detective Landry, dass Sie einfach nichts gegen mich anführen können.«
    »Das stimmt nicht ganz, Don«, erwiderte Landry mit aufgesetzt trauriger Stimme.
    Jade schaute zu Shapiro.
    »Was meinen Sie denn, in der Hand zu haben, Landry?«, fragte Shapiro.
    »Ich habe Lösegeldforderungen an die Seabrights von einem Handy mit Prepaidkarte, das von Don Jade vor zwei Wochen gekauft wurde.«
    Jade starrte ihn an. »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Und Sie haben einen Zeugen, der Mr. Jade als Käufer des Handys eindeutig identifizieren kann?«, fragte Shapiro.
    »Ich hab nie ein Handy gekauft«, sagte Jade, verärgert über seinen Anwalt, der es so klingen ließ, als hätte Jade das getan.
    Landry hielt den Blick auf Jade gerichtet. »Ich habe Erin Seabright, zusammengeschlagen und blutig und zu Tode verängstigt, die mir sagt, dass Sie verantwortlich sind. Eindeutiger kann es nicht werden, Don.«
    Jade wandte sich ab und schüttelte den Kopf. »Ich hatte nichts damit zu tun.«
    »Sie sind habgierig geworden«, sagte Landry. »Wenn Sie sie loswerden wollten, weil sie etwas über Stellar wusste, hätten Sie sie einfach umbringen und ihre Leiche in einen Kanal werfen sollen. Wenn man Geiseln nimmt, geht die Sache schief. Die Menschen sind unberechenbar. Sie haben vielleicht das Drehbuch geschrieben, aber nicht jeder unterwirft sich der Regie so gut wie ein ans Bett gekettetes Mädchen.«
    Jade schwieg.
    »Besitzen Sie Immobilien im Gebiet von Wellington, Mr. Jade?«
    »Das wäre beim Grundbuchamt verzeichnet«, sagte Shapiro.
    »Außer es ist auf den Namen eines Partners oder einer Treuhandgesellschaft eingetragen«, wies Landry ihn hin. »Werden Sie die Information mit uns teilen, oder müssen wir sie selbst ausgraben? Oder soll ich besser Ms. Montgomery fragen, die sich um all Ihren Kleinkram kümmert?«
    »Mir leuchtet nicht ein, was das mit allem anderen zu tun haben soll«, erwiderte Shapiro.
    Wieder ignorierte Landry ihn, konzentrierte sich auf Jade, beobachtete jede Nuance seines Gesichtsausdrucks. »Haben Sie je mit Bruce Seabright oder Gryphon Developement zu tun gehabt?«
    »Ich weiß, dass Gryphon Developement für Fairfields verantwortlich ist, wo Trey Hughes’ neue Stallungen gebaut werden.«
    »Haben Sie persönlich mit denen zu tun gehabt?«
    »Kann sein, dass ich ein- oder zweimal mit jemandem aus deren Büro gesprochen habe.«
    »Bruce Seabright?«
    »Ich erinnere mich nicht.«
    »Wie ist Erin Seabright zu Ihnen gekommen?«, fragte Landry.
    »Trey wusste, dass ich eine Pferdepflegerin suchte, und hat mir von Erin erzählt.«
    »Wie lange kennen Sie Mr. Hughes schon?«
    »Ich kenne Trey seit Jahren. Er hat mir letztes Jahr seine Pferde übergeben.«
    »Kurz nach dem Tod seiner Mutter?«
    »Das reicht«, verkündete Shapiro. »Wenn Sie

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