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Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen

Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen

Titel: Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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wie es sich anfühlte, durch Fleisch und Knochen zu schneiden, wenn auch nur von den Braten, die es auf dem Köhlerhof zu Feiertagen gab, und darum war sie überrascht, als sie zustieß und fast keinen Widerstand spürte. Der Dolch fuhr durch die Haut des Magiers wie durch Papier, und durch sein Fleisch und seine Knochen, als seien sie aus verfaultem Stroh. Die Klinge fuhr hinein, hindurch und ins Herz, und ihre Hand hinterher. Es gab ein eigentümliches Geräusch, ein dumpfes Rascheln, kein Schneiden und Knirschen. Erschrocken zog Ela die Hand zurück und ließ den Dolch, wo er war.
    Der Marghul ächzte, fuhr herum und tastete mit seinen Armen in der Luft herum, aber er erwischte Ela nicht, denn sie war zurückgesprungen. » Ah, mehr als ein Schatten?«, flüsterte der Magier, der eigentlich längst hätte tot sein müssen und doch noch nicht einmal blutete, obwohl ein vertrocknetes Etwas, vielleicht sein Herz, auf die Klinge gespießt aus seiner Brust hervorragte. » Zu mir, meine Sklaven, zu mir«, krächzte er. Er wankte. Dann schloss er die Augen und begann in einer fremdartigen Sprache eine Beschwörungsformel zu murmeln.
    » Die Kehle«, flüsterte Sahif, der die Augen geöffnet hatte. » Schneid ihm die Kehle …«
    Ela zog die zweite Waffe, sprang vor, ohne weiter nachzudenken, und schnitt dem Zauberer quer durch den Hals, und es fühlte sich an, als schnitte sie morsches Schilf. Er ging in die Knie, sein Kopf klappte zurück, und Staub wallte dort auf, wo doch Blut hätte hervorströmen sollen. Aber er war immer noch nicht tot. Seine Arme griffen nach ihr, packten sie am Mantel und zerrissen ihn mit erstaunlicher Kraft.
    Ela hörte Schritte hinter sich – sie wusste, es würde einer der Sklaven dieses Zauberers sein, aber nun wollte sie es zu Ende bringen. Sie schrie, ließ noch einmal die Klinge durch die Luft sausen und trennte den Kopf vom Rumpf. Der Schädel flog zur Seite, prallte dumpf auf den Boden und rollte unter einen Tisch. Der Körper blieb noch einen Augenblick aufrecht auf den Knien, klammerte sich an den Mahrmantel und verharrte genau in dieser Stellung. Ela hörte ein Stöhnen in ihrem Rücken und einen hellen Schrei, gefolgt von einem harten Aufprall und einem Ächzen. Sie wandte sich um und sah, dass die junge Frau nicht mehr unter der Decke hing, und sie sah einen Sklaven, der mitten in der Bewegung erstarrt war, sie anblickte und dann vor ihren Augen begann, rasend schnell zu verwesen. Sie wandte sich entsetzt ab und gab dem kopflosen Leib, der vor ihr kniete, einen Tritt, so dass er sie endlich losließ und umfiel.
    Sie lief zu Sahif, streichelte sein Gesicht und suchte verzweifelt nach einem Schlüssel für die Ketten. Dann fand sie einen Mechanismus, den sie nicht verstand, aber in ihrer Not einfach auslöste, und mit einem scharfen Klacken sprangen die Ketten auf, und Sahif wäre zu Boden gesackt, wenn sie ihn nicht aufgefangen hätte. » Sahif, Sahif, kannst du laufen?«, stieß sie hervor.
    Er nickte schwach. » Aina?«, fragte er dann.
    Ela schluckte, und dann sagte sie: » Sie wartet draußen, vor der Stadt.« Es war eine Lüge, aber sie wusste, er würde nicht fliehen, wenn er diese Frau hier vermutete. Und sie hatte doch auch keine Ahnung, wo die Oramari geblieben war. Im Kerker war sie jedenfalls nicht gewesen. Sie legte sich Sahifs Arm über die Schulter, stützte ihn und begann, ihn nach draußen zu schleppen. Sie wusste, es war ein weiter Weg, und sie war keineswegs sicher, dass wirklich alle Sklaven des Marghul tot waren.
    Jamade kam mühsam wieder zu sich. Sie blinzelte und musste einen Augenblick überlegen, wo sie war. Dann wusste sie es wieder. Der Marghul hatte sie an die Decke der Kammer gebannt, aber dann war dieses Bauernmädchen aus dem Nichts aufgetaucht und hatte ihn getötet. Sie selbst war in die Tiefe gestürzt, als mit seinem Leben auch der Zauber endete. Aber die Lähmung ihrer Glieder war zu langsam gewichen, so dass sie diesen eigentlich lächerlichen Fall nicht hatte abbremsen können. Sie setzte sich auf und tastete ihren Körper ab. Gebrochen hatte sie sich offensichtlich nichts. Sie kam auf die Beine und lief hinüber zu den sterblichen Überresten des Marghul. Sie hätte es nicht für möglich gehalten, dass er überhaupt sterben konnte, und sie war sich sicher, dass sie selbst nie auch nur nah genug an ihn herangekommen wäre, um ihn zu töten. Selbst Meister Iwar, der sie ausgebildet hatte, schien doch immer größten Respekt vor der Macht dieses

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