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Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen

Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen

Titel: Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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geschah – oder? Oder glaubte er, sie ließe den General mit Absicht so weit gehen? Glaubte er vielleicht, sie habe sogar vor, mit ihm zu schlafen? Er brachte sein zweites Knie zwischen ihre Beine und begann, sie auseinanderzudrängen. Shahila tastete im Halbdunkel verzweifelt nach irgendetwas, mit dem sie ihn abwehren könnte, bekam ein Stuhlbein zu fassen, aber es entglitt wieder ihren Fingern.
    » Was tust du da, Tarim?«, zischte eine helle Stimme.
    Der General schaute nur kurz auf. » Verschwinde, Heseb, das hier ist etwas für Männer und Frauen, nicht für weibische Zauberer.«
    » Tarim, lass sie sofort los!«
    » Kümmere dich um deinen Kram, kleiner Bruder«, knurrte der General, aber für einen Augenblick lockerte sich der Griff um Shahilas Hals.
    » Hilfe«, keuchte sie. » Helft mir, Heseb!«
    Sie sah, dass der Zauberer die Augen schloss und dann die Arme ausbreitete. » Siptu emedu!«, rief er. » Deine Eingeweide mögen brennen!«
    Der General bäumte sich auf und rollte sich gurgelnd zur Seite. » Du Hund!«, keuchte er. Sein Gesicht war von Schmerz verzerrt.
    » Strafe, wem Strafe gebührt!«, erwiderte Heseb zornig, trat nah an seinen Bruder heran und sah voller Hochmut auf ihn herab. » Ich kann dir die Haut abziehen, wenn ich will. Und wenn du mich noch einmal Hund nennst, werde ich es tun!«
    Shahila kroch zur Seite und ordnete mit fahriger Hand ihre Gewänder. » Er wollte mich vergewaltigen, Heseb«, rief sie, denn sie besann sich rechtzeitig, dass der Streit nicht schon enden durfte.
    » Ist das so, Tarim?«, rief der Zauberer und breitete wieder die Arme aus.
    Sein Bruder rappelte sich auf, griff sich einen der Stühle, warf ihn, und bevor Heseb den Mund öffnen konnte, traf ihn der Stuhl an der Brust. Er taumelte zurück und stürzte über den umgeworfenen Tisch zu Boden.
    » Hund!«, knurrte sein Bruder und trat ihm mit voller Wucht in die Seite. » Kennst du deinen Platz nicht?« Er trat noch einmal zu, und jetzt war es Heseb, der vor Schmerz aufheulte. Shahila erhob sich. Heseb war das falsche Opfer, sie wollte doch, dass der General starb. Also sagte sie: » Tarim, ich bitte Euch, das ist doch nicht nötig.«
    Der General drehte sich um. Sie öffnete ihr Gewand. Von einer Sekunde auf die andere veränderte sich sein Gesicht völlig. Alle Wut schien vergessen, er sah auf ihre halb entblößten Brüste, und sie konnte sehen, dass er sich vor plötzlichem Verlangen schier verzehrte. Er machte einen Schritt auf sie zu, einen zweiten. Es war, als wäre er schier überwältigt von ihrer Schönheit. Sie lächelte. Er ging vor ihr in die Knie und hob seine Hände in einer Geste der Ehrfurcht, ja, er schien plötzlich davor zurückzuschrecken, ihre Brüste zu berühren.
    Plötzlich sprang Heseb mit einem gutturalen Schrei auf ihn los, seinerseits einen Stuhl in den Fäusten, und ließ ihn auf dem Rücken des Knienden niederkrachen. Der Stuhl zerbrach, und der General wankte, aber fiel nicht. » Sie gehört mir!«, kreischte Heseb, und Tränen des Zorns standen in seinen Augen.
    Der General kam schwankend auf die Beine und zog seinen Dolch. » Ich warne dich, Heseb, aber ich warne dich zum letzten Mal.«
    » Heseb, bitte, helft mir!«, flehte Shahila.
    » Hure«, zischte der General. Er sah sie an, als wisse er nicht, ob er sie küssen oder niederstechen solle. Heseb stieß einen Schrei aus und stürzte sich auf ihn. Er war viel schwächer als sein Bruder, aber der Schwung seines Angriffs reichte, um Tarim aus dem Gleichgewicht zu bringen, er stürzte über den Stuhl, klammerte sich an seinem Bruder fest, und beide stürzten sie zu Boden.
    Dieser Narr, dachte Shahila , warum rauft er hier wie ein kleiner Junge, warum setzt er nicht seine Zauberkraft ein?
    » Hund!«, brüllte der General wieder und stieß seinen Bruder von sich. Heseb flog durch das halbe Zelt, kam auf die Beine und breitete die Arme aus. Dann hielt er inne und schaute auf seinen Unterleib. Ein roter Fleck breitete sich knapp unter den Rippen aus. Der Zauberer ächzte, und dann entrang sich ein weinerlicher Laut seiner Brust. » Tarim, was …?«, fragte er und brach in die Knie.
    » General! Was habt Ihr getan!«, rief Seerat Drubal. Er stand im Eingang des Zeltes, und sein Blick wanderte voller Entsetzen von dem schwer verwundeten Heseb zu Tarim, der auch auf die Beine gekommen war und immer noch den blutigen Dolch in der Hand hielt.
    » Ein Unfall!«, stieß der General hervor.
    » Der General wollte mich vergewaltigen«,

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