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Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen

Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen

Titel: Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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mehr als zwei kann ich nicht entbehren.«
    Wie immer schien es die Zauberin nicht zu kümmern, dass » die Sklavin« sie gut hören konnte. Hamoch sah den Hass in Esaras Augen, schwieg aber und wählte, wie zufällig, zwei seiner Kinder aus. Aber es war kein Zufall: Er wählte Panu und Rebu, zwei der Homunkuli, die er aus Meister Quents Leib erschaffen hatte und die er immer noch für die intelligentesten all seiner Geschöpfe hielt. Auf jeden Fall waren sie klüger als alles, was bald aus dem Becken kriechen würde. Das Verfahren, das er dem Schwarzen Buch entnommen hatte, erlaubte es zwar, Homunkuli in großer Zahl zu erschaffen, doch waren sie schwächer als jene, die er einzeln in Glaskolben gezüchtet hatte. Natürlich verriet er Kisbara nichts über die Gründe, die ihn bewogen, gerade diese beiden auszuwählen, ging sie doch davon aus, dass die Quent-Abkömmlinge tot waren. Er wartete, bis die Zauberin mit den anderen Homunkuli in den Gängen unter den Katakomben verschwand, dann eilte er die Treppen hinauf. Er musste sich beeilen, wenn er die Geburt seiner nächsten Kinder nicht verpassen wollte.
    Er fand die Baronin im Thronsaal, wo sie mit Almisan leise über ihre nächsten Schritte beriet. Vermutlich wollte sie nicht, dass ihr Mann allzu viel von dem mitbekam, was sie plante. Beleran war immer noch krank und ziemlich ahnungslos, was um ihn herum vorging. Hamoch war inzwischen bewusst, dass seine » Erkrankung« kein Zufall war.
    » Meister Hamoch, was führt Euch zu mir?«, begrüßte ihn Shahila von Taddora.
    » Meine Meisterin schickt mich, Euch das zu bringen«, sagte Hamoch und reichte ihr das Fläschchen.
    Shahila von Taddora runzelte die Stirn. » Was ist das?«
    » Ich weiß es nicht, sie sagte jedoch, es sei der Duft, den Ihr für Euer Vorhaben benötigt, Herrin. Und sie sagte auch …« – er zögerte einen Augenblick, unsicher, ob es schicklich war, die Worte zu wiederholen – » … sie sagte auch, dass Ihr einfach einige Knöpfe Eures Gewandes öffnen sollt, wenn Ihr die Wirkung verstärken wollt. Und sie gab mir dieses Pergament für Euch mit, falls Ihr nicht wissen solltet, was zu tun sei.«
    Die Baronin tauschte einen Blick mit Almisan, dann öffnete sie den Flakon. Ein Hauch von Rosen schien durch die kahle Halle zu ziehen. Sie verschloss ihn wieder. » Sie weiß es! Sie weiß, was ich vorhabe, schon wieder. Aber wer verrät ihr all meine Pläne?«, zischte sie.
    Hamoch zögerte einen Augenblick, unsicher, ob er das Geheimnis jetzt enthüllen sollte, aber andererseits war Kisbara auf dem Weg in die Tiefe. Es war unwahrscheinlich, dass sie ausgerechnet jetzt ihr Gespräch belauschen würde. » Es ist der Wind, Herrin. Sie nutzt einen von Quents Zaubern und lauscht auf das, was der Wind ihr zuträgt. Wobei ihr leider schon ein Luftzug ausreicht, der durch diese Gemäuer streicht.«
    » Diese verdammte Hexe«, murmelte Almisan.
    » Und hört sie uns jetzt auch?«, fragte Shahila von Taddora.
    » Nein, Herrin. Sie ist in den alten Gängen unter der Burg und mit anderen Dingen beschäftigt. Wir haben heute vielleicht einen wichtigen Sieg errungen.«
    » Vielleicht?«, fragte Rahis Almisan.
    Hamoch berichtete kurz von dem Kampf mit den Mahren. » Sie haben den Gang zwar einstürzen lassen, aber die Meisterin ist sicher, dass es andere Zugänge zu ihrem Reich geben muss. Sie ist mit den Homunkuli dort unten und sucht sie. Ich muss leider berichten, dass Hauptmann Aggi ebenfalls dort unten war, und er kämpfte auf Seiten der Mahre.«
    » Dahin ist er also verschwunden«, meinte Almisan. » Das ist bedauerlich, denn wir hätten ihn hier oben gut gebrauchen können. Und nun hat er die Seiten gewechselt?«
    » Ich weiß auch nicht, ob ich mich über diesen Sieg freuen soll, Meister Hamoch«, meinte die Baronin nachdenklich, » denn ich weiß nicht, ob ich uns wünschen soll, dass diese mächtige Nekromantin Zugang zur Quelle aller Magie bekommt.«
    » Ich wüsste nicht, was sie noch aufhalten sollte, Herrin«, sagte Hamoch. Er hegte ähnliche Gedanken, und im Gegensatz zur Baronin wusste er, wie mächtig Kisbara schon war. Sie hatte sich mit unglaublicher Leichtigkeit all die Zauber angeeignet, die sie in Quents Pergamenten gefunden hatte. Wenn sie erst über die Alte Magie gebot, wäre ihr nichts und niemand mehr gewachsen.
    » Hoffen wir das Beste und auf Kisbaras gute Absichten«, erklärte die Baronin laut. » Almisan, bringe mir bitte Feder und Papier. Ich möchte Hamoch ein paar Zeilen

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